Ein Blick auf die bevorstehenden Neuerungen zeigt, dass Deutschland sich auf eine spannende Phase vorbereitet. Von der Einführung der Chancenkarte für qualifizierte Nicht-EU-Bürger bis hin zur Rentenangleichung zwischen Ost und West, die Änderungen berühren verschiedene Aspekte des täglichen Lebens. Seien Sie bereit, sich anzupassen und von den kommenden Entwicklungen zu profitieren!
Juni 2024
Neue Chancen für qualifizierte Nicht-EU-Bürger: Die Einführung der Chancenkarte
Ab dem 1. Juni 2024 wird die Chancenkarte eingeführt. Sie ermöglicht qualifizierten Nicht-EU-Bürgern die Einreise nach Deutschland und die Bewerbung als Fachkraft über ein Punktesystem. Ein Mindestwert von sechs Punkten ist erforderlich, der durch Kriterien wie Alter, Berufserfahrung, Berufsabschluss und Sprachkenntnisse erreicht wird. Mit der Chancenkarte können Nebenbeschäftigungen bis zu 20 Stunden/Woche ausgeübt und zweiwöchige Probearbeiten absolviert werden, um den Einstieg in den Beruf zu erleichtern.
Handy-zu-Handy-Zahlungen auf dem Vormarsch
Im Sommer dieses Jahres sollen Verbraucher das europaweite Bezahlsystem European Payments Initiative (EPI) nutzen können. Im Juni werden Handy-zu-Handy-Zahlungen in Deutschland, Belgien und Frankreich eingeführt. Nächstes Jahr wird das System dann vollständig verfügbar sein. Die EPI hat das Ziel, ein einheitliches Bezahlsystem für Europa zu schaffen, das sowohl Karten- als auch Smartphone-Zahlungen umfasst, um den großen US-Konzernen wie PayPal Konkurrenz zu machen.
Wandel im Kabel-TV
Bisher haben Mieter automatisch Kabel-TV erhalten, dessen Gebühren über die Nebenkostenabrechnung abgedeckt wurden. Ab dem 1. Juli entfällt diese Regelung. Mieter müssen sich daher im Juni entscheiden, ob sie künftig über Kabel, Stream, Antenne oder Satellit fernsehen möchten.
Lohnerhöhung nach DRK-Tarifvertrag
Ab dem 1. Juni 2024 erhalten Beschäftigte nach DRK-Tarifvertrag höhere Löhne, dies betrifft beispielsweise Mitarbeiter im Rettungsdienst, in Pflegeberufen sowie im Sozial- und Erziehungsdienst.
Inflationsausgleichsprämie im Handel
Die Beschäftigten im Handel erhalten eine Inflationsausgleichsprämie von 1.000 Euro, jedoch nur in Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Demokratisierung der Europa-Wahl: Erstmals dürfen auch 16-Jährige abstimmen
Am Sonntag, dem 9. Juni, findet in Deutschland die Europa-Wahl statt. Zum ersten Mal dürfen auch 16-Jährige über die Zusammensetzung des EU-Parlaments in Straßburg abstimmen.
Digitalisierung der BahnCard: Umstellung auf digitale Verfügbarkeit
Ab dem 9. Juni ist die BahnCard nur noch digital erhältlich. Bestehende physische Karten bleiben bis zum Ablaufdatum gültig.
Fußballfieber in Deutschland: Die UEFA EURO 2024 startet in München
Am Freitag, dem 14. Juni, wird die UEFA EURO 2024 in München eröffnet und findet ihren Abschluss am Sonntag, dem 14. Juli, mit dem Finale in Berlin.
Vereinfachte Einbürgerung: Neues Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts tritt in Kraft
Ab dem 27. Juni 2024 tritt das Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts in Kraft und bringt wichtige Änderungen mit sich. Die Mindestaufenthaltszeit wird auf fünf Jahre verkürzt, und bei besonderen Integrationsleistungen kann sie auf drei Jahre reduziert werden, was die Einbürgerung erleichtert. Anpassungen gibt es auch bei den Einbürgerungsvoraussetzungen und dem Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit.
