Politik

Janine Wissler bleibt Vorsitzende der Linken

Lesezeit: 1 min
25.06.2022 16:56
Zweite Chance für Janine Wissler. Die Hessin wurde am Samstag auf dem Bundespartei der Linken in Erfurt als Parteichefin wiedergewählt.
Janine Wissler bleibt Vorsitzende der Linken
Janine Wissler (Die Linke), Parteivorsitzende, spricht nach ihrer Wiederwahl beim Bundesparteitag der Linken in der Messe Erfurt. (Foto: dpa)
Foto: Martin Schutt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Politik  

Die Linke regiert derzeit in vier Bundesländern mit, steckt aber in einer Existenzkrise. Ein Neustart soll gelingen. Den traut die Basis der alten und nun auch neuen Parteichefin zu.

Die 41-jährige Hessin wurde am Samstag auf dem Bundespartei der Linken in Erfurt als Parteichefin wiedergewählt. Wissler war nach einer Reihe von Schlappen bei Bundestags- und Landtagswahlen sowie internen Grabenkämpfen umstritten. Doch setzte sie sich im ersten Wahlgang gegen zwei Mitbewerberinnen für den für Frauen vorgesehenen Platz in der Doppelspitze durch. Sie erhielt rund 57,5 Prozent der Stimmen.

Mit einer kämpferischen Rede zu Parteitagsbeginn, in der sie Fehler einräumte und für einer Erneuerung der Partei warb, konnte sie offenbar viele Delegierte überzeugen. Wissler steht erst seit Februar 2021 an der Spitze der Linken. Ihre Co-Vorsitzende Susanne-Hennig Wellsow war im April entnervt zurückgetreten.

Für den zweiten Posten an der Parteispitze treten auf dem Parteitag mehrere Bewerber an. Als aussichtsreichste Kandidaten gelten der Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann und der Europapolitiker Martin Schirdewan. Neben dem Führungsduo soll der gesamte Vorstand, der verkleinert wurde, neu gewählt werden. Allein für den Parteivorsitze gab es zehn Bewerber. Die personellen Veränderungen sollen der Linken helfen, wieder Tritt zu fassen.

Der frühere Linke-Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi verlangte auf dem Parteitag einen Neustart, damit die Linke 15 Jahre nach ihrer Gründung aus PDS und WASG nicht in die Bedeutungslosigkeit rutsche. Die Krise resultiere auch daraus, dass nicht mehr erkennbar sei, was Mehrheits- und was Minderheitsmeinung in der Linken sei. Er sprach von Denunziationen von Parteimitgliedern untereinander. «Das ist unerträglich.»

Der 74-Jährige appellierte an die Delegierten: «Hört auf mit dem ganzen kleinkarierten Mist in unserer Partei.» Die Linke habe in der Gesellschaft einen Platz, der von keiner anderen Partei ersetzt werden könne. «Das Land braucht demokratische Sozialistinnen und Sozialisten.»

In Erfurt will die Linke auch ihre heftig umstrittene Haltung zu Russland und zu dessen Angriffskrieg in der Ukraine bestimmen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...