Eine Reihe von großen Unternehmen hat ihre iPhone-Apps mit einer Software ausgestattet, die die Eingaben der Nutzer systematisch aufzeichnet und sich dabei auch hochsensibler Daten bemächtigt. Zu den entsprechenden App-Betreibern gehören die Online-Reisebüros „Expedia“ und „Hotels.com“, die Fluglinien „Singapore Airlines“ und „Air Canada“ sowie das Mode-Label „Abercrombie & Fitch“. Um an die Daten zu gelangen, benutzen die Unternehmen eine Software des IT-Analyse-Diensts „Glassbox“. Auf der Webseite des 2010 in Israel gegründeten Unternehmens, das mittlerweile sein Zentrale in London hat, steht: „Stellen Sie sich vor, Ihre Webseite oder App könnte genau erkennen, was Ihre Kunden tun, und warum Sie es tun. Dies ist nicht länger ein hypothetisches Szenario, sondern eine reale Möglichkeit.“
Die „Glassbox“-Software zeichnet „jeden Tastendruck und jede Tastatureingabe auf“, heißt es beim Tech-Portal „TechCrunch“, das den Datenabgreif-Skandal aufdeckte. Dabei gelangen nicht nur Informationen über die Art und Weise, wie Nutzer die App nutzen, an die App-Betreibern, sondern – als Nebenprodukt sozusagen – auch höchst sensible Daten wie Kreditkarten-Nummern und Passwörter. Die Nutzer werden nicht darauf hingewiesen, dass die Apps überwacht werden.
Davon, dass Apple von der Überwachung wusste, ist nicht auszugehen. Allerdings haben Experten die Vorfälle zum Anlass genommen, das kalifornische Unternehmen aufzufordern, die Nutzung seiner iPhone-Apps in Zukunft wieder stärker zu kontrollieren. Immerhin wirbt Apple – seit kurzem mit einer Marktkapitalisierung von 821 Milliarden Dollar wieder das wertvollste Unternehmen der Welt – schon seit längerem mit dem Motto: „Was auf deinem iPhone geschieht, bleibt auf deinem iPhone“.
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