Politik

Nach Bundestagsabstimmung: Proteste und Besetzung von CDU-Geschäftsstelle

Nachdem die AfD im Bundestag einem Unions-Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik zum Erfolg verholfen hat, gibt es bundesweit Proteste gegen das Vorgehen der CDU. Doch es bleibt nicht überall friedlich. Aktivisten verschafften sich gewaltsam Zutritt zum Büro des CDU-Kreisverbands Charlottenburg-Wilmersdorf.
31.01.2025 10:28
Aktualisiert: 31.01.2025 10:28
Lesezeit: 2 min
Nach Bundestagsabstimmung: Proteste und Besetzung von CDU-Geschäftsstelle
Demonstranten blockieren ein Bürgerbüro der CDU. (Foto: dpa) Foto: Maximilian Specht

Die CDU könnte am Freitag mit Hilfe der Stimmen von AfD, FDP und BSW ihr "Zustrombegrenzungsgesetz" erfolgreich durch den Bundestag bringen. Am Mittwoch bekam ein erster CDU-Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik bereits eine knappe Mehrheit. Als Reaktion darauf fanden bundesweit überwiegend friedliche Proteste mit Tausenden von Demonstranten statt. Doch es blieb nicht überall dabei. In Berlin etwa besetzten Aktivisten die Geschäftsstelle der CDU in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf.

Bundesweite Proteste gegen CDU-Vorgehen im Bundestag

Am Mittwochabend hatte das Bündnis „Zusammen gegen Rechts“ zu einer Demonstration vor der Parteizentrale der CDU in Berlin aufgerufen. Laut Polizeiangaben erschienen rund 6000 Menschen, um gegen das Vorgehen der Union im Bundestag demonstrier.

Auch in anderen deutschen Städten versammelten sich Demonstranten, um gegen den Migrations-Antrag der CDU zu protestieren. In München etwa protestierten unter dem Motto „München ist bunt! und „Sei die Brandmauer!“ nach Polizeiangaben rund 7.000 Menschen vor der CSU-Zentrale. In Hannover kamen ähnlich viele Menschen zusammen - darunter Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne). In Düsseldorf versammelten sich rund 2500 Demonstranten, in Münster etwa 2800. Besonders große Proteste gab es zudem in Freiburg, wo sich bis zu 11.000 Menschen unter dem Motto „Brandmauer verteidigen“ am Platz der Alten Synagoge versammelten.

Auch in Leipzig beteiligten sich mehrere Tausend Menschen an den Protesten gegen die geplante Verschärfung der Migrationspolitik. Laut Polizei waren es rund 5000 Demonstranten, die unter dem Motto „Merz & AfD stoppen – Asylrecht verteidigen – Brandmauer wieder aufbauen!“ durch die Innenstadt zogen. In Dresden versammelten sich mehrere Hundert Menschen, darunter auch Politiker von SPD, Linken und Grünen, wie die stellvertretende Ministerpräsidentin Sachsens, Petra Köpping (SPD).

Aktivisten besetzen Geschäftsstelle der CDU in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf

In der Hauptstadt stand der friedliche Protest unterdessen im Schatten von Gewaltandrohung und Hausfriedensbruch. Vor der Demo am Mittwochabend vor dem Konrad-Adenauer-Haus in Berlin etwa hatte die CDU ihre Mitarbeiter in der Berliner Bundeszentrale aufgefordert, das Gebäude vorsorglich früher zu verlassen. Eine Parteisprecherin erklärte, dass Sicherheitsbehörden darauf hingewiesen hätten, dass ein gefahrloses Betreten und Verlassen des Gebäudes nicht durchgehend gewährleistet sei. Zunächst hatte die Bild darüber berichtet.

Aktivisten verschafften sich zudem am Donnerstagnachmittag Zugang zur Geschäftsstelle der CDU in Charlottenburg-Wilmersdorf. Gegenüber der Bild-Zeitung sagte Wahlkreiskandidat Lukas Krieger: „Heute Nachmittag haben etwa 40 vermummte Linksextremisten die Geschäftsstelle der CDU in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf gestürmt und verwüstet. Die Besetzung dauerte 40 Minuten.“ Die Aktivisten sollen, um Eintritt zu erhalten, eine Tür zerstört haben, so Krieger. Erst mit dem Eintreffen der Polizei zogen die Aktivisten ab.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Technologie
Technologie Fahrerlose Taxis in Hessen: Chinesische Technik, deutscher Pilotbetrieb
01.06.2025

In Deutschland startet das erste Pilotprojekt für autonome Taxis: Ohne Fahrer, aber mit Überwachung aus der Ferne. Ein Modell mit...

DWN
Technologie
Technologie Goldrausch 2.0: Wie Google KI neu definiert – und Europa zuschaut
01.06.2025

Google I/O 2025 bietet einen tiefen Einblick in die nächste Ära der Künstlichen Intelligenz – von echten 3D-Videocalls bis hin zu...

DWN
Panorama
Panorama Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt
01.06.2025

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab, aber die Praxis ist gerade in Deutschland gängig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...