Die Welt befindet sich seit einiger Zeit in einem absoluten Ausnahmezustand. Zwei Jahre lang wurde das globale Geschehen von der Reaktion auf ein Virus bestimmt, seit Ende Februar gibt es nur noch eine Bedrohung, die alles andere überlagert – die Eskalation des Krieges um die Ukraine.
Bemerkenswerte Parallele zwischen beiden Vorgängen ist die weitgehend gleichgeschaltete Reaktion der fast zweihundert Regierungen der Welt. Hatten sie sich in der Corona-Krise fast ausnahmslos hinter die Politik von Lockdowns, Masken- und Impfpflicht gestellt, so fordern sie im Fall der Ukraine so gut wie einhellig Sanktionen und militärische Aufrüstung gegen Russland.
Ein kurzer Blick in die Geschichte zeigt, dass es eine derartige Übereinstimmung in der strategischen Ausrichtung von Machthabern bisher nicht gegeben hat. Was also hat sich verändert?
Die großen Paradigmenwechsel
Die Welt hat in den vergangenen Jahren drei grundlegende Wandlungen durchgemacht.
- Zum einen hat die Digitalisierung die Tür zur vierten industriellen Revolution aufgestoßen, die die Arbeitswelt in nie dagewesener Weise verändern wird. Wir werden bis 2030 weltweit den Verlust von bis zu einer Milliarde Arbeitsplätze, eine gewaltige Ausweitung des Einsatzes der Künstlichen Intelligenz und damit einen historischen Siegeszug der Digitalkonzerne erleben.
- Des Weiteren ist das globale Finanzsystem, das heute von den großen Vermögensberatungen wie BlackRock und Vanguard beherrscht wird, mit dem Erreichen der Null-Zins-Marke in sein Endstadium eingetreten und kann nur noch durch bedingungslose Geldschöpfung am Leben erhalten werden. Das bedeutet, dass wir zwangsläufig der vollständigen Entwertung sämtlicher Währungen entgegengehen.
- Drittens haben wir in der jüngeren Vergangenheit eine exponentielle Zunahme der Wohlstandsumverteilung von unten nach oben erlebt. Noch nie haben so wenige Konzerne und Einzelpersonen über so viel Geld verfügt wie in unserer Zeit.
Die Vermögenskonzentration wiederum hat eine nie dagewesene Machtkonzentration bewirkt, die die politischen Verhältnisse von Grund auf verändert hat. Zwar wurde der Lauf der Welt auch in der Vergangenheit zu großen Teilen von der Wirtschaft und insbesondere dem Finanzsektor bestimmt, aber es gab immer eine gewisse Bandbreite, innerhalb derer die Politik handeln konnte.
Dieser Spielraum existiert nicht mehr. In unserer Zeit hat sich die Politik den Interessen des digital-finanziellen Komplexes vollständig unterzuordnen. Tun einzelne Politiker das nicht, so sind ihre Tage im Amt gezählt. Aber wie schafft es der digital-finanzielle Komplex, seinen Druck so gezielt auf die Politik im Allgemeinen und die Regierungen im Besonderen auszuüben?
Die Antwort lautet: Er hat in den vergangenen drei Jahrzehnten zahlreiche globale Schlüsselorganisationen gekapert oder den eigenen Interessen unterworfen und benutzt diese, um seine Strategie der kompletten Machtübernahme durchzusetzen.
Die Hilfstruppen des digital-finanziellen Komplexes
Zu den wichtigsten dieser Organisationen zählen die Zentralbanken. Ihre Politik wird heute weitgehend von den Vermögensberatungen - allen voran BlackRock - gesteuert, das seit der Weltfinanzkrise sogar offizieller Berater der amerikanischen Zentralbank (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) ist. Was die Medien angeht: Sie werden zu einem großen Teil von einer Handvoll Konzerne gesteuert, hinter denen ebenfalls die Vermögensberatungen stehen. Besonderen Einfluss haben die sozialen Medien, die zu 100 Prozent dem digital-finanziellen Komplex gehören.
Die Forschungsprogramme großer Universitäten verschlingen Unsummen, die fast immer von der Wirtschaft gezahlt und damit auch an deren Interessen gebunden werden. Internationale Organisationen wie die WHO werden heute großenteils nicht mehr von den Gründerstaaten, sondern durch zweckgebundene Spenden privater Geldgeber finanziert, die auf diese Weise auch die politische und gesellschaftliche Ausrichtung der Organisationen festlegen. Besonders wichtig sind dabei die privaten Stiftungen ultrareicher Individuen, die teilweise wie Hedgefonds geführt werden.
