Deutschland

Die deutsche Polizei setzt auf Autos von Volkswagen

Lesezeit: 2 min
17.01.2020 17:18  Aktualisiert: 17.01.2020 17:18
Bei der deutschen Polizei kommen vor allem Autos der Marke Volkswagen zum Einsatz. Passat und VW-Bus sind besonders beliebt.
Die deutsche Polizei setzt auf Autos von Volkswagen
Fuhrparkmanager der Polizei Niedersachsen, steht am 14.04.2016 neben einem Hybridfahrzeug der Polizei, einem VW Passat GTE. (Foto: dpa)
Foto: Jan Woitas

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Polizeiautos in Deutschland kommen meist von Volkswagen oder Mercedes-Benz. Die beiden Marken dominieren das Bild in einer aktuellen Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den deutschen Landespolizeien sowie der Bundespolizei. Auch BMW, Opel oder Ford sind in den Fuhrparks gut vertreten. Viel Geld verdienen die Hersteller mit diesem Geschäft aber nicht.

Die Umfrage zeigt Volkswagen bei den Streifenwagen, Polizeibussen und Zivilfahrzeugen im Bestand der deutschen Polizei klar an der Spitze. Elf Landespolizeien und die Bundespolizei lieferten verwertbare Daten. Dort kommt VW mit mehr als 8.600 Fahrzeugen auf einen Anteil von gut einem Drittel. Und auch in vier der fünf fehlenden Ländern gehören VWs zu den häufigsten eingesetzten Modellen. Vor allem der Passat und der VW-Bus sind bei der Polizei beliebt.

Unter anderem liegt VW in Sachsen, Brandenburg, Bremen, Rheinland-Pfalz, Hamburg und bei der Bundespolizei im Fahrzeugbestand der Polizei vorne. In Thüringen schlägt VW Opel um einige Fahrzeuge und selbst in der BMW-Heimat Bayern haben die Niedersachsen die Nase vor den Münchnern. VWs eigene Heimat Niedersachsen gibt keine verwertbaren Daten über die Markenverteilung im Bestand heraus. Da die drei häufigsten Modelle dort aber Passat, Golf und der VW-Bus sind, liegt es nahe, dass die Marke auch dort die Nummer Eins ist.

Mercedes ist die Nummer zwei im Polizeiautobestand und profitiert wie VW davon, Kleinbusse im Angebot zu haben. 6.600 Fahrzeuge lassen sich zählen, mehr als die Hälfte davon im Stammland Baden-Württemberg, wo Mercedes mit sieben Achteln der Polizeiautos klar dominiert. Daneben haben die Stuttgarter auch noch im Saarland und Opels Heimat Hessen die Nase vorne.

BMW liegt mit mehr als 3.800 Fahrzeugen in den auswertbaren Daten auf den dritten Platz. Doch nur in einem einzigen Bundesland haben die Bayern die Nase vorne: NRW meldet zwar keine konkreten Zahlen, doch BMW sei die “mit Abstand” häufigste Marke, heißt es dort. Doch das Land tauscht den Bestand der nicht-zivilen Streifenwagen aus: Dort werden der Ford S-Max und der Mercedes Vito künftig die 3er und 5er aus München ersetzen.

Opel liegt zuhause in Hessen zwar nur auf dem zweiten Platz, dafür hat die Marke in Berlin die Nase vorne. Insgesamt kommen die Rüsselsheimer im auswertbaren Bestand auf mehr als 2.700 Fahrzeuge. Deutlich dahinter, mit mehr als 800 Fahrzeugen in den auswertbaren Daten, folgt Audi.

Lohnend ist das Geschäft mit den Polizeiautos für die Hersteller eher nicht. Die meisten Landespolizeien äußern sich zwar nicht zu den typischen Rabatthöhen, doch teilweise ist von bis zu 35 Prozent zu hören. Von Ford heißt es: “Verkäufe an Polizeien stellen, unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet, absolute Grenzgeschäfte dar.” Das liegt nicht nur an den Rabatten: “Um die umfangreichen Anforderungen der Polizeien darstellen zu können, bedarf es hoher Investitionen in zusätzliche Fahrzeugtechnik und in gegenüber Serienfahrzeugen zusätzliche Test-Szenarien”, sagt ein Ford-Sprecher.

Wichtig ist das Prestige: “Die Polizei genießt allgemein ein hohes Vertrauen in der Bevölkerung und hat ein positives Image. Volkswagen hat daher grundsätzlich Interesse daran, sie mit Fahrzeugen zu beliefern”, heißt es aus Wolfsburg. Dort stellt man zudem einen Trend fest, der dem Gesamtmarkt folgt: “Inzwischen ist auch im Polizeibereich der Trend zum SUV spürbar”, sagt ein Sprecher. “Beispielsweise verzeichnen wir zunehmendes Interesse am Tiguan Allspace.” Auch Plug-in-Hybride und E-Fahrzeuge würden stärker nachgefragt.


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Politik
Politik Moldau und Georgien: Reif für die EU?
27.07.2024

Moldau und Georgien wurden lange in der deutschen Öffentlichkeit kaum beachtet. Erst durch den Ukrainekrieg rückten beide Länder...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...