Ob als komplett neue Wohneinheit oder zur Erweiterung einer bestehenden Immobilie – ein Dachausbau kann sich in vielen Fällen lohnen. Für die Vorüberlegungen empfiehlt es sich bereits im Vorfeld rechtzeitig um einen Experten wie einen Architekten oder Zimmerer zu kümmern, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht, das Projekt begleitet und die Kosten kalkuliert.
Zwar lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick einige Arbeiten kostengünstig selbst erledigen, dennoch ist für die Ausbaumaßnahmen häufig eine Baugenehmigung bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde erforderlich und auch die baulichen Voraussetzungen wie die Statik des Dachs sollten unbedingt von Fachpersonal überprüft werden.
Ausreichend Platz zum Stehen
Was die Dämmung sowie den Brandschutz im Bereich des Dachgeschosses betrifft, ist es für wenig erfahrene Heimwerker ebenfalls ratsam, einen Fachmann mit ins Boot holen. Gleiches gilt für Fenster, Elektrik, Heizung und Sanitäranlagen. Das Verlegen von Böden, die Renovierung der Wände und weitere kleine Ausbauarbeiten können oftmals in Eigenleistung erfolgen.
Grundvoraussetzung und häufig auch K.o.-Kriterium ist dabei eine ausreichende Stehhöhe auf dem Dachboden – schließlich lohnt sich der Dachausbau zur Erweiterung der Wohnfläche nur dann, wenn genügend Platz zum Stehen ist und die Dachschräge steil genug verläuft. Der Neigungswinkel des Dachs sollte daher mindestens 35 Grad betragen, da der Raum nach dem Ausbau sonst sehr eng wird.
Sinnvolle Raumaufteilung
Da die meisten Dachböden nach dem Ausbau relativ groß sind, kann eine durchdachte Raumaufteilung sehr sinnvoll sein. Je nachdem, ob ein offenes oder geschlossenes Raumkonzept gewünscht ist. Zum Beispiel können mit sogenannten Trockenbauwänden separate Wohnbereiche geschaffen werden, welche dann nach den individuellen Gestaltungswünschen der Immobilienbesitzer eingerichtet werden können.
Für ausreichendes Tageslicht sorgen große Dachfenster mit verbauten Rollos, um tagsüber effektiv vor der Sonneneinstrahlung zu schützen und nachts den Raum zu verdunkeln. Der Zugang wird in der Regel durch den Einbau einer neuen Treppe ermöglicht. Dabei ist die Wendeltreppe eine der beliebtesten Ausführungen, um den Dachboden leicht zu erschließen.
Alternativ kommen auch sogenannte einklappbare Bodentreppen zum Einsatz, die inklusive Luke in der Decke integriert sind. Diese eignen sich jedoch eher für Dachböden, die vornehmlich als Abstellraum genutzt werden, da der Zustieg doch deutlich beschwerlicher als bei einer offenen Treppenkonstruktion ist.
Schallschutz
Ein guter Schallschutz zahlt sich auf dem Dachboden ebenso aus wie eine ausreichende Wärmedämmung. Ansonsten ist im darunter liegenden Stockwerk jeder einzelne Schritt zu hören. Dies könnte gerade in Mehrfamilienhäusern zu Ärger mit den anderen Bewohnern führen und im schlimmsten Fall sogar juristische Konsequenzen nach sich ziehen.
Im Einfamilienhaus sind Probleme mit den Nachbarn zwar eher nicht zu erwarten – dennoch ist auch hier ein guter Schallschutz inklusive Trittschalldämmung unbedingt empfehlenswert. Schließlich will man nicht jedes Geräusch von oben mitbekommen.