Die finanzstärkste unter ihnen ist die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, die über einen Etat von etwa 50 Milliarden Dollar verfügt und sich seit circa 20 Jahren vor allem im Gesundheitsbereich engagiert. Ihr weltweiter Einfluss dürfte nur von einer Stiftung übertroffen werden, die in dem kleinen Ort Cologny am Genfer See angesiedelt ist und der breiten Öffentlichkeit bis vor Kurzem kaum bekannt war: dem World Economic Forum (WEF) des deutschen Professors Klaus Schwab.
Das WEF – Schaltzentrale des globalen Geschehens
1971 als „European Management Forum“ gegründet, hat sich das WEF innerhalb von fünfzig Jahren zu einer der wichtigsten Schaltzentralen des globalen Geschehens entwickelt. Waren seine Aktivitäten anfänglich auf die europäische Wirtschaftselite ausgerichtet, so hat es im Laufe der Zeit weltweite Bedeutung als Ausbildungsstätte für die korporative und politische Elite der Welt gewonnen.
Von 1993 bis 2003 wurden dort die „Global Leaders of Tomorrow“ ausgebildet, seit 2004 sind es die „Young Global Leaders“. Ein Blick auf einige Teilnehmer des ersten Jahrgangs lässt ahnen, welchen Einfluss diese Kaderschmiede ausübt. Dort finden sich Namen wie Bill Gates, Richard Branson, Tony Blair, Gordon Brown, José Maria Aznar, Nicolas Sarkozy und José Manuel Barroso, sowie aus Deutschland Angela Merkel, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Claudia Nolte und Wolfgang Kubicki.
In den folgenden Jahren haben sich unter anderen Jeff Bezos, Steve Ballmer, Jean-Claude Juncker, Benazir Bhutto, Emmanuel Macron, und aus Deutschland Lars Windhorst, Christian Wulff, Guido Westerwelle, Matthias Döpfner, Sandra Maischberger, Cem Özdemir und Annalena Baerbock hinzugesellt. Im Führungsteam des WEF sitzen neben Klaus Schwab unter anderen Christine Lagarde, Kristalina Georgiewa, Al Gore und BlackRock-Chef Larry Fink.
Die Schlüsselfiguren des WEF
Wie groß der Einfluss des WEF auf die internationale Politik ist, ließ sich vor allem während der Corona-Krise gut erkennen. Die Organisation GAVI (Global Alliance for Vaccination and Immunization - Globale Allianz für Impfung und Immunisierung), die 2000 im Rahmen des WEF gegründet wurde, spielte eine herausragende Rolle, während die vom WEF ausgebildeten Politiker sich durchgehend als absolute Hardliner erwiesen.
Ob Justin Trudeau, Sebastian Kurz, Emmanuel Macron, Jens Spahn, Jacinda Ardern oder der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom – sie alle standen an vorderster Front, wenn es darum ging, Freiheitsbeschränkungen oder eine Impfpflicht durchzusetzen.
Unterstützt wurden sie im Pharmabereich von Albert Bourla, Pfizer-CEO, der vom WEF ebenso wie Anthony Fauci als „Agenda Contributor“ (Beitragender zur Agenda) geführt wird. Bourlas Stellvertreter hat sich 2021 als „Young Global Leader“ qualifiziert, während Moderna-CEO Stéphane Bancel bereits seit 2009 dazugehört. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass Philipp Rösler, von 2009 bis 2011 deutscher Gesundheitsminister, von Klaus Schwab 2014 zum Geschäftsführer des WEF ernannt wurde.
Noch brisanter erscheinen einige Personalien im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. So wird Joe Biden[1], der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte, ebenso als Agenda-Contributor des WEF geführt wie Herman Gref, der Chef der von den US-Sanktionen zunächst ausgenommenen Sberbank, dessen Eintrag jedoch Anfang März gelöscht wurde.[2]
Noch dubioser sieht es im Fall Wladimir Putin aus. Er erscheint in keiner Liste, wird aber von Klaus Schwab in mehreren Interviews als „Young Global Leader“ bezeichnet[3] und hat, wie seine diversen Ansprachen bei den Davoser Treffen des WEF zeigen, offenbar ein sehr enges Verhältnis zum Chef des WEF.
Fazit: Mit Klaus Schwabs World Economic Forum und den mit ihm affiliierten Personen hat sich eine Macht etabliert, die alles, was die Welt bisher an grauen Eminenzen gesehen hat, bei Weitem übertrifft, und deren Existenz es dringend erforderlich macht, alles, was uns als Realität verkauft wird, grundsätzlich infrage zu stellen.