Die Nettoausgaben für Sozialhilfe sind seit 2005 deutlich gestiegen. Seitdem wurde ein Anstieg um 61 Prozent auf 29 Milliarden Euro im Jahr 2016 verzeichnet, wie die Linken-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann am Mittwoch unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamts mitteilte.
Insgesamt wurde 2016 mit mehr als 16 Milliarden Euro am meisten für die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen ausgegeben. Den stärksten Ausgabenzuwachs hatte seit 2005 hingegen demzufolge die Hilfe zum Lebensunterhalt. Die Ausgaben dafür seien um 133 Prozent angestiegen.
Auch für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung seien 2016 mit sechs Milliarden Euro fast 117 Prozent mehr ausgegeben worden. Die Zahl derer, die diese Hilfen empfingen, stieg ebenfalls massiv an: von 630.000 Ende 2005 auf 1,026 Millionen Menschen Ende 2016, wie aus den Daten des Statistikamtes hervorgeht.
Zimmermann kritisierte, Systeme wie die Renten- oder die Pflegeversicherung seien nicht in der Lage, „umfassend soziale Sicherheit zu gewährleisten, sodass die Betroffenen eine Sozialhilfeleistung in Anspruch nehmen müssen“. Sie forderte die künftige Bundesregierung auf, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.