In Athen tobt offenbar hinter den Kulissen ein knallharter Machtkampf. Der Rücktritt des noch nicht einmal vereidigten Finanzministers Vassilis Rapanos soll einem Bericht der Zeitung Kathimerini zufolge doch aus politischen Gründen erfolgt sein. Der ehemalige Notenbanker soll sich entsetzt über die Idee von Ministerpräsident Samaras gezeigt haben, der Troika das Sparprogramm faktisch vor die Füsse zu werfen (hier). Rapanos soll darin ein großes Unglück für Griechenland sehen. Der ehemalige Notenbanker will sich an diesem Konzept nicht beteiligen - sein Schwächeanfall war demnach nur einer der Gründe, warum er die Regierung Samaras bereits vor ihrem Amtsbeginn in eine schwere Krise gestürzt hat.
Außerdem soll Rapanos erbost gewesen sein, als er erfahren hat, dass er sich seine Stellvertreter im Finanzministerium nicht selbst aussuchen kann; Rapanos wollte sich unabhängige Technokraten holen - und sah sich auf einmal treuen Parteigängern aus den alten Parteien gegenüber.