Politik

Trump macht Rückzieher bei Abzug aus Syrien

Lesezeit: 1 min
03.01.2019 02:28
Ein baldiger Abzug der US-Truppen aus Syrien scheint vom Tisch zu sein.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Präsident Donald Trump hat seine Ankündigung zum Abzug der US-Soldaten aus Syrien relativiert. Während einer Kabinettssitzung am Mittwoch sagte Trump: "Ich möchte nicht für immer in Syrien bleiben." Er habe jedoch "niemals" gesagt, "wir gehen über Nacht raus", sagte Trump. Der Abzug werde "innerhalb einer gewissen Zeitspanne erfolgen". Anders als die israelische Regierung hält Trump Syrien nicht für ein rohstoffreiches Land: "Wir sprechen nicht über enormen Reichtum. Wir sprechen über Sand und Tod." Die Regierung Netanjahu warnt dagegen, dass der Iran über Syrien eine Landbrücke zum Mittelmeer errichten könnte - eines der Ziele, das China als dem wichtigsten Protektor des Iran vorschwebt.

Der neue kommissarische US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan räumt dem Kampf gegen China daherf oberste Priorität ein. Shanahan habe die führenden Pentagon-Mitarbeiter bei einem Treffen am Mittwoch aufgefordert, sich "auf die Umsetzung der nationalen Verteidigungsstrategie zu konzentrieren", sagte ein Vertreter des Ministeriums in Washington laut AFP. Er habe hinzugefügt: "Erinnern Sie sich: China, China, China".

Nach den heftigen politischen Turbulenzen um seine Entscheidung zum Abzug aus Syrien hatte Trump erst am Montag ein vorsichtiger Rückzieher angedeutet, als er nach einem Treffen mit dem einflussreichen Senator Lindsey Graham davon sprach, die US-Truppen "langsam" abzuziehen und dabei zugleich die Überreste des sogenannten IS zu bekämpfen. Von einem sofortigen Abzug und einem Sieg über den IS, den Trump erst vor zwei Wochen verkündet hatte, war nicht mehr die Rede.

Allerdings war allgemein ohnehin nicht erwartet worden, dass sich die USA wirklich aus Syrien zurückziehen würden. Unklar ist, inwieweit eine längere Präsenz mit den Russen akkordiert ist.

Graham hatte bereits einige Tage zuvor in einem TV-Interview gesagt, er werde Trump empfehlen, die Truppen langsam abzuziehen. Graham ist der wichtigste Vertreter der Neocons und der Rüstungs-Lobby in der US-Politik.

Die israelische Regierung hatte nach Bekanntgabe des Rückzugs der US-Truppen gewarnt, dass der Iran in Syrien eine Militärbasis errichten könnte. Trump entgegnete, dass der Iran durch die Sanktionen so geschwächt sei, dass auch der Iran seine Truppen aus Syrien und dem Jemen abziehen werde. Das Land kämpfe ums Überleben und habe keine Kapazitäten für militärische Aktionen in anderen Ländern. In Israel wurde Trumps Bemerkung, der Iran könne "in Syrien machen was er will" aufgegriffen und als Bedrohung für Israel dargestellt, wie die Times of Israel berichtet.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lichtblick: Anteil gründungsinteressierter Frauen steigt auf Rekordhoch
20.09.2024

Die Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Gründer in Deutschland sehen schlecht aus. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK)...

DWN
Panorama
Panorama Von wegen Hitler hat sie als Erster gebaut: Die Autobahn wird 100 Jahre - die Autostrada A8
20.09.2024

Man hört es immer noch: Hitler hat die Autobahn erfunden. Falsch! In Italien ging schon lange vor der Machtergreifung der Nazis die erste...

DWN
Politik
Politik Verdi: Bund darf Commerzbank-Übernahme nicht zulassen
20.09.2024

Die italienische Unicredit hat sich an der Commerzbank beteiligt und möchte das deutsche Bankhaus sogar in Gänze übernehmen. Die...

DWN
Technologie
Technologie Viele Mängel bei Ölheizungen und Biogasanlagen festgestellt
20.09.2024

Verrostete Tanks und defekte Kontrollleuchten: In mehr als jedem vierten Fall wurden Mängel bei Anlagen festgestellt, die mit...

DWN
Immobilien
Immobilien Die Realität am Bau: Umwandlung von Büros in Wohnungen oft zu teuer
20.09.2024

Dank Homeoffice brauchen Firmen weniger Büros. In den sieben größten Städten sieht eine Studie theoretisches Potenzial, daraus 60.000...

DWN
Politik
Politik Die Spitzenkandidaten zur Brandenburger Landtagswahl in Kurzporträts
20.09.2024

Einige sind politisch erfahren, andere betreten Neuland: Die brandenburgischen Spitzenkandidaten sollen die Zugpferde für einen Wahlerfolg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Robert Habeck stellt Fördermaßnahmen für E-Autos in Aussicht - das Saarland geht voran
20.09.2024

Saarland startet Initiative für neue Kaufprämie für E-Auto, ein Antrag im Bundesrat soll die E-Mobilität ankurbeln. Dabei geht es nicht...

DWN
Panorama
Panorama Von Liebfrauenmilch bis alkoholfrei: deutscher Wein im Wandel
20.09.2024

Schwimmbecken voller Wein, Exportschlager Liebfrauenmilch, Glykol-Skandal und Riesling-Boom: Das Deutsche Weininstitut blickt auf 75...