Finanzen

Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig

Lesezeit: 3 min
18.03.2024 17:27
Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch erfolgreich bewerten möchte. In diesem Artikel erläutern wir die Grundlagen, Bewertungskriterien und praktische Anwendungsmethoden.
Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
Fundamentale Aktienanalyse ist für die erfolgreiche Investition unverzichtbar (Foto: iStock.com, monsitj).
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Die Kunst der fundamentalen Aktienanalyse ist für viele Anleger ein Buch mit sieben Siegeln, doch in Wirklichkeit basiert sie auf klaren und zugänglichen Informationen, die eine fundierte Bewertung von Wertpapieren ermöglichen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass hierfür ein tiefgreifendes Verständnis komplexer Bilanzen oder gar ein Wirtschaftsstudium erforderlich sei, zeigt die Praxis, dass die entscheidenden Aspekte der fundamentalen Analyse mit ein wenig Einarbeitung von jedem Anleger erlernt und angewandt werden können.

Grundlagen der fundamentalen Analyse

Fundamentale Analyse ist einem Beitrag von Finanzwissen.de zufolge wesentlicher Bestandteil der Aktienbewertung und bietet Investoren ein Instrumentarium, um das wahre Wertpotenzial eines Unternehmens zu erkennen. Im Kern geht es darum, durch eine gründliche Untersuchung der finanziellen Gesundheit, der Marktstellung und der Wachstumsperspektiven eines Unternehmens fundierte Investitionsentscheidungen treffen zu können.

Verstehen von Branche und Geschäftsmodell

Jede fundierte Aktienanalyse beginnt mit einem tiefgehenden Verständnis des Geschäftsmodells des Unternehmens und der Branche, in der es tätig ist. Dies ist entscheidend, um die Treiber hinter den Umsätzen, Kosten und letztlich den Gewinnen des Unternehmens zu verstehen. Ein solides Geschäftsmodell in einer stabilen oder wachsenden Branche ist oft ein guter Indikator für langfristigen Erfolg. Hierbei geht es nicht nur darum, komplexe Modelle zu verstehen, sondern auch einfache, nachhaltige Geschäftspraktiken zu identifizieren, die über lange Zeiträume hinweg Werte schaffen.

Interner Branchenvergleich

Ein weiterer wichtiger Aspekt der fundamentalen Analyse ist der Vergleich von Unternehmen innerhalb derselben Branche. Durch den internen Branchenvergleich können Investoren verstehen, wie gut ein Unternehmen im Vergleich zu seinen Konkurrenten abschneidet. Dies beinhaltet die Analyse von Marktanteilen, Wachstumsraten, Rentabilität und anderen Schlüsselindikatoren. Ein Unternehmen, das in der Lage ist, sich in einem wettbewerbsintensiven Umfeld durchzusetzen, verfügt oft über ein starkes Geschäftsmodell und eine effektive Unternehmensführung, was es zu einem attraktiven Investitionsziel macht.

Dividende und Dividendenrendite

Dividenden sind ein weiterer wichtiger Aspekt, den es bei der fundamentalen Analyse zu berücksichtigen gilt. Sie repräsentieren den Teil des Gewinns, den ein Unternehmen an seine Aktionäre ausschüttet. Die Dividendenrendite – die Dividende im Verhältnis zum Aktienkurs – bietet einen Anhaltspunkt dafür, wie viel Wert die Aktionäre für ihre Investition erhalten.

Bewertungskriterien und Analyse-Tools

Die Bewertung von Wertpapieren mittels fundamentaler Analyse basiert auf einer Vielzahl von Kriterien und Tools, die es Investoren ermöglichen, die wahre Wertigkeit eines Unternehmens jenseits kurzfristiger Marktschwankungen zu ergründen.

Umsatz- und Gewinnwachstum

Die Überprüfung von Umsatz- und Gewinnwachstum steht im Mittelpunkt der fundamentalen Analyse. Ein kontinuierliches Wachstum dieser Größen deutet darauf hin, dass ein Unternehmen in der Lage ist, seine Marktposition zu stärken und seine Profitabilität zu steigern. Umsatzwachstum zeigt die steigende Nachfrage nach den Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens, während Gewinnwachstum beweist, dass das Unternehmen effizient operiert und seine Kosten gut managt. Langfristige Investoren sollten nach Unternehmen suchen, die ein nachhaltiges Wachstum in beiden Bereichen zeigen.

