Wirtschaft

Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der amerikanischen Ostküste hat für manche Hersteller Folgen - je nach ihrer Lage im Hafen.
28.03.2024 11:50
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
Nach dem verheerenden Aufprall und anschließendem Brückeneinsturz steckt das Containerschiff "Dali" am Hafen von Baltimore fest. (Foto: dpa picture alliance\Maryland National Guard | Uncredited) Foto: Uncredited

Der verheerende Brückeneinsturz am Hafen von Baltimore betrifft auch die deutschen Autobauer. Deren US-Importgeschäft wird zu einem erheblichen Teil über Baltimore abgewickelt.

Ein Sprecher von Mercedes-Benz sagte am Donnerstag, der Hafen dort werde neben einigen anderen Häfen in den USA, darunter Brunswick (Georgia) und Charleston (South Carolina) für den Fahrzeug-Import genutzt.

„Wir stehen in engem Austausch mit unseren Logistikdienstleistern und beobachten kontinuierlich die Situation. Gemeinsam mit unseren Transportpartnern überprüfen und adaptieren wir unsere Lieferwege.“ Die Teileversorgung des Werks Tuscaloosa (Alabama) sei von dem Vorfall nicht betroffen und es gebe keine negativen Effekte auf den Fahrzeug-Export aus den USA.

Mercedes im Pech – VW, Porsche und BMW im Glück

Die großen Autohersteller nutzen verschiedene Terminals, über die sie Fahrzeuge verladen. Einige Konzerne haben das Glück, dass ihr Terminal vor der Unfallstelle liegt und weiter zugänglich ist; bei anderen wird es eine unbestimmte Zeit dauern. Das Terminal von Mercedes-Benz liegt nach einem Bericht der FAZ hinter der Brücke und sei damit nun vom Schiffsverkehr abgeschnitten.

BMW ist wohl nicht betroffen. „Da der Terminal an der Hafeneinfahrt (vor der Brücke) liegt, kann dieser weiterhin angesteuert werden“, ließ der Konzern am Donnerstag verlautbaren. Auch bei Porsche gibt es keine Beeinträchtigungen. Ein Konzern-Sprecher teilte mit, man fahre den Hafen von Baltimore weiterhin ohne Störungen an. Der Mutter-Konzern Volkswagen dürfte ebenfalls von negativen Auswirkungen verschont bleiben, da auch sein Verteilzentrum vor der Brücke liegt. VW ließ aber verlautbaren, dass es durch die Umleitung der Autobahnen zu Verzögerungen bei den LKW-Transporten kommen könnte.

Der Wolfsburger Autokonzern hat nach eigenen Angaben 2023 rund 100.000 Fahrzeuge im Hafen Baltimore einfahren lassen. Es ist der größte Importhafen für Autos in den USA. Insgesamt wurden letztes Jahr laut Zahlen der "Alliance for Automotive Innovation" 630.000 Automobile über Baltimore importiert.

Das rund 290 Meter lange Containerschiff "Dali" hatte in der Nacht zu Dienstag einen Stützpfeiler der vierspurigen Francis Scott Key Bridge gerammt und das mehr als 2,5 Kilometer lange Bauwerk so zum Einsturz gebracht. Nach dem Unglück ist Schiffen die Zufahrt zu einem der wichtigsten Häfen an der amerikanischen Ostküste versperrt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Turbojet-Drohne: Polen präsentiert universelle Technologieplattform
06.09.2025

Polen präsentiert die Turbojet-Drohne – eine universelle Technologieplattform für Militär und Zivil. Für Deutschland stellt sich die...

DWN
Panorama
Panorama Boot kaufen: Was Sie dabei unbedingt beachten sollten
06.09.2025

Mit einer frischen Meeresbrise im Gesicht das eigene Boot über die Wellen zu steuern, ist für viele Menschen ein Traum – doch dieser...

DWN
Immobilien
Immobilien Indexmiete: Eine gute Wahl?
06.09.2025

Wenn Mieter einen neuen Vertrag unterschreiben, fällt ihnen vielleicht ein ganz spezielles Wort im der Vertragsüberschrift auf: der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grönländischer Schlamm: Vom Zufallsfund zum Milliardenprojekt
06.09.2025

Grönländischer Schlamm soll Ernten steigern und CO2 binden. Investoren wittern Milliardenpotenzial – und Deutschland könnte davon...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verarbeitete Lebensmittel: Wie Konzerne Gesundheitsrisiken herunterspielen
06.09.2025

Coca-Cola, Kraft und Mondelez gewinnen einen Prozess zu verarbeiteten Lebensmitteln. Doch Studien zeigen deutliche Gesundheitsgefahren –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russland und China üben Druck aus – NASA plant Mond-Reaktor bis 2030
06.09.2025

Die NASA will bis 2030 einen Mond-Reaktor bauen – im Wettlauf mit China und Russland. Hinter der Technik stehen geopolitische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Strengere Homeoffice-Regeln: Eine Bank geht den entgegengesetzten Weg
06.09.2025

Während viele Banken strengere Homeoffice-Regeln einführen, setzt eine Bank auf maximale Flexibilität – ein Modell, das auch für...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Zeigt her eure Schuhe! Wie die Heute Maschinenfabrik im 21. Jahrhundert erfolgreich bleibt
05.09.2025

Die Schuhputzgeräte der Heute Maschinenfabrik mit rotierenden Bürsten sind weltweit im Einsatz. Im Laufe der über 100jährigen...