Söldner und Freiwillige aus Westeuropa ziehen in den Ukraine-Krieg, um gegen die pro-russischen Rebellen zu kämpfen. Unter ihnen befinden sich Personen aus Frankreich, Polen, Spanien, Italien, Dänemark, dem Baltikum, Skandinavien, berichtet die BBC.
Die Beteiligten haben verschiedene Motivationen, um in der Ukraine zu kämpfen. Der Schwede Mikael Skillt kämpft beispielsweise in der rechtsradikalen Bataillon Asow. Im Interview mit BBC sagt er, dass er für die „weiße Rasse“ kämpfe. Skillt hatte zuvor in der Nationalgarde Schwedens gedient. Die Rebellen haben auf seinen Kopf 5.150 Euro ausgesetzt.
Der französische Ex-Fallschirmjäger Gaston Besson ist ebenfalls Mitglied der Bataillon Asow. Er ist unter anderem mit der Aufgabe betraut, weitere ausländische Freiwillige zu rekrutieren. Dazu nutzt er vorzüglich sein Facebook-Account.
„Wir sind keine Söldner. Wir sind unbezahlte Freiwillige, die für die rechte Sache kämpfen“, zitiert Eurasianet.org Besson. Dabei erhalten internationale Söldner gute Gehälter. Ganz unentgeltlich kann demnach Besson nicht in der Ukraine sein. Wer ihn allerdings bezahlt, ist unklar. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Söldner über ihre Auftraggeber schweigen. Das gilt genauso für Söldner, die von Russland finanziert werden: Sie hatten im Sommer angegeben, ihren Urlaub in der Ost-Ukraine zu verbringen, um ihre Landsleute zu unterstützen.
Beispielsweise beträgt das Durchschnittsgehalt eines US-Söldners durchschnittlich 141,166 US-Dollar im Jahr, berichtet The Labor Educator. Im Jahr 1990 erzielte die Branche der privaten Militärdienstleister einen Umsatz von insgesamt 55,6 Milliarden US-Dollar. 2010 lag der Umsatz bei über 200 Milliarden US-Dollar, meldet die Naval Graduate School.
Auch Tschetschenen aus Dänemark verlassen ihre Heimat, um in der Ukraine gegen die pro-russischen Rebellen zu kämpfen. Aktuell sollen sieben Personen im Kampfeinsatz sein. Sie werden angeführt von Isa Munajew. Munajew hat seinen Wohnsitz in Birkerød. Er ist ein bekanntes Gesicht in der dänisch-tschetschenischen Gemeinschaft. Er selbst umschreibt sich als „Minister der tschetschenischen Exilregierung“.
Einer der „Freiwilligen“ bestätigte der dänischen Zeitung Berlingkse Tidende, dass sich alle sieben Kämpfer untereinander kennen. Sie seien nicht religiös motiviert.
The Copenhagen Post zitiert den „Freiwilligen“:
„Wir essen und leben gemeinsam mit den Ukrainern (…) Wenn es um Religion gehen würde, dann könnte man auch nach Syrien gehen, wo sie zum Dschihad aufrufen. Das hat nichts mit Religion zu tun.“
Doch der Krieg in der Ukraine erinnere sie an die Kriege in ihrer tschetschenischen Heimat. Es gehe vor allem darum, die „Wiederbelebung der Sowjetunion“ zu verhindern.
Claus Mathiesen von der dänischen Verteidigungsakademie Forsvarsakademiet ist der Ansicht, dass die Rückkehrer aus dem ukrainischen Bürgerkrieg eine Gefahr für Dänemark darstellen. Da gebe es keinen Unterschied zu islamistischen Rückkehrern aus Syrien.
Mathiesen wörtlich:
„Es ist nicht wichtig, wofür sie kämpfen (…) Maßgeblich ist die Umgebung, in der sie sich befinden. Diese Umgebung könnte einen ernsthaften negativen Einfluss auf die Beteiligten haben.“
Es gebe keinen „signifikanten Unterschied“ zwischen denen, die Dänemark verlassen, um in der Ukraine zu kämpfen und denen, die es nach Syrien in den Krieg zieht.
Doch auch auf Seiten der Russen kämpfen Freiwillige aus dem Ausland. Sie kommen sowohl aus den westlichen Staaten als auch aus dem muslimischen Kaukasus. Und sie kommen aus Tschetschenien. Denn für Profi-Killer ist es gleichgültig, gegen wen sie kämpfen. Die Nationalität spielt keine Rolle, weil sie mit dem Morden ihr Geld verdienen. Wenn es ihr Auftrag vorschreibt, schießen sie eben auch auf die eigenen Landsleute.