Bitcoinkurs aktuell: Erstmals Schwelle von 112.000 US-Dollar erreicht
Zum ersten Mal hat der Bitcoinkurs die Schwelle von 112.000 US-Dollar erreicht. Am gestrigen Donnerstag kam es zu einem neuen Bitcoin-Rekordhoch bei 111.943,82 US-Dollar. "Die Aussicht auf eine erneute Lockerung der regulatorischen Anforderungen auf US-Territorium nährt den Appetit auf Risiko", so Marktbeobachter Timo Emden zur fortdauernden Rally beim Bitcoinkurs. "Der Umstand, dass trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten ein Gesetzesentwurf zur Krypto-Regulierung im US-Senat diskutiert wird, zeigt die wachsende Bedeutung von Bitcoin und anderen Digitalwährungen unter Präsident Donald Trump", sagte Emden. Sollte sich die positive Dynamik fortsetzen, sei ein baldiger Anstieg auf die Marke von 120.000 US-Dollar denkbar. Doch warnte er zugleich vor den Risiken, die mit weniger Regulierung einhergehen könnten.
"Bitcoin hat sich längst aus der Nische herausentwickelt", erklärte Eric Demuth, Geschäftsführer und Mitgründer der Handelsplattform Bitpanda. "Dieses neue Rekordhoch ist kein Ausreißer, sondern ein solides Fundament. Die USA haben damit klar signalisiert, dass sie Krypto und digitale Assets als strategischen Eckpfeiler ihrer Wirtschafts- und Finanzpolitik sehen."
Am Mittwoch überwand der Bitcoinkurs aufgrund der Erwartungen an eine Lockerung der US-Krypto-Vorschriften erstmals die bisherige Rekordmarke vom Januar und stieg auf über 110.000 US-Dollar. In der Folge setzt sich die Bitcoin-Rallye fort und es kam zum neuen Bitcoin-Allzeithoch am Donnerstag. Analysten verwiesen auf einen Gesetzesentwurf für die Regulierung von Kryptowerten, der aktuell im US-Senat diskutiert wird. Es bestehe die Hoffnung, dass eine entsprechende Gesetzgebung noch in dieser Woche beschlossen wird. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Stablecoins vollständig gedeckt sein müssen, regelmäßige Sicherheitsprüfungen durchgeführt werden und eine Genehmigung Regulierungsbehörden vorliegen muss. Nur zugelassene Unternehmen können Stablecoins ausgeben, während algorithmische Stablecoins eingeschränkt werden.
Am Freitag tendiert der Bitcoinkurs aktuell (08:45 Uhr) um 110.500 US-Dollar - gegenüber dem Vortag ein vergleichsweise leichter Verlust von annähernd einem Prozent.
Trump setzt auf weniger Krypto-Regulierung
Seit Donald Trumps Wahlsieg im November konnte sich der Bitcoinpreis um rund 60 Prozent verbessern. Der US-Präsident gilt als Unterstützer digitaler Währungen und versprach im Wahlkampf eine geringere Regulierung sowie den Aufbau einer staatlichen Bitcoin-Reserve. Im April hatte allerdings ein durch Trump verschärfter Handelskonflikt mit China den Bitcoinpreis vorübergehend auf etwa 74.000 US-Dollar gedrückt. Diese Schwächephase wurde jedoch durch neue Fortschritte in den Gesprächen zwischen China und den USA beendet.
Aktuell weist Bitcoin eine Gesamtbewertung von 2,2 Billionen US-Dollar auf und ist damit die dominierende Größe auf dem Markt für Kryptowährungen. Laut Daten von CoinMarketCap beläuft sich die Marktkapitalisierung des gesamten Krypto-Marktes auf rund 3,5 Billionen US-Dollar.
Bitcoinkurs auf Allzeithoch: Was Anleger jetzt wissen müssen
Sein neuees Allzeithoch erreichte der Bitcoinkurs auf unterscheidlichen Plattformen: Bei Binance kletterte die bekannteste Kryptowährung der Welt zeitweise auf 111.980 US-Dollar, auf Bitstamp wurde mit 111.888 US-Dollar ein historischer Höchststand verzeichnet. Die Rally des Bitcoin sorgt für breite Euphorie unter Anlegern – und wirkt sich auch auf den gesamten Kryptomarkt aus. Diverse Altcoins konnten ebenfalls deutliche Kurszuwächse verzeichnen.
Der Markt wird von einer bullischen Dynamik getragen, die sich in mehreren Schlüsselindikatoren manifestiert. Besonders auffällig ist das starke Wachstum im Optionsmarkt: Das Open Interest für Bitcoin-Optionen erreichte mit über 45,8 Milliarden US-Dollar ein neues Rekordhoch und macht laut CoinGlass-Daten inzwischen rund 84 Prozent des globalen Marktes für digitale Asset-Optionen aus.
Analysten (über)optimistisch? Kursziel 500.000 Dollar bis Ende 2028
Geoffrey Kendrick, globaler Leiter der Digital-Asset-Forschung bei Standard Chartered, sieht klare Ursachen für die aktuelle Kursentwicklung. „Da Bitcoin ein prognostiziertes Allzeithoch erreicht, ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen und zu sehen, welche unserer vorhergesagten Treiber funktionieren. Kurze Antwort – alles funktioniert“, so Kendrick in einem aktuellen Bericht.
