Politik

Lagebericht Nahost: Israel greift Stellungen der syrischen Armee an

Lesezeit: 7 min
25.10.2023 09:44  Aktualisiert: 25.10.2023 09:44
Seit Jahren bombardiert Israel Syrien. Jetzt spitzt sich die Lage zu. Lesen Sie alle weiteren Entwicklungen zum Krieg in Nahost im Liveticker.

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Bei einem israelischen Angriff auf Stellungen des Militärs im Südwesten Syriens sind der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana zufolge acht Soldaten getötet worden. Sieben weitere seien verletzt worden, meldet Sana unter Berufung auf Militärkreise.

Bei dem Luftangriff habe Israel eine Reihe militärischer Stellungen in der Nähe der Stadt Deraa ins Visier genommen. Es sei zudem Sachschaden entstanden. Der Angriff habe sich in der Nacht zu Mittwoch ereignet, berichtet Sana.

Das israelische Militär hat zuvor mitgeteilt, seine Kampfflugzeuge hätten Infrastruktur und Granatwerfer der syrischen Armee angegriffen. Das israelische Militär bezeichnete dies als Reaktion darauf, dass von Syrien aus israelisches Territorium beschossen wurde. Dabei handelt es sich Medienberichten zufolge um die von Israel besetzten Golanhöhen.

Auch der Flughafen von Aleppo wurde nach einem Bericht des syrischen Staatsfernsehens erneut von Israel angegriffen. „Der israelische Feind führte einen Luftangriff aus Richtung des Mittelmeers, westlich von Latakia, auf den internationalen Flughafen von Aleppo durch“, sagt zudem ein Mitglied des syrisches Militärs. Die Landebahn sei beschädigt worden. Der Flughafen ist nach früheren syrischen Angaben seit dem 22. Oktober nach israelischen Angriffen außer Betrieb.

Liveticker

17.12 Uhr - Israel verschiebt einem Medienbericht zufolge seine geplante Bodenoffensive im Gazasteifen. Israel habe sich darauf mit den USA verständigt, berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ) unter Berufung auf amerikanische und israelische Vertreter. Die USA könnten dadurch Raketenabwehrsysteme in die Region bringen.

16.10 Uhr - UN-Generalsekretär Antonio Guterres zeigt sich im Streit mit Israel „schockiert über die falschen Darstellungen (...) als ob ich die Terrorakte der Hamas rechtfertigen würde“. Dies sei falsch, sagt er vor Journalisten zu seiner Aussage vom Vortag über die radikalen Islamisten. „Das Gegenteil war der Fall.“ Er wolle dies richtigstellen, vor allem aus Respekt vor den Opfern und ihren Familien.

14.35 Uhr - Großbritannien spricht sich gegen eine sofortige dauerhafte Waffenruhe im Gaza-Konflikt aus. Dies würde nur der Hamas nutzen, sagt ein Sprecher von Premierminister Rishi Sunak. „Humanitäre Pausen - die zeitlich und in ihrem Umfang begrenzt sind - können eine Möglichkeit sein“, sagt er mit Blick auf Transporte von Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern für die Bevölkerung im Gazastreifen.

14.34 Uhr - EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hat vor weiteren Anschlägen in Europa wegen des wieder aufgeflammten Nahost-Konflikts gewarnt. „Es gibt ein gewaltiges Risiko einer höheren terroristischen Bedrohung in Europa in Verbindung mit der Lage in Nahost“, sagt die Schwedin mehreren europäischen Zeitungen, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

13.55 Uhr - Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont, dass das geplante neue Staatsbürgerschaftsrecht keine Einbürgerung von Personen mit antisemitischen Aktivitäten ermöglicht. „Es gibt einen klaren Ausschluss von Antisemiten“, sagt sie nach einem Treffen mit dem israelischen Botschafter Ron Prosor. „Wer mit antisemitischen Handlungen auffällt, kann keinesfalls den deutschen Pass bekommen“, betont sie. CDU-Chef Friedrich Merz hatte gefordert, dass Aspiranten auf eine Einbürgerung eine Erklärung unterschreiben sollen, dass sie das Existenzrecht Israels anerkennen.

13.45 Uhr - Hamas hat nach eigenen Angaben eine Rakete in Richtung des 220 Kilometer vom Gazastreifen entfernten südisraelischen Ferienortes Eilat abgefeuert. Das israelische Militär erklärt, dass die Rakete in einem abgelegenen Gebiet eingeschlagen sei. Hinweise auf Verletzte gibt es zunächst nicht.

13.40 Uhr - Die Bundesregierung zeigt sich skeptisch zu Forderungen nach einer Feuerpause. Hamas setze ihre Angriffe auf Israel fort, betonen sowohl Regierungssprecher Steffen Hebestreit als auch der Sprecher des Außenministeriums, Sebastian Fischer. Zudem seien immer noch mehr als 200 Geiseln in der Hand der Hamas. Wichtig seien „zeitliche und räumliche Fenster“, um die humanitären Hilfsleistungen im Gazastreifen zu ermöglichen, sagt Hebestreit.

