Technologie

Viele Tausend TV-Haushalte sehen bei ARD nur noch schwarz

Wer sich für die Technikbegriffe SD und HD nicht interessiert, erlebt dieser Tage vielleicht eine Überraschung. Bei vielen älteren TV-Geräten ist ein wichtiger Teil der Programme nicht mehr zu sehen. Die DWN erklären warum!
07.01.2025 09:03
Lesezeit: 2 min

Vermutlich Hunderttausende Haushalte in Deutschland müssen sich jetzt einen neuen Fernseher anschaffen. Denn zahlreiche ältere TV-Geräte können ab 7. Januar nicht mehr das Erste und die Dritten Programme empfangen.

Die ARD stellt laut Mitteilung zu diesem Datum die Satelliten-Verbreitung ihrer Sender in SD-Qualität ein und sendet nur noch in HD-Qualität, große Kabelnetzbetreiber wollen bei der Abschaltung zeitgleich mitziehen.

Vor etwa einem Jahr hatten laut Branchenbericht "Astra TV Monitor 2023" rund 2,7 Millionen TV-Haushalte in Deutschland nur ein SD-Gerät zu Hause.

Die Programme ZDF, ZDFinfo, ZDFneo, 3sat und KiKA werden laut deren Ankündigung etwas später, im November dieses Jahres, mit der SD-Abschaltung folgen. Der Kultursender Arte sowie Phoenix und der Spartensender One sind bereits seit 2022 ausschließlich in HD zu empfangen.

Satellit oder Kabelanschluss als Alternativen?

Die Abkürzung SD steht für ein digitales Fernsehsignal in Standardauflösung, diese Qualität gilt seit Jahren als veraltet. Alle großen TV-Sender bieten parallel inzwischen auch HD-Qualität an, also eine Übertragung in gestochen scharfer Bildauflösung.

Die großen deutschen Privatsender sind alle noch auf absehbare Zeit in SD zu empfangen. "Sie können unsere Sender auf alle Arten sehen - SD und HD. Und das bleibt noch lange so", sagte ein Sprecher der Senderfamilie ProSiebenSat.1. Und der TV-Konzern RTL betonte: "Alle Free-TV-Sender von RTL Deutschland (RTL, RTLup, Nitro, Vox, VOXup, ntv, Super RTL, RTLzwei und Toggo plus) sind sowohl in SD als auch in HD verfügbar. Eine SD-Abschaltung ist auf absehbare Zeit nicht geplant."

Die Abschaltung der SD-Übertragung betrifft zwar eigentlich nur diejenigen TV-Haushalte, die ihre Fernsehprogramme über Satellit empfangen. "Allerdings könnte die SD-Abschaltung auch für Kabelkunden eine Umstellung bedeuten, da einige Kabelnetzbetreiber bereits angekündigt haben, die Verbreitung der Fernsehprogramme der ARD in SD-Qualität ebenfalls am 7. Januar 2025 zu beenden", erläuterte die ARD. "Bei Fragen dazu wenden Sie sich bitte direkt an Ihren zuständigen Kabelnetzbetreiber."

45,5 Prozent der deutschen Haushalte mit Fernsehempfang schauen über Satellit (Stand: Ende 2023). Die meisten von ihnen haben laut Umfrage bereits ein HD-fähiges Gerät zuhause stehen, müssen also nicht handeln. Auch Nutzer des digitalen Antennenfernsehens DVB-T2 sind nicht betroffen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsen: Warum Europas Geldpolitik zur Falle werden könnte
17.12.2025

Die EZB signalisiert das Ende der Zinssenkungen – und plötzlich zieht die Eurozone die Risiken einer neuen Straffung an. Europas...

DWN
Politik
Politik Drohnenabwehrzentrum startet: Bund und Länder bündeln Kräfte zur Gefahrenabwehr
17.12.2025

In Berlin startet ein neues Drohnenabwehrzentrum, das Behörden, Bundeswehr und Nachrichtendienste enger verzahnen soll. Drohnensichtungen...

DWN
Politik
Politik EU-Parlament macht Weg für Verzicht auf russisches Gas frei
17.12.2025

Die EU steuert auf einen harten Schnitt zu: Spätestens 2027 soll Schluss sein mit russischem Gas. Doch Ausnahmen, LNG und der Streit mit...

DWN
Politik
Politik Aus Bürgergeld wird Grundsicherung: Kabinett schickt mehrere Reformen auf die Strecke
17.12.2025

Letzte Kabinettsrunde vor Weihnachten: Von Grundsicherung über Rente bis Kurzarbeitergeld treibt die Regierung mehrere Reformen an. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank bringt den Wero-Bezahldienst zu Millionen Kunden
17.12.2025

Der Wero-Bezahldienst erreicht jetzt Millionen Bankkunden: Deutsche Bank und Postbank schalten den vollen Funktionsumfang frei. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Inflation im November bei 2,1 Prozent
17.12.2025

Die Eurozone-Inflation wirkt auf den ersten Blick stabil – doch eine neue Eurostat-Schätzung verändert den Blick auf den November. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steve Jobs und die Zukunft der Führung: Warum Chefs jetzt umdenken müssen
17.12.2025

Der Mittelstand arbeitet noch nach Regeln von gestern – doch die Herausforderungen von heute lassen sich damit kaum lösen. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland: Ifo-Index schwach – Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung
17.12.2025

Der Ifo-Index sendet zum Jahresende ein klares Warnsignal für Deutschlands Wirtschaft. Sinkende Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen und...