Der britische Luxusautohersteller Rolls-Royce, der sich im Besitz von BMW befindet, hat im vergangenen Jahr 5.586 Fahrzeuge ausgeliefert. Dies ist ein Anstieg um 49 Prozent gegenüber 2020 und es ist der höchste Absatz in der 117-jährigen Geschichte der Marke. Das Unternehmen selbst spricht in einer Mitteilung von einer "hohen Nachfrage nach allen Modellen", insbesondere nach den Modellen Ghost und Cullinan.
Auch die Aufträge für Sonderanfertigungen haben demnach ein neues Rekordniveau erreicht. Das Unternehmen mit Sitz im englischen Goodwood, West Sussex, arbeitet weiter an der historischen Markteinführung seines ersten reinen Elektroautos, des Spectre, das in den letzten drei Monaten des kommenden Jahres auf den Markt kommen soll.
Das Jahr 2021 war ein "phänomenales Jahr für Rolls-Royce Motor Cars", zitiert The Scotsman den CEO von Rolls-Royce, Torsten Müller-Ötvös. "Wir haben mehr Fahrzeuge ausgeliefert als jemals zuvor in der 117-jährigen Geschichte der Marke, und die Nachfrage nach allen Produkten auf allen globalen Märkten war so groß wie nie zuvor."
Weiter sagt der CEO: "Unser extrem starkes Produktportfolio, ein außergewöhnliches Angebot an Sonderanfertigungen, das erste volle Jahr der Verfügbarkeit des Ghost, die Einführung des Black Badge Ghost im Oktober und die anhaltende Rekordnachfrage nach Sonderanfertigungen haben wesentlich zu unserer extrem starken Leistung beigetragen."
Die Nachfrage nach Rolls-Royce war im letzten Jahr so stark, dass das Unternehmen mit der Produktion kaum noch hinterherkommt. "Wenn Sie heute einen Rolls-Royce bestellen, werden Sie ihn in etwa einem Jahr in Empfang nehmen können", so Müller-Ötvös. Neben Rolls-Royce gehört auch die berühmte britische Marke Mini zu BMW.
Der entscheidende Grund für die starke Nachfrage nach Rolls-Royce ist jedoch nicht, dass das Unternehmen plötzlich viel bessere Autos baut, sondern die lockere Geldpolitik der globalen Zentralbanken. Niemals zuvor haben sie so viel Geld aus dem Nichts geschaffen wie im Jahr 2021 und damit Wertpapiere gekauft, was als Quantitative Easing (QE) bezeichnet wird.
In der Folge dieser lockeren Geldpolitik sind die Kurse der meisten Vermögenswerte stark gestiegen. Für die Reichen der Welt, die im großen Stil solche Vermögenswerte besitzen, ergab sich daraus ein historischer Vermögenszuwachs. Die Notenbanken haben also eine massive Umverteilung von der Allgemeinheit an die Eliten umgesetzt und dabei zudem die größten Vermögensblasen der Geschichte geschaffen.
Die steigenden Preise für Aktien, Anleihen und Immobilien haben die Reichen im vergangenen Jahr noch deutlich reicher gemacht, was ihnen auch mehr Konsum ermöglichte. Dies zeigen nun die Verkäufe von Rolls-Royce. Aber zum Beispiel auch der britische Luxusautohersteller Bentley meldete für 2021 Rekordzahlen, nachdem der weltweite Absatz um 31 Prozent gestiegen war.