Vom Personalmangel sieht die Umfrage dabei Förder- und Sonderschulen besonders stark betroffen. "Der Lehrkräftemangel bleibt das Problem unserer Zeit", mahnte der stellvertretende Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Tomi Neckov, in Richtung Politik. Aber auch Probleme mit Inklusion und Integration seien vielfach genannt worden sowie Defizite rund um Gebäude und Räumlichkeiten.
Zeit als wesentlicher Faktor für Schulleitungen
Um die Qualität der schulischen Arbeit zu sichern, brauche es mehr Zeit für die Leitungsaufgaben an der Schulspitze, forderte die Gewerkschaft. Gut acht von zehn Befragten haben nach eigener Einschätzung "eher nicht" oder "gar nicht" ausreichend Zeit für ihre Leitungsaufgaben. Fast alle Befragten wünschen sich mehr Personal, ein höheres Budget und zusätzlichen Gestaltungsspielraum.
Schulleiterinnen und Schulleiter seien Motor für Innovationen und Schulentwicklung, betonte Neckov. Sie würden aber angesichts teils "prekärer" Rahmenbedingungen mitunter zu Mangelverwaltern.
Über 90 Prozent der befragten Personen an den Schulspitzen sehen sich durch wachsende Aufgaben und mehr Verwaltungsarbeit belastet. Ihnen setzte zudem die Anspruchshaltung zu, "dass die Schule alle aufkommenden gesellschaftlichen Probleme lösen soll". 92 Prozent der Schulleitungen wünschen ein stärker multiprofessionelles Team für die Schülerschaft, die vielfältigen psychischen Belastungen ausgesetzt sei.
Strukturelle Engpässe sorgen laut VBE dafür, dass Basiskompetenzen wie Deutsch und Mathematik, aber auch zentrale Aufgaben wie Demokratiebildung, Medienkompetenz, Inklusion oder Integration "unter die Räder geraten". Fazit: "Diese Situation gefährdet die Bildungsrepublik."

