Finanzen

50.000 Dollar pro Unze? Neubewertung von Gold wird die Welt verändern

Zahlreiche Experten sprechen mittlerweile offen über eine Neubewertung von Gold. Sogar die Bundesbank schließt eine Neubewertung nicht aus. Im Falle einer Neubewertung rechnen die Experten mit einem Goldpreis zwischen 10.000 und 50.000 US-Dollar pro Unze.
24.03.2022 16:46
Aktualisiert: 24.03.2022 16:46
Lesezeit: 1 min
50.000 Dollar pro Unze? Neubewertung von Gold wird die Welt verändern
Ein Goldregen. (Foto: dpa)

Bisher haben sich die wichtigsten Währungen der Welt abwechselnd gegenseitig abgewertet, um die Handelsposition ihres Landes in der Weltwirtschaft zu verbessern. Es ist mathematisch unmöglich, alle Währungen gleichzeitig abzuwerten, und wenn sich die „Währungskriege“ verschärfen, ist das unvermeidliche Ergebnis ein spiralförmiger Wettlauf nach unten.

Jim Rickards beleuchtet in seinem Werk „The New Case for Gold“ den Ausweg für diese dysfunktionalen Einheiten und sagt:

„(…) wenn man es gegen Gold abwertet – denn Gold ist Geld. Es ist nicht die Art von Geld, die von einer Zentralbank gedruckt werden kann (aber) mit Gold kann jeder (seine Währungen) auf einmal abwerten.“

Um eine Zahl pro Unze Dollar abzuleiten, zu der Gold bewertet werden muss, um das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederherzustellen, schlägt Rickards die folgende Formel vor:

„Nehmen Sie zunächst 40 Prozent der globalen Geldmenge (MI x 40 Prozent), dividieren Sie diese Zahl dann durch die offiziellen Goldbestände der Zentralbanken der Welt (35.000 Tonnen), und Sie erhalten 10.000 US-Dollar pro Unze als realistischen Goldneubewertungspreis. Diese Maßnahme würde die Deflation – den schlimmsten Albtraum einer Zentralbank – sofort stoppen. Und sie müssen vielleicht nicht einmal die Geldmenge reduzieren!“

Andere Denker, darunter Antal Fekete und Hugo Salinas Price, rechnen mit einem Goldpreis zwischen 10.000 und 50.000 US-Dollar. Price, der sich unermüdlich für die Verwendung des „silbernen Libertad“ in Mexiko als umlaufende Parallelwährung eingesetzt hat, wählt 20.000 US-Dollar als realistisches Ziel.

Price sagt: „Die Disziplin von Gold als Reservewährung zu einem neu bewerteten Preis wird die Ordnung in einer Welt wiederherstellen, die sich geweigert hat, die notwendige Disziplin anzunehmen, bis sie in der verzweifelten Situation, die sich jetzt entwickelt, dazu gezwungen wird, in der es keine andere Alternative gibt die verabscheute Steuer- und Finanzdisziplin zu akzeptieren, die Gold auferlegt.“

Aus einer exklusiven E-Mail der Bundesbank geht hervor, dass eine Neubewertung von Gold nicht ausgeschlossen wird. Den südeuropäischen Staaten kann kein Schuldenerlass gewährt werden, solange der Goldpreis nicht neu bewertet wird.

Der Analyst David Morgan von „The Morgan Report“ meint: „Gold wird so knapp sein, dass nur die Zentralbanken, riesige Hedgefonds und Milliardäre es in die Hände bekommen können. Die Münzstätte und Ihr lokaler Händler werden ausverkauft sein. Diese physische Knappheit wird den Preis extremer hochtreiben als im Jahr 1980.“

Haftungsausschluss: Dieser Artikel stellt keine Anlage-Beratung dar. Jeder Anleger sollte sich selbstständig informieren und Entscheidungen über den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, Edelmetallen und sonstigen Vermögenswerten nur auf Grundlage individueller Chance-Risiko-Abwägungen treffen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...