Der Dax hat bis 11 Uhr bei 16.046 Punkten im Prinzip stagniert. Damit schnappt der Eliteindex zum Wochenstart etwas nach Luft, nachdem er am Freitag ein neues Rekordhoch von 16 084 Zählern aufgestellt hatte. Die Entscheidung der US-Fed in der vergangenen Woche, das Konjunkturprogramm zur Bekämpfung der Pandemie im November zu verringern, hatte den Märkten Auftrieb gegeben. Jetzt sprechen die Börsianer allerdings von „einer Konsolidierung des Leit-Indizes auf hohem Niveau“. Folglich dürften erst einmal keine dauerhaften neuen Höchststände zu erwarten sein.
Ein Problem war die negative Entwicklung von Henkel, dessen Aktie 4,7 Prozent auf 76,88 Euro einbüßte. Das Management des Konsumgüterkonzerns zeigt sich für das Gesamtjahr 2021 aufgrund der hohen Transport- und Rohstoffkosten immer skeptischer. Das Ergebnis dürfte nun am unteren Ende Spanne ausfallen. Damit soll die Dividende auch geringer als bisher angenommen ausfallen, so die Führungsriege bei der Präsentation der Drittquartalszahlen.
„Vor dem Hintergrund der starken Umsatzentwicklung in den ersten neun Monaten des Jahres bekräftigen wir unsere Prognose für das organische Wachstum. Aufgrund der zusätzlichen Belastungen durch weiter gestiegene Rohstoff- und Transportkosten aktualisieren wir jedoch die Prognose für die bereinigte EBIT-Marge und das bereinigte Ergebnis je Aktie. Diese Kennzahlen erwarten wir nun am unteren Ende der ursprünglichen Prognosebandbreiten“, erklärte Carsten Knobel.
Da Henkel in sehr unterschiedlichen Geschäftsfeldern aktiv ist, lässt sich eine Peergroup für die Aktie nur schwer bilden. Zu den Unternehmen, die dem Konzern ähnlich sind, gehören Bayer, BASF und Brenntag. Deren Kurse bewegten sich unterschiedlich: So legte Bayer 0,5 Prozent auf 49,98 Euro zu, während BASF 0,1 Prozent auf 61,13 Euro gewann. Zusätzlich büßte Brenntag 0,8 Prozent auf 79,54 Euro ein.
Ein Pluspunkt für den Markt waren positive Nachrichten aus dem Euro-Raum: So hat sich die Wirtschaftsstimmung im November nach drei Rückgängen in Folge gebessert. Gegenüber dem Vormonat stieg der Sentix-Konjunkturindikator um 1,4 Punkte auf 18,3 Zähler, wie die Consulting Sentix berichtete. Es ist der erste Anstieg seit Juli. Analysten hatten dagegen mit einem Rückgang auf 15,0 Punkte gerechnet.
Ansonsten ist Tag heute sehr nachrichtenarm. Für Anleger, die sich auf russische Aktien konzentrieren, wird es um 14 Uhr MEZ spannend. Dann wird Moskau die Höhe der Zentralbankreserven bekannt gegeben. Beim letzten Mal lagen sie bei 621,60 Milliarden Dollar.
Die deutschen Börsen hatten den vergangenen Freitag mit einem Gewinn von 0,2 Prozent auf 16.054 Punkten abgeschlossen. Diejenige Aktie, die meisten zulegte, war MTU, das 6,5 Prozent auf 203,30 Euro an Boden gut machte. Dahinter platzierten sich Airbus (plus 4,6 Prozent auf 113,90 Euro) und FMC (plus 3,5 Prozent auf 61,34 Euro).
Darüber hinaus gab es Verlierer: Die Nummer eins in dieser Tabelle war Sartorius mit einem Rückgang von 7,8 Prozent auf 544,20 Euro, während Merck mit einem Minus von 6,6 Prozent auf 202,30 Euro aus dem Rennen ging. Schließlich beendete HelloFresh seine Sitzung mit einem Verlust von 5,2 Prozent auf 83,74 Euro.