Finanzen

Dax erklimmt neues Rekordhoch, Gold zieht weiter an

Der Deutsche Aktienindex hat erstmals die Marke von 15.500 Punkten übersprungen. Denn die Stimmung im deutschen Aktienmarkt ist derzeit viel besser als an der Wall Street.
18.05.2021 13:38
Aktualisiert: 18.05.2021 13:38
Lesezeit: 2 min
Dax erklimmt neues Rekordhoch, Gold zieht weiter an
Der Dax stößt in bislang unbekannte Höhen vor. (Foto: dpa) Foto: Arne Dedert

Europas Anleger feiern den Wegfall von immer mehr Restriktionen dank der Fortschritte bei den Corona-Impfungen. Der Dax übersprang zur Eröffnung am Dienstag erneut die Marke von 15.500 Punkten und wagte sich mit 15.538,01 Zählern in bislang unbekannte Höhen vor. Im Handelsverlauf gab er einen Teil der Gewinne allerdings wieder ab.

Der EuroStoxx50 zog ebenfalls bis zu 0,9 Prozent auf 4043 Punkte an. Der breit gefasste Stoxx600 tastete sich bis dicht an sein vor einer Woche erzieltes Rekordhoch vor.

Gefragt waren vor allem konjunkturabhängige Sektoren wie etwa Bergbauunternehmen, Öl- und Gaskonzerne sowie Automobilhersteller. In Großbritannien ließ ein überraschend starker Rückgang der Arbeitslosenquote Anleger auf einen raschen Konjunkturaufschwung hoffen.

DAX KOPPELT SICH AB

"Ohne wirklichen Rückenwind von der Wall Street stemmt sich der Markt damit erstaunlich gut gegen die weiter hohe Bereitschaft der Investoren zu Gewinnmitnahmen nach der fulminanten Rally der vergangenen Monate", konstatierte Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Inflationssorgen hatten in den USA zuletzt die Leitindizes nach unten gedrückt.

"Die Großwetterlagen an Wall Street und an der Frankfurter Börse könnten gerade nicht unterschiedlicher sein", ergänzte Stanzl. Während sich Dax-Anleger über Öffnungen und Lockerungen freuten, herrsche an der Wall Street Sorge über die Ausbreitung der indischen Mutation des Coronavirus in mehreren Ländern.

"Die Rotation aus Wachstumsaktien in Substanzwerte macht die europäischen Aktien attraktiver, auch weil die Bewertungen hier noch nicht die Niveaus erreicht haben wie auf der anderen Seite des Atlantiks", sagte Analyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. Dennoch wirke sich die Furcht vor Inflation und steigenden Zinsen weiterhin auf das Börsengeschehen aus.

GOLD ZIEHT WEITER AN

Der wachsende Inflationsdruck und der schwächere Dollar ließen Anleger weiter bei Gold zugreifen. Der Preis für eine Feinzunze des Edelmetalls zog auf den höchsten Stand seit mehr als dreieinhalb Monaten und notierte zuletzt 0,2 Prozent höher bei 1869 Dollar.

Angesichts des zuletzt überraschend starken Preisschubs in den USA warten Anleger mit Spannung auf das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank (Fed), das am Mittwoch veröffentlicht wird. Börsianer erhoffen sich weitere Klarheit über den geldpolitischen Ausblick der Zentralbank.

Der US-Notenbanker Robert Kaplan bekräftigte zuletzt seine Ansicht, dass er nicht mit einer Zinserhöhung vor dem nächsten Jahr rechne. Die Fed hatte mehrfach betont, die anziehende Inflation als vorübergehendes Phänomen anzusehen, das derzeit keinen Kurswechsel in der Geldpolitik erfordere.

Bei den Einzelwerten erzielte der weltgrößten Hersteller von Hörgeräten Sonova einen Kurssprung von rund acht Prozent. Weil viele Patienten während der Pandemie nicht zum Arzt oder in Geschäfte gegangen sind, rechnet der in der Schweiz ansässige Konzern nun mit einer Flut an aufgestauter Nachfrage.

Unter Druck gerieten dagegen nach Zahlenvorlage die Telekomkonzerne Vodafone und Iliad. Vodafone-Titel gaben an der Börse in London rund sieben Prozent ab, nachdem der britische Mobilfunker beim Ergebnis enttäuscht hatte. Anteilsscheine des französischen Telekomkonzerns Iliad brachen rund zehn Prozent ein. Das Unternehmen kündigte an, wegen der Ausgaben für 5G-Netzwerke seine Ziele für den freien Cashflow zu revidieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Kryptowährungsmarkt im Fokus: ETFs, XRP und Moon Hash – Weihnachtsbonusverträge beflügeln Cloud-Computing-Trends

Zum Jahresende erlebt der Kryptowährungsmarkt einen neuen Aufschwung. Kryptowährungs-ETFs und XRP ziehen zunehmend Gelder traditioneller...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Leadership-Coach Lars Krimpenfort: „Klopp ist ein gutes Beispiel für klare Führung unter Druck“
21.12.2025

Im Mittelstand steigen die Belastungen gefühlt täglich. Wie gelingt es Führungskräften dennoch, unter Druck richtig zu entscheiden?...

DWN
Politik
Politik EU-Kapitalmarktunion: Warum kleine Staaten um ihre Finanzmacht kämpfen
21.12.2025

Die EU will ihren Kapitalmarkt neu ordnen und zentrale Aufsichtsrechte nach Paris verlagern, während kleinere Staaten den Verlust ihrer...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 51: Die wichtigsten Analysen der Woche
21.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 51 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand vor existenziellen Problemen: Keine Aufträge und schlechte Rahmenbedingungen
21.12.2025

Wie eine aktuelle Umfrage des ifo-Instituts ergab, sehen sich 8,1 Prozent der befragten Firmen direkt in ihrer wirtschaftlichen Existenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Zölle auf Kleinsendungen: Neue Abgabe trifft Online-Bestellungen aus Drittstaaten
21.12.2025

Der Online-Handel mit günstigen Waren aus Drittstaaten wächst rasant und stellt den europäischen Binnenmarkt vor strukturelle...

DWN
Finanzen
Finanzen Topanalyst enthüllt: Das sind die attraktivsten Rüstungsaktien
21.12.2025

Die globale Sicherheitslage wandelt sich rasant, und die Verteidigungsindustrie gewinnt an Bedeutung für Regierungen und Kapitalmärkte....

DWN
Technologie
Technologie Natrium-Batterien: Wie China die nächste Akkurevolution vorantreibt
20.12.2025

Chinesische Hersteller treiben die Entwicklung von Natrium-Batterien rasant voran und bedrohen damit das bisherige Lithium-Dominanzmodell...

DWN
Politik
Politik Härtefallfonds für bedürftige Ostrentner schliesst: 425 Millionen Euro ungenutzt
20.12.2025

Aus dem Härtefallfonds für bedürftige Rentner aus der ehemaligen DDR und Osteuropa fließen zu Jahresende mehrere Hundert Millionen Euro...