Finanzen

Bank Julius Bär plant Straf-Zinsen für Privatkunden

Der Schweizer Privatbank Julius Bär erwägt die Kosten für Strafzinsen auch an jene Kunden weiterzureichen, die Euro-Konten halten. Der Schritt würde die ohnehin unter tiefen Zinsen leidenden Sparer weiter belasten.
02.02.2016 00:03
Lesezeit: 1 min

Die Bank Julius Bär plant wohl eine Weitergabe der EZB-Strafzinsen an ihre Kunden im Euroraum. Künftig könnten zunächst institutionelle und in einem zweiten Schritt auch Privatkunden Gebühren für ihre in Euro denominierten Sichteinlagen bezahlen müssen, sagte Finanzchef Dieter Enkelmann am Montag auf einer Pressekonferenz. „Wir prüfen das. Wir werden uns das ansehen und schauen, was die Konsequenzen wären“, sagte er. Bislang verlangt Julius Bär Strafgebühren von institutionellen Kunden nur in Franken. Schweizer Privatanleger sind davon bisher ausgenommen. Die Bank verwaltet derzeit nach eigenen Angaben Kundengelder von rund 12 Milliarden Euro als Sichteinlagen.

Julius Bär hat 2015 wegen einer Strafe im US-Steuerstreit weniger verdient. Der bereinigte Konzerngewinn ging um 52 Prozent auf 279 Millionen Franken zurück, wie der Vermögensverwalter ebenfalls am Montag mitteilte. Die Aktionäre sollen dennoch eine höhere Dividende von 1,10 Franken nach einem Franken im Vorjahr erhalten. Künftig wolle die Bank außerdem rund 40 Prozent ihres bereinigten Konzerngewinns ausschütten.

Interesse besteht an der asiatischen Vermögensverwaltungssparte der Konkurrentin Barclays. Barclays will sich im Zuge ihres Konzernumbaus von dem Segment trennen. Insidern zufolge haben auch die Credit Suisse und die Konkurrentin DBS aus Singapur ihr Interesse bekundet. Der Bereich dürfte nach früheren Angaben von Insidern rund 600 Millionen Dollar wert sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardärsmanager fliehen aus US-Aktien: Der stille Countdown zur Rezession hat begonnen
17.04.2025

Eine neue Erhebung der Bank of America zeigt: Die Stimmung unter den großen Vermögensverwaltern kippt dramatisch. Während die Finanzwelt...

DWN
Politik
Politik Merz und EU offen für Tauruslieferung an Ukraine: Kreml warnt vor direkter Kriegsbeteiligung
17.04.2025

In der Opposition war Merz offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Als voraussichtlicher Kanzler ist er das...

DWN
Panorama
Panorama Die Macht der WHO: Internationaler Pandemievertrag kommt
17.04.2025

Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie haben sich die WHO-Mitgliedstaaten auf ein Pandemieabkommen geeinigt. „Ich habe keinen...

DWN
Technologie
Technologie Mechanische Speicher als geopolitische Alternative: Lithium-Batterien geraten unter Druck
17.04.2025

Angesichts wachsender Abhängigkeit von China bei Lithium-Batterien rücken mechanische Energiespeicher in den Fokus. Eine...

DWN
Technologie
Technologie Japanisches Genie revolutioniert Energiewende – Supermagnet jetzt 20 Milliarden Euro wert
17.04.2025

Im globalen Wettrennen um Energiesouveränität und technologische Vorherrschaft hat sich ein unscheinbares Element als strategischer...

DWN
Politik
Politik Taiwan, Sanktionen und Respekt - China stellt klare Bedingungen für Handelsgespräche mit den USA
17.04.2025

China fordert mehr Respekt und klare Signale der USA, bevor Handelsgespräche beginnen – eine Einigung ist entscheidend für die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steht das Verbrenner-Verbot vorm aus? Europas Rechte bläst zum Gegenschlag gegen EU-Establishment
17.04.2025

Konservative und rechte Kräfte im EU-Parlament wollen das Aus für Verbrennungsmotoren kippen – mit wachsender Unterstützung auch aus...

DWN
Politik
Politik Geheime Chatgruppe: EU-Außenminister betreiben Diplomatie über Signal - auf Einladung Kaja Kallas
17.04.2025

Die Außenminister der Europäischen Union kommunizieren in einer privaten Chatgruppe der verschlüsselten App Signal. Dies bestätigte der...