Finanzen

Maßnahmen greifen nicht: Zentralbanken versuchen es mit Beschwörungen

Lesezeit: 1 min
09.04.2012 22:57
Nachdem die Möglichkeiten der expansiven Geldpolitik praktisch erschöpft sind, setzen die Zentralbanken nun auf gutes Zureden: Mit programmatischen Reden und positiven Prognosen wollen sie die Zinsen niedrig halten.
Maßnahmen greifen nicht: Zentralbanken versuchen es mit Beschwörungen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Zentralbanken sind weltweit an die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit gestoßen. Nach ihren Versuchen, die Weltwirtschaft mit großen Geldmengen und niedrigen Zinsen in Schwung zu halten, gehen ihnen die Instrumente aus, um die Wirtschaft weiter stützen zu können.

Mit Pressekonferenzen und anderen öffentlichen Reden versuchen vor allem Mario Draghi, Präsident der EZB und Ben Bernanke, sein Amtskollege bei der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die Märkte zu beruhigen und so die Zinsen für Staatsanleihen möglichst niedrig zu halten.

„Es gibt eine neue Politik, die von Appellen zu mehr Maßhalten geprägt ist. Denn die Maßnahmen ist nun stärker beschränkt und weitere finanzpolitische Entgegenkommen werden zunehmend problematischer in Umfang und Komplexität“, sagte Eric Green, Ökonom bei TD Securities der Nachrichtenagentur Reuters.

Die meisten Beobachter bezweifeln, dass diese neue Politik der Appelle funktioniert. Denn die bisherigen Maßnahmen, vor allem die konzertierten Aktionen der internationalen Notenbanken, waren von derart großem Volumen, dass die Notenbanker jetzt nicht mehr einfach mit Beschwörungen zurückrudern können. Obwohl die Zentralbanken nur mehr sehr geringe Spielräume bei der expansiven Geldpolitik haben, wirken sie fast dazu verdammt, den eingeschlagenen Weg zu Ende gehen zu müssen. Für die kommende Woche stehen verschiedene Reden von Vorstandsmitgliedern der US-Notenbank auf dem Programm.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Panorama
Panorama Häufigste Ängste der Deutschen: höhere Preise und Migration
09.10.2024

Manche Menschen fürchten um ihren Job, andere machen sich Sorgen wegen steigender Kriminalität oder wachsenden islamistischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Fast jeder Zweite nur noch befristet angestellt. Sind Jobs auf Lebenszeit ein Auslaufmodell?
09.10.2024

Immer kürzer, immer schneller: Befristete Arbeitsverträge sind auch nach der Corona-Pandemie traurige Realität bei deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Fußballchef bei Red Bull: Jürgen Klopp als Konzernstratege - kann er das?
09.10.2024

Es gibt verschiedene Management-Typen. Strategen, die von langer Hand planen und sich weder aus der Ruhe bringen noch in die Karten schauen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Wahl: Trump fordert Importzölle - Kanada und Mexiko wären stark betroffen
09.10.2024

Die von Donald Trump geforderten Importzölle der USA könnten Kanada und Mexiko besonders stark treffen. Ihre weltweiten Exporte würden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Selenskyj-Treffen wegen Bidens Absage in der Schwebe - ändert sich die Ukraine-Strategie?
09.10.2024

Der Hurrikan "Milton" in den USA und die Verschiebung des Deutschlandbesuchs von US-Präsident Joe Biden wirbeln die westlichen...

DWN
Politik
Politik Telegram kooperiert jetzt mit den russischen Behörden: Sollte man den Messenger bald verlassen?
09.10.2024

Der Gründer von Telegram hatte lange Zeit nicht vor, mit Russland zusammenzuarbeiten, aber jetzt sieht die Lage anders aus. Russische...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nahostkonflikt: Israel und libanesische Hisbollah im Eskalations-Modus - Vergeltungsschlag erwartet
09.10.2024

Auf Angriff folgt Vergeltung: Nahezu täglich beschießen sich die libanesische Hisbollah-Miliz und die israelischen Streitkräfte – ein...

DWN
Politik
Politik Kosten sparen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Ja, aber wie viele?
09.10.2024

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll Kosten senken - indem kleinere Sender gestrichen werden. Wie viel Geld genau das einspart,...