Finanzen

Dollar-Nutzung bei globalen Zahlungen steigt auf Rekordhoch

Lesezeit: 2 min
28.08.2023 12:21  Aktualisiert: 28.08.2023 12:21
Noch nie wurde der Dollar im internationalen Zahlungsverkehr so stark genutzt wie heute. Die Nutzung des Euro hingegen ist massiv eingebrochen, wie SWIFT-Daten zeigen.
Dollar-Nutzung bei globalen Zahlungen steigt auf Rekordhoch
Nach Angaben von SWIFT ist die Dollar-Nutzung sprunghaft angestiegen - zu Lasten des Euro. (Foto: dpa)
Foto: Arno Burgi

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Rolle des Dollars im internationalen Zahlungsverkehr war noch nie so stark wie heute. Dies zeigen die jüngsten Transaktionsdaten des globalen Finanznachrichtendienstes SWIFT. Demnach ist der Anteil der auf den Dollar bezogenen Transaktionen im Juli auf einen neuen Rekordwert von 46,4 Prozent gestiegen. Gemessen an der Zahl der Transaktionen folgten auf den Dollar der Euro, das Pfund, der Yen und der Yuan.

Noch vor einem Jahrzehnt lag der Anteil des Dollar bei lediglich etwas mehr als einem Drittel - hinter dem damals führenden Euro, der im Jahr 2012 sogar einen Anteil von 46 Prozent erreichte. Der sprunghafte Anstieg im Juli geht einher mit einem Einbruch des Euro, dessen Anteil an den grenzüberschreitenden Transaktionen im Juli um 6,8 Punkte auf 24,4 Prozent gesunken ist - so niedrig wie niemals zuvor.

Die globalen Banken nutzen SWIFT, um miteinander zu kommunizieren und den Handel mit Währungen zwischen Banken zu erleichtern. Die von SWIFT erfassten Informationen bieten einen Einblick in die globalen Handelsströme, seit das Konsortium 2010 mit der Aufzeichnung dieser Daten begann. Die neuesten Zahlen spiegeln ein technisches Upgrade wider, das auf den in diesem Jahr vorgenommenen Änderungen bei der Meldung von Geschäften beruht.

Auch wenn die Daten von SWIFT nicht den gesamten globalen Devisenmarkt abbilden, so untermauern sie doch den Eindruck, dass der Dollar im internationalen Finanzwesen nach wie vor eine entscheidende Rolle spielt, urteilt die Finanznachrichtenagentur Bloomberg, räumt aber zugleich ein, dass diese Entwicklung "weitgehend auf Kosten des Euro" vor sich geht.

Die Daten von SWIFT zeigen auch die wachsende Nutzung des Yuan bei internationalen Transaktionen, da die chinesische Währung allmählich stärker in die globalen Devisenströme eingebunden wird. Im Juli waren zum zweiten Mal in der Geschichte mehr als 3 Prozent der über Swift gesendeten Instruktionen mit dem Yuan verbunden, während es im Jahr 2010 nur etwa 0,03 Prozent waren.

In dieser Entwicklung spiegeln sich die Bemühungen der Schwellenländer um eine stärkere Diversifizierung wider. Die multilaterale New Development Bank, die von der BRICS-Gruppe gegründet wurde, will beispielsweise den Anteil der Mittel, die sie in lokalen Währungen aufnimmt, von weniger als 20 Prozent auf 30 Prozent erhöhen.

Während die Rolle des Dollars mit internationalen Zahlungsverkehr ein neues Rekordhoch erreicht hat, geht die Bedeutung des Greenbacks als Reservewährung schon seit 20 Jahren immer weiter zurück. Auch Chinas Finanzbehörden bauen den unter ihrer Verwaltung stehenden Bestand an US-amerikanischen Staatsanleihen schrittweise ab, was entscheidend auf geopolitische Erwägungen zurückgeht.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neueinstellungen: Jeder zweite Deutsche kündigt noch in der Probezeit - warum?
06.12.2024

Von der Euphorie zur Ernüchterung: Falsche Vorstellungen, schlechte Chefs, zu hoher Stress – viele Mitarbeiter sind schon in den ersten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Vorsprung durch Weitblick - warum BMW das Tal der Tränen verlässt
06.12.2024

Es läuft nicht gut für die deutsche Automobilindustrie. Immerhin aber gibt es punktuell Lichtblicke – vor allem bei BMW in München....

DWN
Technologie
Technologie Kryptowährungen: Trump setzt auf Musk-Berater David Sacks für KI-Strategie
06.12.2024

Donald Trump, der designierte US-Präsident, möchte den konservativen Risikokapitalgeber David Sacks als Regierungsbeauftragten für...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Russischer Außenminister Lawrow eskaliert Rhetorik
06.12.2024

Russland werde mit allen Mitteln eine Niederlage im Ukraine-Krieg verhindern, betonte der russische Außenminister Sergej Lawrow. Passend...

DWN
Panorama
Panorama Kosmetikbranche erwartet nach Rekordumsatz weiteres Plus
06.12.2024

Beim Konsum halten sich viele Menschen gerade zurück. Doch für Körperpflege und ein sauberes Zuhause wird weiterhin viel Geld...

DWN
Politik
Politik Amazon-Chef Jeff Bezos glaubt: Donald Trump seit erster Amtszeit ruhiger geworden
06.12.2024

Kein Stress, keine Panik! Der Milliardär blickt betont optimistisch auf die künftige US-Regierung. Seine Zeitung, die „Washington...

DWN
Finanzen
Finanzen Marode Infrastruktur überall: Nach Brückeneinsturz in Dresden - wer soll das bezahlen?
06.12.2024

Das Drama um den Einsturz der Dresdner Carola-Brücke hat Deutschland erschüttert und im Mark getroffen. Überall im Land wird über die...

DWN
Finanzen
Finanzen Negative Schufa-Einträge, fällige Kredite, keine Rücklagen: Finanzielle Sorgen erreichen Mehrverdiener in Deutschland
05.12.2024

Zwei Drittel der Deutschen blicken mit großer Sorge in die Zukunft – eine seit zwei Jahren unveränderte, alarmierende Konstante. Und...