Finanzen

Banken lockern Standards bei Kreditvergabe in Europa

Lesezeit: 1 min
28.07.2018 19:08
Die europäischen Banken haben die Vergabestandards für Kredite erneut gelockert.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Unternehmen im Euro-Raum kommen immer leichter an Kredite. Die Banken lockerten im zweiten Quartal ihre Vergabestandards weiter, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Dazu habe sie der Wettbewerb untereinander bewogen wie auch ihre Einschätzung der konjunkturellen und firmenspezifischen Risiken. Bereits zum Jahresstart waren Unternehmen leichter an Darlehen gelangt. Die EZB befragt regelmäßig europäische Banken zu ihren Kreditrichtlinien. An der Umfrage nahmen diesmal 149 Institute teil.

Volkswirte äußerten sich positiv zu den Ergebnissen: „Das sind gute Nachrichten für die EZB und ihre Geldpolitik, weil das für stärkere Investitionen im Euro-Raum spricht,“ sagte Chefvolkswirt Carsten Brzeski von der Bank ING-Diba. Die Ergebnisse passten in das Bild einer Wirtschaft, die langsam an ihre Kapazitätsgrenzen stoße und daher für weiteres Wachstum investieren müsse.

Die EZB und die nationalen Notenbanken kaufen bereits seit mehr als drei Jahren Staatsanleihen und andere Wertpapiere, um Banken zu einer stärkeren Kreditvergabe anzuregen. Inzwischen läuft die Konjunktur im Euro-Raum aber wieder besser. Daher wollen sie ihre Käufe bis zum Jahresende einstellen. Dann werden diese ein Volumen von 2,6 Billionen Euro erreicht haben.

Der Erhebung zufolge weichten die Banken ihre Richtlinien für Firmenkredite vor allem in Spanien, Italien und Deutschland auf. Hierzulande waren die Erleichterungen marginal und entsprachen den Erwartungen aus der vorangegangenen Umfrage, wie die Bundesbank mitteilte. In Frankreich und in den Niederlanden veränderten die Institute laut EZB dagegen ihre Vergabestandards nicht.

Die Geldhäuser lockerten im zweiten Jahresviertel auch ihre Bedingungen für Immobiliendarlehen und Verbraucherkredite. Für das Sommerquartal von Juli bis September gehen sie davon aus, dass es in allen drei Kategorien Erleichterungen geben wird. Dabei rechnen sie mit einer weiter anziehenden Nachfrage nach Krediten seitens der Unternehmen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.11.2024

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
23.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
23.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Panorama
Panorama 2050: Was erwartet Kinder in der Zukunft?
23.11.2024

Klimawandel, technologische Entwicklungen und demografische Veränderungen werden das Aufwachsen von Kindern in der Zukunft prägen, so die...

DWN
Technologie
Technologie Elektrifizierung: Wind und Solar boomen, doch Kohle bleibt der weltweit bedeutendste Energieträger
23.11.2024

Der Ausbau emissionsfreier Energieerzeugungskapazitäten schreitet in Rekordtempo voran. Doch auch die Nutzung von Kohle zur Stromerzeugung...

DWN
Panorama
Panorama Plastikmüll bekämpfen: UN-Abkommen soll globale Umweltverschmutzung eindämmen
23.11.2024

Plastikmüll ist eine wachsende Gefahr für Umwelt und Meere. Forschende aus den USA zeigen, wie vier Maßnahmen den falsch entsorgten...

DWN
Politik
Politik Deutschland prüft Vorgehen nach Haftbefehl für Netanjahu
23.11.2024

Die Bundesregierung steht nach dem Haftbefehl gegen Israels Regierungschef vor einem Dilemma. Noch ist offen, wie sie sich positioniert....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
23.11.2024

Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Webbrowser Chrome trennen muss. Das...