Juli 2024
Rentenerhöhung und Angleichung des Rentenrechts
Am 1. Juli 2024 erhöhen sich die Rentenzahlungen deutlich. Doch der 1. Juli bringt noch eine weitere bedeutende Neuerung: Mit der diesjährigen Rentenanpassung beginnt der Prozess der vollständigen Angleichung der Rentenwerte zwischen Ost- und Westdeutschland. Dieser Prozess soll spätestens bis 2024 abgeschlossen sein. Ab 2025 gelten dann einheitliche Berechnungsgrundlagen für die Renten in ganz Deutschland. Damit wird die Deutsche Einheit auch in der Rentenversicherung vollendet.
Änderungen bei der Witwenrente
Ab dem 1. Juli 2024 werden sich die Regelungen für Witwen und Witwer in Bezug auf ihre Rente ändern. Millionen Rentner werden eine Erhöhung von 4,57 Prozent ihrer Renten erhalten. Das bedeutet, dass die fünf Millionen Witwen und Witwer unter ihnen statt der bisherigen 37,60 Euro nun 39,32 Euro erhalten werden. Zusätzlich erhalten Hinterbliebene, die zwischen 2001 und 2018 begonnen haben, Rente zu beziehen, einen Extrazuschlag von 7,5 Prozent. Dieser Zuschlag wird jedoch nur gezahlt, wenn der verstorbene Ehepartner keine eigene Rente bezogen hat.
Steigung der Gasspeiche-Umlage
Zum 1. Juli 2024 steigt die Gasspeicherumlage von 1,86 auf 2,50 Euro/MWh. Dies liegt an sinkenden Erdgaspreisen und einem rückläufigen Gasverbrauch.
Trading Hub Europe (THE) hat diese Anpassung gemäß § 35e EnWG bekannt gegeben. Die Umlage wird halbjährlich festgelegt, die nächste Anpassung erfolgt am 1. Januar 2025.
Die Umlage betrifft alle Gasverbraucher. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20 MWh bedeutet dies im 1. Halbjahr eine Umlage von 18,6 Euro und im 2. Halbjahr von 25 Euro, schreibt TGA+E Fachplaner. Gaslieferanten dürften die höhere Umlage eher in neue Verträge einpreisen, ohne bestehende Verträge anzupassen, um Kündigungen zu vermeiden.
Einführung des Berlin-Abos
Ab dem 1. Juli wird in Berlin ein neues Ticket eingeführt („Berlin-Abo“), das für 29 Euro erhältlich ist. Dieses Ticket deckt nur den Tarifbereich AB ab, daher benötigen Reisende für Fahrten außerhalb dieses Bereichs, wie zum Beispiel ins Umland oder zum Flughafen Berlin-Brandenburg, zusätzliche Tickets. Das „Berlin-Abo“ verlangt eine Mindestvertragslaufzeit von zwölf Monaten. Im Gegensatz dazu ist das „Deutschlandticket“ für 49 Euro erhältlich und bietet uneingeschränkten Zugang zum gesamten öffentlichen Nahverkehr im Bundesgebiet. Es kann monatlich gekündigt werden.
August 2024
Zollerhöhung für chinesische Elektrofahrzeuge
Vor mehr als einer Woche kündigte die US-Regierung an, dass sie die Einfuhrzölle auf Elektrofahrzeuge und andere Waren aus China deutlich erhöhen wird. Jetzt gibt es auch einen konkreten Zeitplan dafür: Die Zollerhöhungen sollen gemäß dem Büro des US-Handelsbeauftragten ab dem 1. August 2024 in Kraft treten.
Deutschland steht vor einer Reihe von Neuerungen in den kommenden Monaten. Dazu gehören die Einführung der Chancenkarte für qualifizierte Nicht-EU-Bürger, die Digitalisierung der BahnCard und die Rentenangleichung zwischen Ost- und Westdeutschland. Darüber hinaus stehen Änderungen im Bezahlsystem, im Kabel-TV und im öffentlichen Nahverkehr an. Internationale Entwicklungen wie geplante Zollerhöhungen für chinesische Elektrofahrzeuge beeinflussen auch den deutschen Markt. Diese Veränderungen versprechen neue Chancen und Herausforderungen für Bürger und Unternehmen gleichermaßen.