Politik

Ukraine-Konferenz in Lugano: Es fehlen die Hochkaräter

In Lugano findet am 4. und 5. Juli die sogenannte Ukrainische Wiederaufbaukonferenz statt, allerdings ohne die wirklich großen Namen.
02.07.2022 15:23
Lesezeit: 1 min
Ukraine-Konferenz in Lugano: Es fehlen die Hochkaräter
Ignazio Cassis (r.), Bundespräsident der Schweizerischen Eidgenossenschaft, spricht neben Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine, über die nächste Woche in Lugano stattfindende Ukraine-Konferenz. (Foto: dpa) Foto: Laurent Gillieron

Am 4. Und 5. Juli findet in Lugano in der Schweiz die sogenannte Ukrainische Wiederaufbaukonferenz statt. Bei der Konferenz soll es um die Eckwerte für den Wiederaufbau der Ukraine gehen.

Der Schweizer Sonderbotschafter für diese Ukraine-Konferenz, Simon Pidoux, zog diesbezüglich sogar Vergleiche mit dem Marshallplan, mit dem die US-Amerikaner nach dem zweiten Weltkrieg den Grundstein für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas legten.

Allerdings bemängeln die Veranstalter, dass bis auf von der Leyen die wirklich hochkarätigen Namen auf der Teilnehmerliste fehlen.

Kanzler fehlt

Während Selenskij bei der Wiederaufbaukonferenz mit einer Rede aus Kiew zugeschaltet wird, fehlt der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. Er schickt die Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Svenja Schulze, nach Lugano. Er selbst trifft sich am Montag in Paris mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

Insgesamt werden hochrangige Vertreter aus rund 40 Ländern und von 20 internationalen Organisationen in Lugano erwartet. Darunter sind laut dem Schweizer Bundespräsidenten Ignazio Cassis immerhin noch die Regierungschefs der Tschechischen Republik und von Litauen. Außerdem wird neben der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, eine Reihe von Ministern erwartet.

Im Rahmen der Konferenz soll es eine Deklaration von Lugano mit den wichtigsten Ergebnissen der Konferenz geben. Darin sollen neben Prioritäten und Methoden des Wiederaufbaus auch die einzelnen Akteure definiert werden. Selenskyi selbst möchte, dass die einzelnen Partner eine bestimmte Region oder eine bestimmte Industrie beim Wiederaufbau des Landes unterstützen.

Auch interessant: Lugano im schweizerischen Kanton Tessin gilt als einer der Hotspots für die Geschäfte russischer Oligarchen in Europa. Hier haben mehrere Unternehmen der Putin-treuen Multimilliardäre Viktor Rashnikov und Alexey Mordaschov ihren Sitz. Sie verdienen ihr Geld vor allem im Stahl- und Rohstoffhandel, und können sozusagen als Nachbarn die Konferenz verfolgen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Ukraine-Krise: Trumps wechselhafte Politik erschüttert Vertrauen
28.11.2025

Die diplomatischen Bemühungen in Genf zeigen, wie stark der Ukrainekrieg inzwischen von wechselhaften Signalen aus Washington geprägt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Forschungsdominanz: Wachsende Risiken für Europas Sicherheit
28.11.2025

China treibt den globalen Technologiewandel voran und zwingt Europa zu einer strategischen Neubewertung seiner Abhängigkeiten. Welche...

DWN
Politik
Politik Sicherheitsgarantien Ukraine: Warum Washington plötzlich auf einen Deal drängt
27.11.2025

Wachsende Irritationen in Europa treffen auf ein Washington, das den Ton sichtbar verschärft und ein Friedensabkommen zur Bedingung für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Studie von KfW Research: Industriestandort Deutschland benötigt mehr Wagniskapital
27.11.2025

Deutschlands Industrie steht unter Druck: KfW Research sieht schrumpfende Wertschöpfung und zu wenig Risikokapital. Chefvolkswirt Dirk...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Immer mehr Arbeitsplätze wandern ins Ausland ab: Wirtschaftsstandort Deutschland wackelt
27.11.2025

Hohe Preise für Energie, belastende Lohnnebenkosten, eine ausufernde Bürokratie und politische Vorgaben des Staates: Immer mehr Firmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Microsoft-Aktie im Fokus: Rekordinvestitionen in Cloud und KI stärken das Wachstum
27.11.2025

Microsoft setzt mit massiven Investitionen in Cloud-Infrastruktur und künstliche Intelligenz auf Wachstum und Innovation. Können diese...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundespräsident Steinmeier: Europa muss Potenzial als Wirtschaftsmacht ausschöpfen
27.11.2025

Krieg, Machtverschiebungen und zähe Entscheidungen in der EU belasten die Wirtschaftsmacht Europa. Auf dem Wirtschaftsforum in Madrid...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Kursrückgang nach enttäuschenden Studien – trotz positivem Analystenkommentar
27.11.2025

Die Novo Nordisk-Aktie steht seit vielen Monaten unter Druck. Auch im Donnerstaghandel an der Frankfurter Börse verbucht die Novo...