Politik

Hiobsbotschaft: WHO erwartet kein Ende der Pandemie vor 2022

In der Nacht vom 1. auf den 2. März 2021 hat die Öffentlichkeit eine Hiobsbotschaft erreicht. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht nicht von einem Ende der Corona-Pandemie im aktuellen Jahr aus.
02.03.2021 02:54
Aktualisiert: 02.03.2021 02:54
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Hiobsbotschaft: WHO erwartet kein Ende der Pandemie vor 2022
18.05.2018, Schweiz, Genf: Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO). (Foto: dpa) Foto: Valentin Flauraud

Der Experte Mark Ryan von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt die Vorstellung verführt und unrealistisch, dass bis Ende des Jahres mit dem Virus abgeschlossen werden kann. Ryan spricht von Anzeichen in den Daten, dass die Impfkampagne sich auf die Pandemie auswirkt, so Reuters.

Der „SWR“ berichtet: „Harvard-Forscher haben in einer Simulations-Studie zur Coronavirus-Pandemie berechnet, dass mit sozialer Distanzierung bis zum Jahr 2022 zu rechnen sein wird, um den Kollaps der Gesundheitssysteme zu vermeiden. Es sei denn, es wird vorher ein Impfstoff gegen Covid-19 verfügbar.“

Das „ZDF“ zitiert den WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge: „Ich würde sagen - als Arbeitshypothese - Anfang 2022 haben wir die Pandemie hinter uns. Das Virus wird immer noch da sein, aber ich glaube, wir brauchen dann keine störenden Maßnahmen mehr.“

Wie die Pharma-Lobby die WHO kontrolliert

Associated Press hatte vor drei Jahren ein Exposé über die ohnehin schon verschwenderischen Ausgaben der WHO für erstklassige Flugpreise und Fünf-Sterne-Hotels veröffentlicht.

Aus dem Dokument geht hervor, dass die WHO „routinemäßig etwa 200 Millionen US-Dollar pro Jahr für Reisekosten ausgegeben hat, mehr als für die Bekämpfung einiger der größten Probleme der öffentlichen Gesundheit, einschließlich AIDS, Tuberkulose und Malaria zusammen“.

2015 sagte der WHO-Finanzchef Nick Jeffries, dass WHO-Mitarbeiter „manchmal ein wenig ihre Reise manipulieren können”. Er gab zu, dass die WHO nicht sicher sein kann, ob Personalreisen kostengünstig gebucht oder sogar gerechtfertigt waren.

Der AP erhielt Dokumente, aus denen hervorgeht, dass die WHO „routinemäßig etwa 200 Millionen US-Dollar pro Jahr für Reisekosten ausgegeben hat, mehr als für die Bekämpfung einiger der größten Probleme der öffentlichen Gesundheit, einschließlich AIDS, Tuberkulose und Malaria zusammen“.

Dies folgt ähnlichen Skandalen, die 2015 zu einem Seminar über Rechenschaftspflicht führten, in dem WHO-Finanzchef Nick Jeffries sagte, dass WHO-Mitarbeiter „manchmal ein wenig ihre Reise manipulieren können“. Er gab zu, dass die WHO nicht sicher sein konnte, ob Personalreisen kostengünstig gebucht oder sogar gerechtfertigt waren.

Ian Smith, Exekutivdirektor des Büros des Generaldirektors, sagte Berichten zufolge, dass die Agentur oft wenig unternommen habe, um Missbrauch zu verhindern.

Tom Jefferson, ein renommierter Epidemiologe und Mitglied der Cochrane Collaboration, enthüllte in einem Interview mit dem Spiegel die Folgen der Privatisierung der WHO und die Art und Weise, wie Gesundheit zu einer Geldmaschine gemacht wurde. Das Interview wurde im Jahr 2009 geführt und trägt den Titel Sehnsucht nach der Pandemie”. Jefferson wörtlich: „Was zum Beispiel ist aus der Vogelgrippe geworden, an der wir alle sterben sollten? Nichts. Aber diese Leute machen trotzdem immer weiter und weiter mit ihren Vorhersagen. Manchmal kommt es mir vor, als hätten manche geradezu Sehnsucht nach einer Pandemie.”

