Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist in den ersten drei Monaten dieses Jahres weiter gesunken. Ende März gab es bundesweit noch 17 429 Apotheken, wie aus Daten der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hervorgeht. Seit Ende vergangenen Jahres waren es damit nochmals 142 Standorte weniger. Der Rückgang fiel stärker aus als im ersten Quartal 2023 mit einem damaligen Minus von 129 Apotheken. Erfasst werden Hauptapotheken und Filialen, von denen bis zu drei betrieben werden können.
Apothekerverband schlägt Alarm
Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, Hans-Peter Hubmann, sprach angesichts der neuen Zahlen von einem „alarmierenden Zeichen.“ Wenn man das erste Quartal auf das Gesamtjahr hochrechne, sei es sehr wahrscheinlich, dass 2024 mehr als 500 Apotheken verloren gehen würden. Weniger Apotheken bedeuteten eine schlechtere Gesundheitsversorgung nicht nur auf dem Land, sondern auch in Wohngebieten großer Städte. „Diesen Abwärtstrend müssen wir dringend stoppen", so Hubmann.
Die Branche forderte angesichts einer oft anspannten Finanzlage vieler Apotheken unter anderem lange ausgebliebene Honorar-Anhebungen.
Geplante Krankenhausreform
In anderen Nachrichten wurde Anfang Mai angekündigt, dass die Krankenhauslandschaft in Deutschland umgebaut werden soll. Ab Mai könnten Versicherte mit dem neuen Online-Klinik-Atlas recherchieren, welcher Eingriff in ihrer jeweiligen Region in welcher Klinik wie häufig vorgenommen werde. Über Komplikationsraten werde dort in einem nächsten Schritt informiert, so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Der Bundesrat hatte das entsprechende Gesetz zum Aufbau eines staatlichen Online-Atlas im März passieren lassen. Das neue „Transparenzverzeichnis" soll als interaktives Portal verständlich über das jeweilige Angebot an den gut 1700 Kliniken in Deutschland Auskunft geben.