Gemischtes

Neuer US-Chef von Volkswagen kündigt kurz vor Amtsantritt

Lesezeit: 1 min
14.10.2015 15:33
Winfried Vahland scheidet noch vor seinem Amtsantritt als US-Chef aus dem Konzern aus. Grund seien unterschiedliche Auffassungen über die künftige Strategie von Volkswagen. Jüngsten Berichten zufolge sollen weit mehr Manager in den Abgasskandal verwickelt sein als bisher bekannt.
Neuer US-Chef von Volkswagen kündigt kurz vor Amtsantritt

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Der designierte Nordamerika-Chef von Volkswagen, Winfried Vahland, verlässt kurz vor seinem geplanten Amtsantritt überraschend den Konzern. Der bisherige Chef der VW-Tochter Skoda wolle sich nach 25 Jahren bei dem Wolfsburger Autobauer anders orientieren. Grund seien unterschiedliche Auffassungen über die Strategie in den USA. Auch persönliche Motive sollen eine Rolle gespielt haben. Skoda bestätigte den Weggang des Managers. Vahland hatte das USA-Geschäft wieder in die Spur bringen sollen, wo der Skandal um manipulierte Diesel-Emissionswerte im September bekannt geworden war. Deshalb muss der Wolfsburger Konzern mit hohen Strafzahlungen und Schadensersatzforderungen rechnen.

Vahland war auch als Kandidat für die Nachfolge von Volkswagen-Chef Martin Winterkorn gehandelt worden, die Wahl war dann aber auf Porsche-Chef Matthias Müller gefallen. Der Aufsichtsrat hatte den 58-Jährigen zum 1. November als Konzernverantwortlichen für die neue Region USA, Mexiko und Kanada ernannt. In dieser Funktion sollte Vahland an den neuen VW-Markenchef Herbert Diess berichten. Davor war spekuliert worden, Vahland könne zum Konzernvorstand für das Amerika-Geschäft berufen werden. Dann hätten die USA in der Konzernspitze ein ähnliches Gewicht erhalten wie das China-Geschäft, für das Jochem Heizmann zuständig ist.

Für den neuen Volkswagen-Chef Müller ist Vahlands Weggang einer herber Schlag. Er muss mitten in den Turbulenzen um den Abgasskandal und weltweiten Ermittlungen gegen den Konzern möglichst rasch einen neuen Chef für die wichtige Region finden. Der Aufsichtsrat hatte erst kürzlich entschieden, dass Michael Horn Chef des US-Geschäfts bleibt. Er hat alle Hände voll zu tun, um den amerikanischen Behörde Rede und Antwort zu stehen, wie es zum dem Betrug um Abgaswerte kam.

Der Spiegel berichtete unterdessen, dass weit mehr Manager an den Manipulationen beteiligt waren als der Konzern behaupte. Beteiligt daran waren offenbar mehrere Dutzend Volkswagen-Manager, Insider sprechen von mindestens 30 Personen. Sie sollten beurlaubt werden. VW äußerte sich nicht.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...