Politik

Habeck will bei Ukraine-Unterstützung weiter vorangehen

Nach dem grünem Licht aus den USA zur Ukraine-Hilfe hat nun auch Robert Habeck (Grüne) appelliert, dass Deutschland in seiner Unterstützung nicht nachlassen dürfe. Der Wirtschaftsminister war gerade in der Ukraine und zeigt sich seíther sichtlich betroffen von den Kampf der Ukrainer gegen Russland.
22.04.2024 10:19
Aktualisiert: 22.04.2024 10:19
Lesezeit: 1 min
Habeck will bei Ukraine-Unterstützung weiter vorangehen
Robert Habeck (Bündnis 90/Grüne und Witalij Kim (r.), Gouverneur der Region Mykolajiw, stehen während eines Luftalarms in einem Krankenhausbunker. (Foto. dpa) Foto: Kay Nietfeld

Nach der Zustimmung in den USA zu milliardenschweren Militärhilfen für die Ukraine fordert Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, dass auch Deutschland federführend weitere Unterstützung leistet und dazu seine Waffenproduktion ausbaut. „Wir müssen auch die Wehrindustrie in Deutschland höher skalieren", sagte der Grünen-Politiker.

„Wir müssen im Grunde das machen, was wir mit der Energieversorgung gemacht haben, bei der Rüstungsproduktion tun." Wenn die Ukraine Waffen und Munition brauche, dann solle sie sie kriegen. Und wenn sie sie nicht mehr brauche, könne die Bundeswehr sie gut brauchen. „Also müssen wir schneller hoch skalieren und mehr produzieren." Das sei „alles nicht gut und nicht schön zu sagen", weil es sich um Kriegswaffen handle. „Ich gehe da auch überhaupt nicht leichtherzig oder mit frohem Mut ran. Aber es ist eine sehr, sehr notwendige Entscheidung."

Zugleich machte Habeck klar, dass er die Auffassung einiger Politiker nicht teile, wonach Deutschland genug leiste und nun zunächst einmal andere Partner in Europa am Zuge seien. „Das sehe ich genau andersrum", sagte der Vize-Kanzler. „Diese Denke ist falsch rum aufgezäumt. Wir können hier nicht Mikado spielen, also erst wenn alle sich bewegen, bewegen wir uns auch. Wir müssen sehen, dass wir First mover sind, dass wir vorangehen, dass wir sagen, wir können noch 'nen Schritt mehr machen." Das betreffe sowohl die ständige Überprüfung, ob Bundeswehrmunition oder Waffen noch freizugeben seien, als auch „die Vorleistung, wenn es um finanzielle Kraftanstrengungen geht".

Das US-Repräsentantenhaus hatte am Wochenende nach monatelangem Widerstand der Republikaner grünes Licht für weitere Ukraine-Hilfen im Umfang von etwa 61 Milliarden Dollar gegeben. Angesichts eine massiven Munitionsmangels war die Ukraine zuletzt beim Versuch, den russischen Angriffskrieg in ihrem Land abzuwehren, immer mehr in die Defensive geraten. Sie fordert daher seit einiger Zeit dringend zusätzliche Waffenlieferungen des Westens.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...