Er rechnet weiterhin mit massiven Kursgewinnen: Bis Ende Q2 soll der Bitcoin-Kurs laut seiner Prognose auf 120.000 US-Dollar steigen, bis Jahresende auf 200.000 US-Dollar und langfristig sogar auf 500.000 US-Dollar bis Ende 2028. Ausschlaggebend dafür sei unter anderem, dass institutionelle Anleger verstärkt über Proxy-Assets wie MicroStrategy in Bitcoin investieren. Auch Umschichtungen von Gold-ETPs in Bitcoin-Produkte treiben die Nachfrage: In den letzten fünf Wochen zogen Bitcoin-ETFs über 7,5 Milliarden US-Dollar an, während Gold-ETPs rund 3,6 Milliarden US-Dollar verloren.
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BlackRock auf dem Vormarsch: IBIT-Fonds schlägt Binance
Ein weiterer Meilenstein: BlackRock ist jetzt der zweitgrößte Bitcoin-Inhaber weltweit – übertroffen nur noch vom Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto. Der iShares Bitcoin Trust (IBIT) verwaltet mittlerweile über 638.000 Bitcoins, das sind etwa 7.000 mehr als bei Binance. Damit übersteigt der Bitcoin-Wert in diesem ETF aktuell 71 Milliarden US-Dollar. Allein in den vergangenen zwei Wochen verzeichnete IBIT Zuflüsse von mehr als 500 Millionen US-Dollar – ein neuer Rekord für das Produkt.
Der IBIT-Fonds ermöglicht es institutionellen Investoren, reguliert und sicher in Bitcoin zu investieren – ohne eigene Wallets oder Zugang zu Kryptobörsen. Die starke Nachfrage zeigt, dass immer mehr Anleger Bitcoin als attraktive Alternative zu traditionellen Assets betrachten.
Donald Trump treibt den Kryptomarkt – inwiefern ist das auch ein Risiko?
Einen erheblichen Einfluss auf die Bitcoin-Kursentwicklung hat auch die Politik – insbesondere US-Präsident Donald Trump. Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus im November legte der Bitcoin um rund 60 Prozent zu. Trump bekennt sich offen zur Förderung digitaler Währungen, plant eine staatliche Bitcoin-Reserve und forciert gesetzliche Erleichterungen für die Branche. Derzeit befindet sich ein Gesetzesentwurf zur Lockerung der Kryptoregulierung in der Diskussion im US-Senat.
Doch Trumps Engagement ist nicht unumstritten. Kritiker sehen in der Deregulierung auch Gefahren – etwa eine Zunahme von Betrugsfällen, die das Vertrauen institutioneller Anleger untergraben könnten. Zudem geriet Trump mit seinem eigenen Krypto-Projekt World Liberty Financial und dem Meme-Coin $TRUMP ins Visier: Seit der Ankündigung eines exklusiven Dinners für Großinvestoren im April wurden über 140 Millionen US-Dollar in den Token investiert – ein Vorgang, der Spekulationen über persönliche Bereicherung nährt.
Technische Analyse: Kursrücksetzer sind normal
Trotz zwischenzeitlicher Schwankungen bleibt die technische Struktur des Bitcoin-Kurses intakt. Die Marke von 106.400 US-Dollar gilt aktuell als entscheidender Support. Selbst Rücksetzer bis auf 108.000 oder 106.500 US-Dollar würden laut Analysten keine Trendumkehr signalisieren, sondern vielmehr gesunde Korrekturen darstellen. Ein Durchbruch über 111.900 US-Dollar könnte kurzfristig sogar Spielraum bis 114.000 US-Dollar eröffnen. Mittel- bis langfristig sind Kursziele zwischen 120.000 und 130.000 US-Dollar realistisch – vorausgesetzt, große Verkaufszonen bleiben aus.
Der Relative-Stärke-Index (RSI) zeigt zwar bärische Divergenzen, diese sind jedoch in starken Aufwärtstrends nicht ungewöhnlich und führen oft nur zu temporären Konsolidierungen. Auch Ethereum zeigt derzeit bullisches Potenzial: Eine invertierte Schulter-Kopf-Schulter-Formation signalisiert einen möglichen Ausbruch bis 2.850 US-Dollar.
Bitcoinkurs aktuell: So sollten Anleger jetzt reagieren
Angesichts des aktuellen Allzeithochs und der starken fundamentalen wie technischen Signale stellt sich für viele Anleger die Frage: Einsteigen, halten oder verkaufen?
Kurzfristig spricht vieles für weiteres Aufwärtspotenzial. Der Bitcoin-Kurs profitiert vom Rückenwind institutioneller Investoren, politischem Support und makroökonomischen Unsicherheiten. Die Umverteilung von Gold in Bitcoin und das wachsende Vertrauen in ETFs wie IBIT deuten auf eine nachhaltige Marktbewegung hin. Anleger sollten allerdings die hohe Volatilität im Blick behalten – politische Risiken, regulatorische Wendungen und technische Korrekturen bleiben relevante Faktoren.
Langfristig bleibt Bitcoin eine vielversprechende Alternative zu klassischen Wertspeichern. Wer bereits investiert ist, sollte seine Position überdenken, aber nicht überhastet verkaufen. Wer neu einsteigen will, könnte bei Rücksetzern zum Zug kommen – denn der nächste große Schub scheint nur eine Frage der Zeit zu sein.