Finanzen

Konkurrenten sollen Bad Bank für Hypo finanzieren

Der Hypo-Aufsichtsratschef fordert eine Bad Bank für die Krisenbank. Gesündere österreichische Banken sollen sich daran mit 18 Milliarden Euro beteiligen. Diese zeigen daran kein Interesse. Eine rein staatliche Lösung würde die Staatsverschuldung um mindestens 5 Prozentpunkte erhöhen.
06.01.2014 16:16
Lesezeit: 1 min

Hypo-Aufsichtsratschef Klaus Liebscher fordert eine baldige Lösung für die Altlasten der österreichischen Krisenbank. Noch seien zwar Detailfragen zu klären, sagte Liebscher der Zeitung Die Presse. „Aber die Absicht besteht, eine Abbaugesellschaft zu schaffen.“

Vermögenswerte von bis zu 18 Milliarden Euro sollen dahin transferiert werden. Ziel sei es, bis Ende März eine Lösung zu haben. Er bevorzuge eine Bad Bank für die Hypo Group Alpe Adria (HGAA), an der sich gesündere Banken beteiligten. „Eine solche Lösung hat den Vorteil, dass die Hypo-Schulden nicht den Staatsschulden zugerechnet werden. Die andere Variante ist eine Anstaltslösung, an der nur der Staat beteiligt ist“, sagte der ehemalige Notenbanker.

Allerdings haben Banken wie die UniCredit-Tochter Bank Austria, die Erste Group und die Raiffeisen Bank International bislang wenig Interesse an einer Beteiligung erkennen lassen. Eine rein staatliche Abbaugesellschaft würde Österreichs Verschuldung um fünf bis sechs Prozentpunkte erhöhen, so Liebscher.

Österreich hatte die Hypo während der Finanzkrise von der BayernLB übernommen und verstaatlicht, um sie vor dem Zusammenbruch zu bewahren (mehr hier). Zuletzt machten dem Institut hohe Vorsorgen für faule Kredite in Osteuropa und Abschreibungen zu schaffen. Der Staat musste wiederholt einspringen, um die Kapitallücken zu schließen (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Lokale Rechenzentren: Auslaufmodell oder Bollwerk digitaler Souveränität?
19.07.2025

Cloud oder eigenes Rechenzentrum? Unternehmen stehen vor einem strategischen Wendepunkt. Lokale Infrastruktur ist teuer – aber oft die...

DWN
Panorama
Panorama Rentenvergleich: So groß ist der Unterschied zwischen Ost und West
19.07.2025

Im Osten der Republik erhalten Frauen im Schnitt deutlich mehr Rente als im Westen. Jahrzehntelange Unterschiede in der Erwerbsbiografie...

DWN
Finanzen
Finanzen Erbe aufteilen: So sichern Sie den Verbleib Ihres Partners im gemeinsamen Haus
19.07.2025

Sind Sie wiederverheiratet und haben Kinder aus früheren Beziehungen? Dann ist besondere Vorsicht geboten, wenn es darum geht, Ihr Erbe...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...