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Garmischer Zugunglück: Beschädigte Betonschwellen verursachten den Unfall

Lesezeit: 1 min
01.06.2023 16:13  Aktualisiert: 01.06.2023 16:13
Fünf Menschen starben im Juni 2022 beim Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen, 78 wurden verletzt. Kurz vor dem Jahrestag liegt nun der Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung zur Ursache vor.
Garmischer Zugunglück: Beschädigte Betonschwellen verursachten den Unfall
Arbeiter begutachten die Anhebung eines Waggons des verunfallten Regionalzugs, der für die Bergung an einem Schienenkran hängt. (Foto: dpa)

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Beschädigte Betonschwellen waren nach derzeitigem Ermittlungsstand die Hauptursache für das tödliche Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU), der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Als am 3. Juni vergangenen Jahres ein Regionalzug nach München entgleiste, starben fünf Menschen, 78 wurden verletzt, 16 von ihnen schwer.

„Mangel am Oberbau“ als mögliche Unfallursache

In dem Zwischenbericht benennen die Unfallermittler einen „Mangel am Oberbau“ der Bahnstrecke als primäre Ursache für das Entgleisen des Regionalzugs. Die am Unglücksort verlegten Spannbetonschwellen hätten Schäden aufgewiesen, die dazu geführt hätten, dass die sogenannten Schienenauflager als Bindeglieder zwischen Schiene und Beton wegbrachen. „Das ist das, was derzeit gesichert ist“, sagte ein BEU-Sprecher am Donnerstag. „Die Ermittlungen zur Unfallursache sind aber deutlich umfangreicher und dauern an.“

Die Behörde betont in dem Zwischenbericht auch, ihre Untersuchungen dienten nicht dazu, ein Verschulden festzustellen, Fragen der Haftung oder sonstiger zivilrechtlicher Ansprüche zu klären. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelte zuletzt gegen vier beschuldigte Bahnmitarbeiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.

Die Bahn hatte am Mittwoch angekündigt, nach dem Unfall rund 480 000 Betonschwellen auszutauschen. Noch sei die Unfallursache nicht abschließend geklärt, hieß es. „Nach derzeitigem Kenntnisstand spricht vieles dafür, dass Betonschwellen zumindest auch unfallursächlich gewesen sein könnten.“ Das Unternehmen überprüft deshalb bereits seit Monaten Schwellen mit einem bestimmten Gesteinsgemisch und tauscht sie bei Bedarf aus. Der Konzern weist stets darauf hin, dass diese Maßnahmen vorsorglich erfolgten.


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