Politik

Russland meldet „Terrorangriff“ aus Ukraine im Grenzgebiet

Lesezeit: 1 min
02.03.2023 17:04
Moskau wirft der Ukraine vor, einen „Terrorangriff“ auf russischem Territorium verübt zu haben. Der russische Geheimdienst spricht von „bewaffneten ukrainischen Nationalisten“. Kiew weist die Vorwürfe zurück.
Russland meldet „Terrorangriff“ aus Ukraine im Grenzgebiet
Dieses von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik via AP veröffentlichte Foto zeigt Wladimir Putin, Präsident von Russland, der eine Rede während einer Sitzung des Vorstands des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) hält. (Foto: dpa)
Foto: Gavriil Grigorov

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Regierung in Moskau wirft bewaffneten Ukrainern vor, in der russischen Region Brjansk einen Terrorangriff verübt zu haben. Es sei bewusst auf Zivilisten geschossen worden, erklärte Präsident Wladimir Putin am Donnerstag. Es handele sich um einen Terrorakt. Die Regionalregierung von Brjansk machte eine Gruppe ukrainischer Saboteure verantwortlich. Nach Angaben von Gouverneur Alexander Bogomas wurden zwei Menschen getötet und ein Elfjähriger verletzt. Russischen Staatsmedien zufolge wurden zudem Dorfbewohner als Geiseln genommen. Die ukrainische Regierung wies die Darstellung zurück.

Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak warf Russland vor, eine „klassische Provokation“ zu inszenieren. Russland wolle seiner eigenen Bevölkerung Angst einjagen, um den Angriff auf die Ukraine und die wachsende Armut nach einem Jahr Krieg zu rechtfertigen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte dagegen vor Journalisten: „Wir reden von einem Terrorangriff. Maßnahmen werden jetzt ergriffen, um diese Terroristen zu zerstören.“ Die Strafverfolgungsbehörden würden herausfinden, wer für die Attacke verantwortlich sei. Putin werde fortlaufend über die Lage informiert.

Geheimdienst spricht von „ukrainischen Nationalisten“

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB erklärte in einer an russische Nachrichtenagenturen versandten Mitteilung, „eine bewaffnete Gruppe ukrainischer Nationalisten“ sei über die Grenze gekommen. FSB-Angehörige und die Armee versuchten, die Gruppe zu liquidieren. Gouverneur Bogomas sprach im Onlinedienst Telegram von einer ukrainischen Sabotage- und Aufklärungsgruppe, die in das unweit von der Grenze gelegene Dorf Lubetschanje eingedrungen sei. Die Saboteure hätten auf ein fahrendes Auto geschossen. Zudem hätten ukrainische Streitkräfte andere Gebiete in der Nähe der Grenze per Drohne und Artillerie angegriffen. Insgesamt hätten Ukrainer zwei Dörfer infiltriert, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Tass. Die Agentur RIA meldete, in Lubetschanje seien in einem Geschäft mehrere Geiseln genommen worden.

Die Angaben ließen sich unabhängig nicht überprüfen. Es ist nicht das erste Mal, dass Russland Vorwürfe erhebt, wonach ukrainische Saboteure nach Brjansk vorgedrungen sein sollen. Der britische Militärgeheimdienst hatte am Mittwoch berichtet, dass Russland die Ukraine von Brjansk aus mit Drohnen angreife.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik Über Fidschi nach Down under: Annalena Baerbock an der Frontlinie der Klimakrise
06.05.2024

Sie zählen zu den kleinsten Klimasündern, haben aber am stärksten unter den Folgen der Erderwärmung zu leiden. Baerbock ist um die...

DWN
Politik
Politik Friedrich Merz sieht CDU zur sofortigen Regierungsübernahme bereit
06.05.2024

Die CDU trifft sich zum dreitägigen Bundesparteitag in Berlin. Es geht um die Verabschiedung des neuen Parteiprogramms der Union und auch...

DWN
Technologie
Technologie Sprunginnovation: In der Lausitz wird das größte Höhenwindrad der Welt errichtet
06.05.2024

Die Sache klingt zunächst irgendwie tragisch. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen versucht, in der Lausitz in 365 Metern Höhenwinde...

DWN
Politik
Politik Verstöße gegen EU-Werte: Kommission will Verfahren gegen Polen beenden
06.05.2024

Die EU-Kommission will das Artikel-7-Verfahren gegen Polen beenden. Es war wegen etwaiger Verstöße gegen die Werte der Europäischen...

DWN
Technologie
Technologie Im Visier der Cyberangriffe: Digitale Souveränität soll im Mittelpunkt stehen
06.05.2024

Anstieg der Cyberangriffe in Deutschland: Die Politik und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik fordern verstärkte...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohls Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...

DWN
Politik
Politik Nach Angriff auf SPD-Politiker drei weitere Tatverdächtige ermittelt
06.05.2024

Sachsens Polizei hat im Fall der Attacke auf Wahlkämpfer in Dresden einen hohen Fahndungsdruck angekündigt. Das führt nun zu ersten...

DWN
Politik
Politik China warnt deutsche Fregatte vor Fahrt durch Taiwanstraße
06.05.2024

Die Fregatte „Baden-Württemberg" hat die Leinen noch nicht losgemacht. Doch schon vor ihrem Einsatzbeginn steht ihre Route auf...