13.32 Uhr - Der Flughafen von Aleppo wurde nach einem Bericht des syrischen Staatsfernsehens erneut von Israel angegriffen. „Der israelische Feind führte einen Luftangriff aus Richtung des Mittelmeers, westlich von Latakia, auf den internationalen Flughafen von Aleppo durch“, sagt zudem ein Mitglied des syrisches Militärs. Die Landebahn sei beschädigt worden. Der Flughafen ist nach früheren syrischen Angaben seit dem 22. Oktober nach israelischen Angriffen außer Betrieb.

13.30 Uhr - Die Bundesregierung hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres im Streit mit der israelischen Regierung das Vertrauen ausgesprochen. Nach Rücktrittsforderungen durch den israelischen UN-Botschafter Gilad Erdan betont Regierungssprecher Steffen Hebestreit, dass Guterres das Vertrauen genieße. Er habe nicht das Gefühl, dass Rücktrittsforderungen angebracht sind.

13.07 Uhr - Die Zahl der bei israelischen Angriffen getöteten Menschen im Gazastreifen steigt nach palästinensischen Angaben auf 6546. In den vergangenen 24 Stunden seien 756 Menschen ums Leben gekommen, darunter 344 Kinder, teilt der den Hamas unterstellte Gesundheitsdienst in Gaza mit.

12.20 Uhr - Die Wirtschaft im Gazastreifen wird nach UN-Angaben Hilfen in Milliardenhöhe benötigen, um die Folgen jahrelanger Restriktionen zu überwinden. Die Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen geht in ihrem Bericht über die Entwicklung im Gazastreifen vom vergangenem Jahr aus, nicht berücksichtigt sind die Schäden durch die aktuellen Kämpfe. Über die Situation 2022 heißt es: „Die Geber und die internationale Gemeinschaft müssen erhebliche Wirtschaftshilfe leisten, um die umfangreichen Schäden zu beheben, die der Gazastreifen durch die anhaltenden Beschränkungen und Abriegelungen sowie die häufigen Militäroperationen erlitten hat, wodurch die Wirtschaft erstickt und die Infrastruktur dezimiert wurde.“

12.12 Uhr - Im Norden Israels gibt das Militär Luftalarm. Sirenen warnen davor, dass möglicherweise Raketen in der Region Carmel einschlagen könnten.

11.55 Uhr - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnet die radikal-islamische Hamas als eine Befreiungsorganisation. In einer Rede vor Abgeordneten seiner AK-Partei sagt Erdogan: „Die Hamas ist keine terroristische Organisation. Die Hamas ist eine Befreiungsgruppe, die kämpft, um ihr Land zu schützen.“ Der türkische Präsident fordert eine umgehende Feuerpause. Die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen müssten sofort beendet werden, ebenso die Angriffe auf israelisches Gebiet. Israel habe die guten Absichten der Türkei ausgenutzt, fügt Erdogan hinzu. Er werde daher nicht wie geplant nach Israel reisen. „Wir haben kein Problem mit dem israelischen Staat. Aber wir haben Probleme mit Israels Politik gegenüber den Palästinensern.“

11.33 Uhr - Bei den Verhandlungen über eine Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln gibt es nach Einschätzung des Ministerpräsidenten von Katar einige Fortschritte. Er hoffe, dass es sehr bald zu einem Durchbruch kommen werde, sagt Scheich Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani auf einer Pressekonferenz mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan in Doha. „Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Kinder übersteigt die Zahl der in der Ukraine getöteten Kinder, aber wir haben nicht die gleiche Reaktion gesehen“, kritisiert Al-Thani, der zugleich als Außenminister fungiert. Der einzige Weg zu einer friedlichen Lösung sei, die Kommunikationskanäle offen zu halten. Katar werde daher weiter mit der Türkei und regionalen Partnern zusammenarbeiten, um die Krise zu entschärfen. Er fügt mit Blick auf Israels massive Angriffe auf den Gazastreifen hinzu: „Katar verurteilt die Politik der Kollektivstrafe.“

11.11 Uhr - Eine israelische Bodenoffensive im Gazastreifen wird dem türkischen Außenminister zufolge den Konflikt in ein Massaker verwandeln. Unterstützer von Israels Taten unter dem Vorwand der Solidarität machten sich zu Mittätern von Israels Verbrechen, sagt Hakan Fidan bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem katarischen Außenminister in Doha.

10.33 Uhr - Der französische Präsident Emmanuel Macron trifft am Mittwoch seinen ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi in Kairo. Das gibt das französische Präsidialamt bekannt. Macron war am Dienstag in Israel. Ein Besuch in Jordanien steht ebenfalls auf dem Programm.

10.20 Uhr - Der wieder aufgeflammte Nahost-Konflikt kann laut IWF-Chefin Kristalina Georgiewa den Ausblick für die Weltwirtschaft weiter verschlechtern. Es gebe bereits viele dunkle Wolken am Horizont und nun eine mehr. Auswirkungen auf Ägypten, den Libanon und Jordanien seien zu erwarten. Der Tourismus dürfte darunter leiden. Auch Investoren dürften sich dort demnächst zurückhalten.

