Deutschland

Verschärfte Testpflicht für Ungeimpfte: Rechtsgültiger Corona-Selbsttest per Handykamera ist möglich

Ab dem 23. August tritt im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie deutschlandweit eine verschärfte Test- und Nachweispflicht in Kraft. Viele Testzentren werden dann schließen. Im Gespräch mit den DWN schildert Tino Scharpenberg, wie es möglich ist, video-begleitete, verifizierte und TÜV zertifizierte Corona-Schnelltests bequem von zuhause online selbst durchzuführen.
19.08.2021 15:20
Aktualisiert: 19.08.2021 15:20
Lesezeit: 3 min
Verschärfte Testpflicht für Ungeimpfte: Rechtsgültiger Corona-Selbsttest per Handykamera ist möglich
Es gibt mittlerweile die Möglichkeit, video-begleitete, rechtsgültige Schnelltests bequem von zuhause vor der Smartphone-Kamera durchzuführen. (Foto: COTEON GmbH)

Die ​​Testpflicht für Ungeimpfte wird in den nächsten Tagen wieder deutlich verschärft. Für Service-Leistungen und Veranstaltungen in Innenräumen benötigen Nicht-Genesene oder Nicht-Geimpfte dann einen aktuellen negativen Corona-Test - selbst für einen Friseurbesuch. Aber bereits jetzt schließen reihenweise Testzentren. Wo also testen lassen, wenn man nur einmal spontan ins Restaurant möchte? Es gibt mittlerweile die Möglichkeit, video-begleitete, rechtsgültige Schnelltests bequem von zuhause vor der Smartphone-Kamera durchzuführen. Timo Scharpenberg von der COTEON GmbH führt in einem Kurzinterview aus, wie das Produkt „CovidtestONLINE.de“ zum Einsatz kommen soll (Info-Video: HIER).

Deutsche Wirtschaftsnachrichten: Können Sie kurz schildern, welches Angebot Sie den Bürgern unterbreiten?

Timo Scharpenberg: Termine für Schnelltests bei stationären Testzentren sind schnell ausgebucht. Die Testkapazitäten von Apotheken und Ärzten sind begrenzt. Zudem wollen sich etliche Betreiber von stationären Testzentren zurückziehen und es kann künftig zu Unterkapazitäten und Terminengpässen kommen.

Covidtestonline.de bietet ein virtuelles Online-Testverfahren mit einer Vielzahl zugelassener Antigen Schnelltests an. (Vollständige Liste anerkannter Testkits). Über den Partner WebID erfolgt zunächst eine rechtssichere Identifizierung der Person, die den Selbsttest durchführt. Der Test wird anschließend nach Anleitung durchgeführt und aufgezeichnet. Die Video-Aufnahme wird anschließend von geschultem Personal angesehen, beurteilt und das Testergebnis offiziell zertifiziert. Die Aufnahme wird nach der Begutachtung gelöscht. Der Online-Selbsttest entspricht dabei dem etablierten Vorgehen, das auch bei Tests in lokalen Testzentren angewendet wird. Das rechtsgültige Testzertifikat erhalten Nutzer:innen innerhalb einer Stunde per E-Mail als PDF zugeschickt. Dieses fungiert bei negativem Testergebnis als „Eintrittskarte“ für viele Dienstleistungen und Veranstaltungen. Das Zertifikat ist darüber hinaus in mehr als 20 Sprachen verfügbar und wird daher auch von Reiseveranstaltern anerkannt.

Im Falle eines positiven Ergebnisses wird die Testperson über die nächsten Schritte informiert, zu einem PCR-Abgleich aufgefordert und die Kontaktdaten werden verschlüsselt und automatisch an die Gesundheitsämter weitergeleitet.

Zukünftig können online zertifizierte Selbsttests bei der Bekämpfung der Pandemie eine wichtige Rolle spielen. Sie ergänzen die AHA-Regeln und Impf-Projekte und ermöglichen eine dichtmaschige Beobachtung des Infektionsgeschehens.

