Die Deutschen lehnen einer Forsa-Umfrage zufolge die von den USA gegen Russland verhängten Strafmaßnahmen mehrheitlich ab. 83 Prozent der Befragten seien gegen die vom US-Kongress beschlossenen Wirtschaftssanktionen, berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf die Erhebung. Sechs Prozent stimmten ihnen zu. Mehr als drei Viertel der Befragten sind der Ansicht, dass es den USA in Wahrheit darum geht, durch die Sanktionen die Position ihrer eigenen Wirtschaft zu stärken.
Damit erweist sich, dass die massiven Kampagnen gegen Russland, die auch in der EU mit einigr Vehemenz lanciert worden sind, bei den Deutschen nicht verfangen haben.
Auch die politischen Parteien haben daher erkannt, dass die Sanktionen für Europa schädlich sind. Sie befürchten laut Reuters "einen Handelskrieg zwischen Europa und den USA" - und das nach Jahren einer scheinbar engen transatlantischen Partnerschaft. Nach Ansicht deutscher Industrievertreter wollen die USA etwa die Pipeline Nord Stream 2 verhindern, mit der mehr Erdgas von Russland nach Deutschland gepumpt werden soll.
Die Forsa-Meinungsforscher befragten im Auftrag von Wintershall, einer BASF-Tochter, vom 7. bis 11. Juli 1002 Bundesbürger, also vor der Abstimmung im US-Repräsentantenhaus. Wintershall ist an der Finanzierung von Nord Stream 2 beteiligt.