09.50 Uhr - Im Gazastreifen hat das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) fast 600.000 Menschen in 150 Einrichtungen aufgenommen. Das seien viermal so viele wie die Einrichtungen Kapazität hätten, teilt das UNRWA mit. Die Unterkünfte reichten für die Binnenflüchtlinge nicht aus und seien überlastet. Viele Menschen schliefen auf der Straße. Israel hat die Palästinenser aufgefordert, wegen seiner Gegenangriffe auf die Hamas aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens zu fliehen.

08.40 Uhr - Der Chef der libanesischen Hisbollah, Sayyed Hassan Nasrallah, hat sich einem Bericht des Fernsehsenders Al-Manar zufolge mit Anführern der militanten Palästinenser-Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad getroffen. Nasrallah, Hamas-Vize Saleh al-Aruri und Dschihad-Chef Siad al-Nachala hätten darüber beraten, was ihre Allianz unternehmen müsse, um "einen echten Sieg für den Widerstand" im Gazastreifen zu erringen. „Bei dem Treffen ... wurden die international eingenommenen Positionen bewertet und was die Achse des Widerstands tun muss“, heißt es bei Al-Manar. Der Hisbollah-Sender bezieht sich damit auf ein Bündnis, dem der Iran, militante Palästinenser-Organisationen, Syrien, die libanesische Hisbollah und andere Gruppen angehören.

04.40 Uhr - Israelische Streitkräfte sind nach Militärangaben bei einer nächtlichen Razzia im Westjordanland von einer Gruppe Palästinenser beschossen worden. Bewaffnete Palästinenser hätten im Flüchtlingslager Dschenin im Norden des Westjordanlandes auf die israelische Truppen „geschossen und Sprengsätze geworfen“, teilt das Militär mit. Daraufhin habe das Militär mit einer Drohne angegriffen und es seien „Treffer festgestellt“ worden. Drei Menschen seien getötet und mehr als 20 verletzt worden, zitiert die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa den Direktor des staatlichen Krankenhauses von Dschenin, Wissam Bakr. Das Flüchtlingslager, eine Hochburg militanter Palästinenser, war Anfang des Jahres Ziel einer groß angelegten israelischen Militäroperation.

04.27 Uhr - Die US-Geheimdienste sind einem Insider zufolge „sehr zuversichtlich“, dass die Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen vergangene Woche nicht von Israel, sondern von einer palästinensischen Rakete verursacht wurde. Die Rakete sei nach Einschätzung der Geheimdienste in der Luft zerborsten, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Die Zahl der Toten und Verletzten sei weiter unklar, berichtet die Zeitung „New York Times“ unter Berufung auf ein Briefing der US-Geheimdienste. Das Krankenhaus sei demnach nur leicht beschädigt und das Gebäude nicht eingestürzt. Bei der Explosion in dem Krankenhaus am 17. Oktober waren nach Angaben der von der Hamas geführten Gesundheitsbehörde 471 Menschen getötet worden. Palästinenser und arabische Staaten sprachen von einem israelischen Luftangriff. Israel erklärte, die Explosion sei durch einen fehlgeschlagenen Raketenangriff der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad ausgelöst worden, die die Verantwortung dafür zurückwies.

02.23 Uhr - Der Iran wirft den USA eine Politik der Konfrontation im Nahen Osten vor. „Die USA haben den Konflikt verschärft, indem sie sich offen auf die Seite des Aggressors gestellt haben, auf Kosten des unschuldigen palästinensischen Volkes“, sagt der iranische UN-Gesandte Amir Saeid Iravani vor dem Sicherheitsrat. Zudem habe US-Außenminister Anthony Blinken fälschlicherweise versucht, den Iran für den Konflikt zwischen Israel und der Hamas verantwortlich zu machen. Die Regierung in Teheran weise seine „haltlosen Anschuldigungen“ entschieden zurück.

01.46 Uhr - Israelische Kampfflugzeuge haben nach Angaben des Militärs als Reaktion auf den syrischen Beschuss vom Vortag wichtige Infrastruktureinrichtungen und Granatwerfer der syrischen Armee getroffen. Weitere Einzelheiten nennt das israelische Militär zunächst nicht.

01.02 Uhr - Acht Lastwagen mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten sind am späten Dienstagabend von Ägypten aus im Gazastreifen eingetroffen, teilt die Hilfsorganisation Roter Halbmond mit. Es war der vierte Hilfskonvoi, der seit Beginn des Krieges mit Israel im Gazastreifen eintraf. Fünf der Lastwagen enthielten Wasser, zwei Lebensmittel und einer Medikamente, hieß es in einer Mitteilung.

00.00 Uhr - Die Ratingagentur S&P hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Israels auf „negativ“ gesenkt. Der Krieg zwischen Israel und der Hamas könnte sich ausweiten und die Wirtschaft und die Sicherheitslage des Landes stärker beeinträchtigen, teilt die Agentur mit.


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