Gewinn pro Aktie (EPS) und Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV)

Der Gewinn pro Aktie (EPS) gibt an, wie viel Gewinn einem einzelnen Aktienanteil zuzurechnen ist. Es ist ein direkter Indikator für die Profitabilität eines Unternehmens auf per-Aktien-Basis und hilft Investoren, die Ertragskraft verschiedener Unternehmen zu vergleichen. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) ist eine weitere Schlüsselkennzahl, die das Verhältnis des aktuellen Aktienkurses zum EPS darstellt. Ein niedrigeres KGV kann darauf hindeuten, dass eine Aktie unterbewertet ist, wobei der Kontext und Branchenvergleiche berücksichtigt werden müssen. Beide Kennzahlen sind zentral für die Bewertung der Attraktivität einer Aktie.

Analyse-Tools und Ressourcen

Für die Durchführung einer fundierten fundamentalen Analyse stehen Anlegern zahlreiche Tools und Ressourcen zur Verfügung. Dazu zählen unter anderem Jahres- und Quartalsberichte der Unternehmen, Branchenberichte, Marktforschungsdaten sowie Finanznachrichten- und Analyseplattformen.

Praktische Anwendung und Entscheidungsfindung

Die Anwendung der fundamentalen Analyse im Investitionsprozess ist eine methodische Vorgehensweise, die es Anlegern ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Ermittlung von Kaufkandidaten

Der erste Schritt besteht darin, potenzielle Kaufkandidaten zu identifizieren, die aufgrund ihrer fundamentalen Stärke interessant sind. Dies beinhaltet eine Vorauswahl von Unternehmen, die in ihrer Branche gut positioniert sind, ein stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum aufweisen, attraktive Gewinnmargen haben und eine nachhaltige Dividendenpolitik verfolgen. Tools wie Screening-Software können dabei helfen, Unternehmen zu finden, die bestimmte vordefinierte Kriterien erfüllen.

Tiefgreifende Unternehmensanalyse

Nach der Identifizierung potenzieller Kandidaten folgt eine tiefgreifende Analyse jedes Unternehmens. Dies umfasst die Prüfung der Finanzberichte, die Bewertung der Unternehmensführung, die Analyse des Geschäftsmodells und der Wettbewerbsvorteile sowie die Einschätzung der Branchenposition. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die langfristigen Perspektiven des Unternehmens und mögliche Risiken zu entwickeln.

Bewertung der Aktie

Anschließend bewerten Anleger die Aktie selbst, indem sie Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), die Dividendenrendite und das Wachstum des Gewinns pro Aktie analysieren. Eine solche Bewertung hilft zu bestimmen, ob die Aktie im Vergleich zu ihren historischen Werten, zu anderen Unternehmen der Branche oder zum Markt insgesamt unter- oder überbewertet ist. Das Ziel ist, qualitativ hochwertige Aktien zu einem vernünftigen Preis zu kaufen.

Entscheidungsfindung basierend auf charttechnischen Signalen

Obwohl die fundamentale Analyse die Basis für die Investitionsentscheidung bildet, nutzen viele Anleger chart- und markttechnische Signale, um den optimalen Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf einer Aktie zu bestimmen. Technische Analyse kann Aufschluss darüber geben, ob der Markt die fundamentale Bewertung eines Unternehmens widerspiegelt und ob kurzfristige Faktoren den Aktienkurs beeinflussen könnten.

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Patryk Donocik ist ein Wirtschaftsredakteur, spezialisiert auf ETFs, Kryptowährungen und zukunftsweisende Anlagestrategien. Er verbindet analytische Tiefe mit leserfreundlicher Darstellung, um komplexe Finanzthemen verständlich zu vermitteln. Als Autor zahlreicher Fachartikel unterstützt er Anleger dabei, fundierte Entscheidungen in einer sich ständig verändernden Welt zu treffen.


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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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