Weltwirtschaft

Arbeitskosten in Deutschland deutlich angestiegen

Lesezeit: 1 min
13.07.2024 14:27  Aktualisiert: 13.07.2024 15:45
Hohe Tarifabschlüsse haben die Arbeitskosten in Deutschland stark ansteigen lassen. Im EU-Vergleich gehört Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Arbeitskosten, wobei die Spitzenreiter noch deutlich teurere Stundenlöhne haben.
Arbeitskosten in Deutschland deutlich angestiegen
Laut IMK gehört Deutschland im EU-Vergleich zu den fünf Ländern mit den höchsten Arbeitskosten. (Foto: dpa)
Foto: Arno Burgi

Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Arbeitskosten sind in Deutschland im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen - allerdings lange nicht so stark wie etwa in Kroatien, Polen oder Ungarn. In der Bundesrepublik lag der Anstieg in der Privatwirtschaft bei 5,0 Prozent, wie aus einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht. Demnach lagen die Arbeitskosten für eine Stunde Arbeit in Deutschland im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 41,90 Euro.

Die Arbeitskosten sind alle Kosten, die einem Unternehmen für eine Stunde Arbeit eines Beschäftigten entstehen. Neben den Löhnen und Gehältern gehören dazu auch die Lohnnebenkosten wie etwa Sozialversicherungsaufwendungen, Fahrtkostenzuschüsse oder auch Weihnachts- und Urlaubsgeld.

Luxemburg an der Spitze, Bulgarien am Ende der EU-Rangliste

Deutschland hat laut IMK im Vergleich der EU-Mitgliedstaaten die fünfthöchsten Arbeitskosten. An der Spitze liegt Luxemburg mit 53,60 Euro pro Stunde gefolgt von Dänemark (50 Euro) und Belgien (46,90 Euro). Für Unternehmen durchschnittlich am günstigsten ist eine Stunde Arbeit in Ungarn (13,30 Euro), Rumänien (10,80 Euro) und Bulgarien (9,20 Euro). Der EU-Durchschnitt liegt bei 31,60 Euro - das sind 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Das IMK bewertet die aktuell eher hohen Steigerungsraten in Deutschland als „relativ unproblematisch“. Ohne deutliche Anstiege der Löhne hätte die hohe Inflation 2022 und 2023 die Kaufkraft sonst auf längere Zeit schwer geschädigt, sagte Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des IMK. Er rechnet mit weiteren deutlichen Lohnerhöhungen. Diese seien nötig, um die Nachfrage wieder nachhaltig in Schwung zu bringen.

In EU-Staaten wie Polen, Ungarn, Rumänien, Kroatien oder Bulgarien sind die jährlichen Steigerungsraten weitaus größer als in Deutschland. In Ungarn und Rumänien lag sie 2023 bei 17,3 Prozent, in Polen bei 12,1 Prozent und im Urlaubsland Kroatien bei 13,9 Prozent.



Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...