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Lauterbach: „Höhepunkt der Omikron-Welle ist überschritten - wie ich es vorausgesagt habe“

Nach Wochen der Panikmache erklärt Gesundheitsminister Karl Lauterbach den Deutschen die neue Corona-Lage.
15.02.2022 13:00
Aktualisiert: 15.02.2022 13:31
Lesezeit: 3 min
Lauterbach: „Höhepunkt der Omikron-Welle ist überschritten - wie ich es vorausgesagt habe“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. (Foto: dpa) Foto: Jens Büttner

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht eine Wende in der Omikron-Welle: "Der Höhepunkt der Omikron-Welle ist überschritten – ziemlich genau an dem Tag, den ich vor einem Monat vorausgesagt hatte", sagt der SPD-Politiker zu "Bild". Deshalb seien "maßvolle Lockerungen" möglich, fügt er mit Hinweis auf die Bund-Länder-Spitzenrunde am Mittwoch hinzu. Er trage die bisher bekannt gewordenen stufenweisen Lockerungsschritte mit - "mehr aber nicht".

Weitere Meldungen zur Corona-Pandemie im Liveticker

12.46 Uhr - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich für ein Ende der 2G-Regel im Handel ausgesprochen. Es solle aber eine Pflicht zum Tragen von FFP-2-Masken geben, sagt Wüst im Düsseldorfer Landtag einen Tag vor Beratungen von Bund und Ländern über die Corona-Pandemie: "Die FFP-2-Maske wird künftig der zentrale Schutzmechanismus beim Einkaufen sein." Gleichzeitig sollen Einschränkungen weichen, die den privaten Bereich betreffen. In NRW sollen Kontaktbeschränkungen für Geimpfte spürbar zurückgenommen werden, kündigt Wüst an. In weiteren Schritten solle es dann Erleichterungen bei Gastronomie, Hotels und Großveranstaltungen geben. Er appelliert an den Bund, eine Rechtsgrundlage für den weiteren Basisschutz der Bevölkerung nach dem 19. März zu schaffen. Länder und Kommunen müssten handlungsfähig bleiben. Wüst hat den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) inne.

12.15 Uhr - Die erste Lesung im Bundestag über die fraktionsübergreifenden Anträge zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht soll in der ersten März-Woche stattfinden. Das sagt die Co-Fraktionschefin der Grünen, Katharina Dröge. Darüber hätten sich die Fraktionsspitzen der Ampel-Parteien am Dienstagmorgen verständigt. Es brauche eine Impfpflicht für alle, um im Herbst auf die nächste Coronavirus-Welle vorbereitet zu sein. Alle jetzt diskutierten Lockerungen müssten mit Augenmaß erfolgen. Die Ampel-Koalition wolle zudem das Infektionsschutzgesetz anpassen. "Über die Details diskutieren wir gerade in der Koalition."

11.45 Uhr - Bayern prescht mit Lockerungen vor. Für Geimpfte werden die Kontaktbeschränkungen aufgehoben, in der Gastronomie soll künftig 3G statt 2G gelten, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ankündigt. Bei Sport- und Kulturveranstaltungen ist für Nicht-Geboosterte kein aktueller Schnelltest mehr nötig. Zudem können in der Kultur 75 (bisher 50) Prozent der Kapazität, im Sport bis zu 50 (bisher 25) Prozent ausgelastet werden. Die Obergrenze, etwa für Fußball-Bundesligaspiele, liegt bei 25.000 Zuschauern. Diskotheken und Clubs sollen nach dem Fasching unter 2G-plus-Bedingungen wieder öffnen dürfen. "Wir können heute feststellen, dass der Höhepunkt von Corona erreicht ist", sagt Söder.

08.13 Uhr - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig wird "in den nächsten Wochen" die Amtsgeschäfte an ihre Stellvertreterin Simone Oldenburg übertragen. Grund ist nach Angaben ihres Regierungssprechers eine Operation, die die SPD-Politikerin wegen der Corona-Pandemie einige Male habe verschieben müssen, die aber nun notwendig sei. Die Krebserkrankung sei aber nicht zurück, betont der Sprecher. Beim Corona-Spitzentreffen von Bund und Ländern am Mittwoch werde Schwesig von Staatskanzleichef Patrick Dahlemann vertreten.

06.59 Uhr - Der Intensiv-Mediziner Christian Karagiannidis hält die angedachten Lockerungen der Corona-Maßnahmen für grundsätzlich sinnvoll. Vor allem das Stufenkonzept sei wichtig, sagt das Mitglied des Expertenrats der Bundesregierung in der ARD. Es sollte aber angepasst sein an die Zahlen. Es dürfe am 20. März auch nicht alles auslaufen. Zumindest die Möglichkeit der Maskenpflicht und des Abstandsgebots sollte im Gesetz verstetigt werden. "Weil ich befürchte, dass wir es im Herbst/Winter nochmal brauchen werden." Karagiannidis fordert zudem ein zentrales Bundesinstitut zu Sammlung der Hospitalisierungsdaten. Man habe noch immer keinen tagesaktuellen Überblick über die Lage in den Krankenhäusern. Eine wesentliche Lehre der Pandemie sei, dass dieses Defizit beseitigt werden müsse, damit man im nächsten Herbst und Winter gut vorbreitet sei.

03.51 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 159.217 Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 10.354 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 169.571 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1437,5 von 1459,8 am Vortag. 243 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 120.220. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 12,58 Millionen Corona-Tests positiv aus.

03.43 Uhr - Tausende von Krankenschwestern und -pflegern legen in Australiens bevölkerungsreichstem Bundesstaat New South Wales zum ersten Mal seit fast einem Jahrzehnt die Arbeit nieder. Hintergrund des zunächst auf 24 Stunden angesetzten Streiks ist der durch die Pandemie verschärfte Pflegepersonalmangel und schlechte Lohnbedingungen. Mitarbeiter aus rund 150 Krankenhäusern versammeln sich vor dem Parlamentsgebäude in Sydney mit Plakaten, auf denen "Müde, erschöpft, abgekämpft und ausgebrannt", "Wir brauchen sofort mehr Pfleger" und "Sagt uns nicht, dass wir klarkommen sollen" zu lesen ist. Sie fordern eine Lohnerhöhung von mehr als 2,5 Prozent und einen besseren Pflegepersonalschlüssel in Krankenhäusern. Gespräche mit der Regierung waren zuvor gescheitert.

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