Finanzen

Griechenland: Mittelstand massiv in seiner Existenz bedroht

Lesezeit: 1 min
19.04.2012 23:40
Die EU erwartet, dass zehntausende kleine und mittlere Unternehmen dieses Jahr nicht überleben werden. Der Grund: Die EU-Förder-Gelder finden den Weg in die Realwirtschaft nicht. Das Geld versickert irgendwo im Finanzsystem.
Griechenland: Mittelstand massiv in seiner Existenz bedroht

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Nur mit weiteren entscheidenden Maßnahmen könne sich die Wirtschaft erholen, betont die EU-Kommission im Fall von Griechenland. Derzeit leiden vor allem kleine und mittelständische Unternehmen unter der Krise. Diese machen 99,9 Prozent der gesamten griechischen Unternehmen aus. Dabei handelt es sich bei 96,5 Prozent um Kleinunternehmen.

Sechs von zehn Firmen verzeichneten 2011 einen Rückgang in ihren Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr. 150.000 Arbeitsplätze gingen verloren. Voraussagen zufolge werden 60.000 dieser Unternehmen schließen müssen und weitere 240.000 Beschäftigte werden ihre Arbeitsplätze verlieren, wie die griechische Zeitung Kathimerini berichtet.

Die EU-Kommission erklärte, dass die Wichtigkeit dieser Unternehmen berücksichtigt worden sei. „Mehr als vier Milliarden Euro stehen den mittelständischen Unternehmen zur Absicherung der Liquidität, als Gewerbekapital und als Versicherungen zur Verfügung. Weitere eine Milliarde Euro werden aufgrund des neuen Mittelstands-Garantiefonds verfügbar“, so die Kommission.

Das Problem sei nicht das fehlende Geld, sondern die Verteilung der Gelder. „Die Gelder finden immer noch nicht ausreichend den Weg in die Realwirtschaft“, kritisiert die Kommission. Griechische Banke müssten bessere Maßnahmen zur Überwachung der Auszahlungen ergreifen. Nur so könnten schon existierende Programme effektiv sein.

Dabei sind die Aussichten für Griechenland gar nicht so schlecht. Langfristig könne das griechische BIP um 13,5 Prozent steigen, wenn Reformen im Produktions- und Dienstleistungssektor, zu denen die Marktliberalisierung gehört, durchgesetzt werden würden. Bürokratie und Korruption verzögern die notwendigen Veränderungen allerdings.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....