Finanzen

Franklin Templeton verliert 1,2 Milliarden Dollar in Argentinien

Die US-Investmentgesellschaft Franklin Templeton hat hunderte Millionen Dollar in Argentinien verloren.
04.09.2018 00:24
Lesezeit: 1 min

Die US-Investmentgesellschaft Franklin Templeton hat hunderte Millionen Dollar durch Kursverluste bei argentinischen Wertpapieren verloren. Wie die Financial Times berichtet, summierten sich die Verluste in den vergangenen zwei Wochen auf etwa 1,23 Milliarden Dollar.

Der etwa 36 Milliarden Dollar umfassende Global Bond Fund von Franklin Templeton verlor im August etwa 4,2 Prozent seines verwalteten Vermögens. Der etwa 5,4 Milliarden Dollar umfassende Global Total Return Fund verlor etwa 4,3 Prozent. Für beide Fonds war es das schlechteste Monatsergebnis seit mindestens vier Jahren.

Franklin Templeton hatte im Mai die Emission einer argentinischen Staatsanleihe im Umfang von 2,25 Milliarden Dollar begleitet und diese komplett gekauft.

Als größter Gläubiger des Landes gilt der Vermögensverwalter Pimco mit Forderungen von etwa 5,3 Milliarden Dollar. Danach folgen BlackRock, Goldman Sachs Asset Management und Fidelity.

Die argentinische Zentralbank hatte vor einigen Tagen die Leitzinsen auf das extrem hohe Niveau von 60 Prozent gehoben, um den Wertverfall der Landeswährung Peso zu stoppen. Dieser hat zum Dollar seit Jahresbeginn mehr als 50 Prozent seines Wertes verloren.

Argentiniens Präsident Mauricio Macri will Medienberichten zufolge angesichts des rasanten Verfalls des Peso mehrere Ministerien abschaffen. Die Zeitung La Nacion berichtete am Sonntag unter Berufung auf Regierungskreise, 13 Ministerien sollen geschlossen oder mit anderen zusammengelegt werden, die Zeitung Clarin sprach von zehn Ministerien. Betroffen seien die Ressorts Wissenschaft, Kultur, Energie, Landwirtschaft und Tourismus. Regierungssprecher waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Der Peso steht vor allem wegen der hohen Inflationsrate und der schwachen Wirtschaftsentwicklung unter Druck. Am Montag will Finanzminister Nicolas Dujovne Schritte zur Eindämmung der Krise vorstellen. Damit soll das Haushaltsdefizit gesenkt werden, um die Regierung weniger abhängig von den Kreditmärkten zu machen. Die Hoffnungen ruhen zudem auf dem Internationalen Währungsfonds. IWF-Chefin Christine Lagarde und Dujovne wollen sich am Dienstag treffen, um Gespräche über eine vorzeitige Auszahlung von milliardenschweren Krediten voranzubringen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...