Deutschland

CDU und SPD verlieren Mitglieder, Zulauf bei AfD und Grünen

Lesezeit: 1 min
16.01.2020 10:53  Aktualisiert: 16.01.2020 10:53
Einer Umfrage zufolge verzeichnen die CDU und SPD einen Mitgliederschwund, während die AfD, die Grünen und die FDP einen großen Zulauf aufweisen.
CDU und SPD verlieren Mitglieder, Zulauf bei AfD und Grünen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Olaf Scholz (SPD), Bundesminister der Finanzen, nehmen an der Sitzung des Bundeskabinetts im Bundeskanzleramt teil. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die beiden großen Volksparteien CDU und SPD haben im vergangenen Jahr einen Mitgliederrückgang verzeichnet. Auch bei den Linken ging die Zahl zurück. Die vier weiteren im Bundestag vertretenen Parteien legten hingegen teilweise deutlich zu, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Parteizentralen ergab.

Die Grünen haben derzeit rund 95.000 Mitglieder - genaue Zahlen zum Jahresende soll es nach Parteiangaben im Februar geben. Damit hat die Partei etwa 20.000 Mitglieder hinzugewonnen, seitdem Annalena Baerbock und Robert Habeck Anfang 2018 an die Grünen-Spitze gerückt waren.

Bei der SPD ging die Zahl der Mitglieder dagegen zurück: Ende Dezember 2019 hatten die Sozialdemokraten einer Sprecherin zufolge etwas mehr als 419.300 Mitglieder. Verglichen mit der Vorjahreszahl (rund 437.750) waren das etwa 18.500 Mitglieder weniger. Hinter der SPD liegt ein turbulentes Jahr mit Mitgliederentscheiden und der Wahl der neuen Doppelspitze Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken.

Einbußen gab es ebenso bei der CDU. Sie verlor rund 9.200 Mitglieder. Insgesamt gibt es nach aktuellen Angaben etwas weniger als 407.350 Christdemokraten (Stand Ende November 2019). Ein Jahr zuvor hatte die Partei zum gleichen Zeitpunkt knapp über 416.550 Mitglieder.

Auch bei der Linken zeichnet sich ein Mitgliederrückgang ab. Den aktuellsten Daten der Partei von Ende September 2019 zufolge waren bundesweit 61.055 Menschen Mitglied. Gemessen am Gesamtjahr 2018 (62.000) sind das knapp 1.000 weniger.

Die übrigen im Bundestag vertretenen Parteien konnten neue Anhänger gewinnen. Es sei die erfreulichste Entwicklung seit sechs Jahren, kommentierte Generalsekretär Markus Blume den Zulauf bei der CSU. Für die Bayern standen Anfang Dezember 2019 rund 140.880 Mitglieder zu Buche. Im Vorjahr 2018 waren es 139 100 und damit etwa 1780 weniger. Damit wurde laut Blume der langjährige Negativtrend gestoppt.

Die FDP hatte Ende Dezember 2019 rund 65.500 Mitglieder. Ein Jahr zuvor hatten die Liberalen noch rund 63.900 gemeldet. FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg sagte der dpa: “Gerade in Zeiten, in denen illiberale Tendenzen von links und rechts wieder Konjunktur haben, stimmt uns diese Mitgliederentwicklung und das Interesse an einer Politik, die Freiheit und Verantwortung betont, sehr positiv.”

Ebenso wuchs die Alternative für Deutschland (AfD) um 1.600 Mitglieder. Nach Auskunft der AfD-Geschäftsstelle gab es im vergangenen Jahr rund 4.000 Austritte. Etwa 5.600 neue Mitglieder wurden aufgenommen. Am Neujahrstag dieses Jahres verzeichnete sie damit etwas über 35.100 Anhänger. Genau ein Jahr zuvor waren es noch knapp über 33.500.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...