Politik

Weltbild: Von der katholischen Kirche zum Finanzinvestor

Der insolvente Weltbild-Verlag soll vom Münchner Finanzinvestor Paragon übernommen werden. Es wird erwartet, dass Paragon den Konzern zerschlagen und, wenn möglich, in Teilen verkaufen wird.
12.05.2014 00:04
Lesezeit: 1 min

Der insolvente Weltbild-Verlag aus Augsburg wird nach Informationen der Süddeutschen Zeitung von dem Münchner Finanzinvestor Paragon Partners übernommen. Sowohl Online- als auch Katalog- und Filialhandel gingen in die Hände Paragons über, berichtet die Zeitung am Sonntag. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz werde den 2200 Mitarbeitern der Weltbild-Verlagsgruppe dies auf einer Betriebsversammlung am Montag verkünden.

Paragon verwalte nach eigenen Angaben etwa 650 Millionen Euro Eigenkapital, unter anderem von Lebensversicherungen, Pensionskassen und Universitätsstiftungen sowie eigenes Kapital, berichtet das Blatt. Der Investor werde offenbar alle Sparten der kirchlichen Verlagsgruppe übernehmen, also nicht nur die besonders attraktiven Anteile am E-Book-Lesegerät Tolino, das Weltbild mit Hugendubel, Thalia, Bertelsmann und der Telekom erfolgreich betreibe.

Beobachter gehen davon aus, dass Paragon den Konzern filetieren wird: Die einzelnen Teile könnten an die meistbietenden aus den jeweiligen Branchen verkauft werden.

Die katholische Kirche hatte ihren Verlags- und Buchhandelskonzern Weltbild im Januar in die Pleite geschickt. Angesichts unerwartet hoher Verluste drehte sie dem Unternehmen den Geldhahn zu. Nach der Insolvenz der Zentrale folgte im Februar die Buchhandelstochter unter den Schutz des Insolvenzrechts, um Zeit für eine Sanierung zu gewinnen.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Generation Z lehnt Führungspositionen ab – Unternehmen müssen umdenken
25.04.2025

Die Generation Z zeigt sich zunehmend unbeeindruckt von traditionellen Karrierewegen und Führungspositionen im mittleren Management. Eine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Reichster Ostdeutscher: Wie ein Unternehmer einen kleinen DDR-Betrieb zum globalen Player macht
25.04.2025

Rekord-Umsatz trotz Krisen: Der Umsatz von ORAFOL betrug im Jahr 2024 betrug 883 Millionen Euro – ein Rekordjahr trotz Wirtschaftskrise....

DWN
Politik
Politik Rentenbeiträge und Krankenkasse: Sozialabgaben werden weiter steigen
25.04.2025

Gerade bei der Rente hat die kommende Merz-Regierung ambitionierte Pläne. Doch gemeinsam mit den Krankenkassenbeiträgen droht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gold im Höhenrausch: Wenn Trump das Gold sieht, wird es gefährlich
25.04.2025

Der Goldpreis steht kurz davor, einen historischen Rekord nicht nur zu brechen, sondern ihn regelrecht zu pulverisieren. Die Feinunze Gold...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Autoindustrie unter Druck: Zollkrieg sorgt für höhere Preise und verschärften Wettbewerb
25.04.2025

Der Zollkrieg zwischen den USA und Europa könnte die Auto-Preise in den USA steigen lassen und den Wettbewerb in Europa verschärfen....

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen der Deutschen auf Rekordhoch – aber die Ungleichheit wächst mit
25.04.2025

Private Haushalte in Deutschland verfügen so viel Geld wie nie zuvor – doch profitieren längst nicht alle gleichermaßen vom...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Wendepunkt: Wirtschaftsmodell zerbricht, Polen rückt vor
25.04.2025

Deutschlands Wirtschaftsmaschinerie galt jahrzehntelang als unaufhaltsam. Doch wie Dr. Krzysztof Mazur im Gespräch mit Polityka...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China im Handelskrieg: Regierung bereitet sich auf das Schlimmste vor
25.04.2025

Chinas Führung bereitet sich inmitten des eskalierenden Handelskonflikts mit den USA auf mögliche Härtefälle vor. In einer Sitzung des...