Bei einer Investorenkonferenz in London hat die Deutsche Börse bei einer Präsentation über seine Expansionspläne berichtet. Darin wird festgehalten, dass der Markteintritt in Asien forciert werden soll. Neben einem Joint Venture mit dem Shanghai Stock Exchange und dem China Financial Futures Exchange soll auch der Derivatehandel in Singapur Teil der Asienstrategie sein. Demnach will die Deutsche Börse ein Abwicklungshaus und eine Derivatebörse in Singapur eröffnen. Im zweiten Quartal 2016 soll der Betrieb aufgenommen werden.
Den Aufbau eines Clearinghauses in Singapur hat die Deutsche Börse bereits Anfang 2014 angekündigt. Solche Abwicklungseinrichtungen stellen sich bei Geschäften zwischen Käufer und Verkäufer und springen ein, falls einer der Handelspartner ausfällt. Um die Transparenz und Sicherheit im Hunderte Billionen Dollar schweren Derivatemarkt zu erhöhen, wollen Aufseher rund um den Globus, dass künftig mehr Geschäfte über solche Clearinghäuser laufen.
Von Singapur aus will die Deutsche Börse ihre Fühler auch in andere asiatische Märkte ausstecken. Wegen mauer Wachstumsperspektiven in Europa setzt das Unternehmen schon seit einigen Jahren verstärkt auf Asien. Und seit Montag hat die Deutsche Börse mit seinen neuen Vorstandschef Carsten Kengeteri. Im Mai erreichte die Deutsche Börse an den Handelsplätzen Xetra, Börse Frankfurt und Tradegate Exchange einen Orderbuchumsatz aller im Wert von 125,6 Milliarden Euro. Im Mai 2014 waren es noch 96,1 Milliarden Euro. Mit über 1 Mio. Wertpapieren verfügt sie nach eigenen Angaben über das größte Angebot an handelbaren Wertpapieren in Europa.