Deutsche Wirtschaftsnachrichten: Welche Vorteile hat Ihr Online-Testangebot?

Timo Scharpenberg: Unser Service lässt sich ortsunabhängig, zeitlich flexibel, sicher und kontaktlos an jedem Ort mit Internet-Zugang durchführen. Er ist damit für Menschen jeden Alters geeignet, z. B. für Menschen, die wenig Zeit haben, um nach einem Testzentrum mit freiem Termin zu suchen, oder auch Familien mit Kindern, die den Test in gewohnter Umgebung zuhause durchführen möchten, aber ein rechtsgültiges Testzertifikat benötigen. Nutzer:innen ersparen sich durch die Online-Durchführung langes Stehen in Warteschlangen vor dem stationären Testzentrum, wodurch sich auch das Risiko verringert, sich selbst oder andere anzustecken. Unser Service wurde vom TÜV Rheinland zertifiziert, entspricht den EU-Vorgaben und steht damit stationär durchgeführten Tests in nichts nach.

Der Test selbst dauert circa 15 bis 20 Minuten. Innerhalb von einer Stunde erhalten Nutzer:innen täglich zwischen 8 und 22 Uhr das gültige Testzertifikat. Falls der Test erst nach 22 Uhr durchgeführt wird, erhalten Nutzer das Zertifikat spätestens bis 9 Uhr am nächsten Morgen. Das Zertifikat ist in mehr als 20 Sprachen erhältlich und daher auch für private und Geschäftsreisen ins Ausland geeignet.

Das Testergebnis kann direkt in der Corona-Warn-App, der Luca App und in den neuen EU-Impfpass eingebunden werden.

Deutsche Wirtschaftsnachrichten: Welche Gesamtkosten würden bei der Nutzung Ihres Angebots auf Interessenten zukommen?

Timo Scharpenberg: Der Service von Covidtestonline.de kostet 14,90 Euro pro Person. Zusätzlich entstehen noch Kosten für das Testkit, welches der Verbraucher in der Apotheke oder Drogerie erwerben kann. Das von Covidtestonline.de anerkannte Testkit „Hotgen Covid-19-Antigen-Selbsttest“ kostet im Handel beispielsweise ca. 1 Euro pro Stück. Eine Liste aller anerkannten Testkists finden Sie hier: www.covidtestonline.de/tests

Deutsche Wirtschaftsnachrichten: Gibt es eine Garantie dafür, dass Ihr Online-Angebot auch bei allen Veranstaltungen oder in allen Einrichtungen akzeptiert werden?

Timo Scharpenberg: Grundsätzlich ist das Zertifikat für alle Veranstaltungen gültig, bei denen ein Schnelltest mit Nachweis verlangt wird. Unser Testzertifikat entspricht den europäischen Zertifikatsanforderungen und ist gleichwertig mit einem Zertifikat aus einem Testzentrum. Der Prozess für die Online-Zertifizierung von Covid-19 Selbsttests wurde vom TÜV Rheinland validiert und als funktional und sicher bestätigt.

Das Zertifikat erfüllt alle Anforderungen der EU-Norm und enthält folgende Angaben:

  • vollständiger Name und Geburtsdatum der Testperson

  • Ausweisnummer

  • Name des verwendeten Tests mit Herstellerangaben

  • Datum und Uhrzeit der Testverifizierung

  • Testergebnis

  • Angaben zum Zertifikats-Aussteller

Deutsche Wirtschaftsnachrichten: Wurde Ihr Angebot von den staatlichen Stellen abgesegnet?

Timo Scharpenberg: Bisher wurde unser Angebot noch nicht von staatlicher Stelle geprüft. Wir sind mit Behörden dazu im Gespräch. Verschiedene Rechtsgutachten bestätigen jedoch die Gültigkeit unseres Testzertifikats gemäß § 2 Nr. 7 c) SchAusnahmV.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...