Politik

Eurozone: Einzelhandel bricht wegen Arbeitslosigkeit und schwindender Kaufkraft ein

Lesezeit: 1 min
30.07.2012 13:01
In Frankreich hat der Einzelhandel einen der schlimmsten Monate seit Beginn der Aufzeichnungen hinter sich. Die Gewinne sind rekordverdächtig stark eingebrochen, immer mehr Angestellte werden gekündigt. In der gesamten Eurozone ist der Umsatz das neunte mal in Folge gefallen.
Eurozone: Einzelhandel bricht wegen Arbeitslosigkeit und schwindender Kaufkraft ein

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Frankreich gerät immer tiefer in die Krise. Nun wirken sich die wirtschaftlichen Probleme verstärkt auf die Konsumenten und Händler aus. Sowohl im Jahres- als auch im Monatsvergleich setzte der Einzelhandel im Juli deutlich weniger um. Obwohl die Händler mit niedrigen Preisen auf die schwindende Kaufkraft der Franzosen reagierten, konnten sie das ohnehin niedrige Umsatzlevel nicht halten. Der Gewinn ist im Juli so stark gefallen wie noch nie seit die Daten erhoben werden.

Die Zahl der Menschen, die im Einzelhandel beschäftigt sind, ging so stark zurück wie zuletzt im August 2009 nach Ausbruch der Finanzkrise.

Dabei dürfte der Tiefpunkt noch nicht erreicht sein: Die Händler erwarten eine weitere Verschärfung der Krise und zeigen sich so pessimistisch wie schon seit vier Jahren nicht mehr. Dem Markit-Institut zufolge sind die hohe Arbeitslosigkeit, die hohen Treibstoffpreise und die damit sinkende Kaufkraft für die schlechte Entwicklung verantwortlich.

Frankreich ist allerdings nur ein Beispiel für die Entwicklung des Handels in der Eurozone. Die Händler in der Währungsunion rechnen mit einem deutlichen Rückgang des Konsums. Im Juli ist der Umsatz das neunte Mal in folge gefallen. Der Handels-PMI des Markit-Instituts erreichte ein Zwei-Monats-Tief und steht aktuell bei 46,4 Punkten. Ab 50 Punkten ist mit einem Wachstum der Branche zu rechnen. Dies wird aktuelle – wenn auch sehr knapp – nur für Deutschland erwartet. Deutschland erreicht einen Wert von 50,3 Punkten.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Chef Blume: Situation kritisch - Vorwürfe wegen Missmanagement
09.09.2024

VW-Chef Oliver Blume hat die wirtschaftliche Lage bei Volkswagen als kritisch bezeichnet. Die Lage der Marke VW sei so ernst, dass ein...

DWN
Politik
Politik Scholz zeigt sich in der Migrationsdebatte kompromissbereit
09.09.2024

Vor möglichen neuen Beratungen zur Migration von Regierung, Opposition und Ländern geht Bundeskanzler Olaf Scholz auf die Union zu. Im...

DWN
Finanzen
Finanzen Vanguard, iShares und Co.: Welcher ETF-Anbieter ist der beste?
08.09.2024

In Deutschland bieten mehr als ein Dutzend Unternehmen ETFs an. Doch manche können eine deutlich bessere Erfolgsbilanz vorweisen als...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Erdgas: Hohe Preise trotz voller Speicher
08.09.2024

Europa bereitet sich in Sachen Energieversorgung auf den Winter vor. Die Gasspeicher sind voll und die Nachfrage sinkt. Dennoch liegen die...

DWN
Politik
Politik Wer wird eine neue europäische Debattenkultur schaffen?
08.09.2024

Europas Zukunft steht auf dem Spiel: Präsident Macron warnt vor dem Zerfall des Kontinents. Während die alte EU-Ordnung erlahmt, wachsen...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Risiken: Verschlingt der Finanzsektor die Realwirtschaft?
08.09.2024

Das globale Derivate-Geschäft beträgt ein Vielfaches der Weltwirtschaft. Manche Experten sehen Optionen, Zertifikate, Swaps und CFDs als...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Vom Turing-Test zur Ära der Allgemeinen Intelligenz (AGI)
08.09.2024

Die weltbesten Systeme mit künstlicher Intelligenz (KI) können schwierige Prüfungen bestehen, überzeugend menschliche Aufsätze...

DWN
Politik
Politik Wie Indien zwischen Russland und dem Westen balanciert - und was das für Deutschland bedeutet
08.09.2024

Indiens hindunationalistischer Premierminister Narendra Modi bestimmt maßgeblich über die Zukunft des Landes. Sein Besuch in Kiew letzte...