Auf Nachfrage des Spiegels, welche „Leute” er meine, antwortet Jefferson: „Die WHO ebenso wie die Gesundheitsbehörden, die Virologen, die Pharmaindustrie. Um diese Idee, diesen Gedanken von der drohenden Influenza-Pandemie ist im Laufe der Jahre eine ganze Maschinerie aufgebaut worden. Da hängt viel Geld dran, Einfluss, Karrieren, ganze Institutionen! Alles, was es jetzt brauchte, um diese Maschinerie in Gang zu bringen, war ein kleines, mutiertes Virus.”

Über ein angebliches Geschäft mit Viren sagt der Forscher dem Spiegel: „Mit Rhinoviren, RS-Viren und den meisten anderen dieser Erreger lässt sich kein großes Geld und kaum eine Karriere machen. Gegen Influenza-Viren hingegen gibt es einen Impfstoff und auch Medikamente. Da steckt das große Geld der Pharmaindustrie dahinter! (...) Erinnern Sie sich noch an Sars? Das war eine wirklich gefährliche Epidemie. Sie kam schnell wie ein Meteor, und viele Menschen sind gestorben. Sars hat uns überrumpelt, weil es von einem völlig unbekannten Coronavirus ausgelöst wurde. Woher kam dieses Virus? Wohin ist es verschwunden? Oder ist es immer noch da? All das wissen wir bis heute nicht. Und jedes Jahr werden neue, merkwürdige Erreger entdeckt.”

Deutschlandfunk Kultur führt aus: „Die Mittel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stammen zu 80 Prozent von Spendern. Das klingt zunächst einmal gut und engagiert. Tatsächlich aber seien Stiftungen wie die Bill und Melinda Gates Stiftung Türöffner für Pharmakonzerne, die die Gesundheitspolitik der WHO beeinflussten”. Über dieses Problem hatte auch der englischsprachige Dienst der Deutsche Welle berichtet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Amazon-Aktie hinkt anderen Giganten hinterher: Gelegenheit zum Kauf?
12.09.2025

Die Amazon-Aktie hinkt 2025 deutlich hinter Nvidia, Microsoft und Co. her. Hohe Investitionen in Cloud und KI belasten den Cashflow –...

DWN
Politik
Politik Zapad 2025: Polen stationiert 40.000 Soldaten an der Grenze
12.09.2025

Kurz vor Beginn des Militärmanövers Zapad 2025 von Belarus und Russland hat Polen 40.000 Soldaten stationiert. Vor Kurzem waren russische...

DWN
Technologie
Technologie Wirtschaftsexperten schlagen Alarm: Energiewende deutlich teurer als geplant?
12.09.2025

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, befürchtet eine Explosion der deutschen...

DWN
Technologie
Technologie Wann startet der neue Polizeifunk? Telekom treibt Entwicklung voran
12.09.2025

Der neue Polizeifunk soll alte Systeme ablösen und Kommunikation für Einsatzkräfte revolutionieren. Schnelle Daten, Videos und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schöne Herbstferien? Warum ein Lufthansa-Streik bei den Piloten kaum zu vermeiden ist
12.09.2025

Der drohende Lufthansa-Streik wirft vor den Herbstferien große Schatten auf die Reisepläne vieler Passagiere. Piloten, Gewerkschaft und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland steigt auf 2,2 Prozent: Energiepreise geben kaum nach
12.09.2025

Die Inflation in Deutschland zieht erneut an und überschreitet die Zwei-Prozent-Marke. Besonders Lebensmittel treiben die Preise in die...

DWN
Panorama
Panorama Altersvorsorge Gen Z: Junge Menschen sorgen sich vor Armut im Alter
12.09.2025

Die Generation Z spart, obwohl sie kaum Vertrauen in ihre Finanzkenntnisse hat. Viele hoffen noch auf die staatliche Rente, andere setzen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Saxony: Sachsen wirbt in Taiwan für Halbleiterstandort in Dresden
12.09.2025

Wer bei KI und Computerchips am Ball bleiben will, braucht Halbleiter. Im Hightech-Land Taiwan buhlt Deutschland um Zusammenarbeit. Taiwan...