Politik

Sparpaket vor dem Scheitern: Griechische Opposition will Neuwahlen erzwingen

Lesezeit: 1 min
22.10.2012 11:26
Das fertige Sparpaket stößt auf heftigen Widerstand in der Opposition, aber auch in den eigenen Reihen der Koalition. Ein Abgeordneter der Nea Dimokratia wurde kurzfristig sogar aus der Partei geworfen, weil er nicht für das Paket stimmen will. Indes ruft die Opposition ihre Mitglieder zu einem Massen-Rücktritt vor der Abstimmung auf. Dies würde Neuwahlen notwendig machen.
Sparpaket vor dem Scheitern: Griechische Opposition will Neuwahlen erzwingen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Werben um Finanzhilfe: Samaras will Seehofer treffen

Das neue Sparpaket für Griechenland soll den europäischen Regierungen den Reformwillen des Landes verdeutlichen und eine Auszahlung der nächsten Tranche möglich machen. Doch nicht nur in der griechischen Bevölkerung, auch unter den Politikern mehrt sich der Widerstand. Am Montagmorgen wurde der Abgeordnete Nikos Stavrogiannis aus Samaras Partei Nea Dimokratia geworfen.

Stavrogiannis hatte am Sonntag erklärt, so der Guardian, dass er das neue Sparprogramm im Parlament möglicher Weise nicht unterstützen werde. Die Maßnahmen der Troika seien „unfair“ und „unwirksam“ (selbst auf EU-Eben gibt es Kritik zu Troika-Reformen – hier). Daraufhin veranlasste Antonis Samaras, Stavrogiannis aus der Partei zu werfen.

Weitere Probleme stehen Samaras und dem Sparpaket aber auch von Seiten der Opposition entgegen. Der Chef der rechtsextremen Unabhängige-Griechen Partei, Panos Kammenos, rief seine Parteimitglieder und die Abgeordneten der Linken Syriza um Alexis Tsipras auf, vor der Abstimmung über das Sparpaket massenhaft zurückzutreten. „Wir werden diese Schlacht innerhalb und außerhalb des Parlaments kämpfen, sagte Kammanos in einem Interview am Sonntag. „Aber wir können diese Maßnahmen und die Unterwerfung des Landes und der griechischen Bevölkerung auch stoppen, indem wir eine Neuwahl erforderlich machen“, fügte er hinzu.

Die Partei der Unabhängigen Griechen verfügt über 20 Sitze im Parlament und Syriza über 71 Sitze. Der Geschäftsordnung des Parlaments zufolge müssen das Parlament aufgelöst und Neuwahlen ausgerufen werden, wenn mindestens 60 Abgeordnete zurücktreten und ihre Nachfolger sich weigern, deren Positionen im Parlament zu übernehmen.

Weitere Themen

EU: Frauenquote für Unternehmen vor dem Scheitern

Merkel: Es darf keinen Schuldenerlass für Spanien geben

Europarat: EU ist vom Zerfall bedroht


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...