Wirtschaft

Deutsche Firmen verstärken Investitionen in Mittel- und Osteuropa

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass immer mehr deutsche Unternehmen überlegen, ihre Produktion nach Mittel- und Osteuropa zu verlagern. Besonders Polen und Rumänien stehen im Fokus – ebenso ein Land, das sich im Krieg befindet. Welche Chancen das bietet, und welche Risiken und Herausforderungen es gibt.
05.02.2025 06:57
Lesezeit: 1 min

Für deutsche Unternehmen mit bestehender Präsenz in Mittel- und Osteuropa nimmt die wirtschaftliche Bedeutung der Region weiter zu. Laut einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (OA) plant mehr als ein Fünftel der befragten Firmen (22 Prozent), Produktionsverlagerungen.

An der Erhebung nahmen 133 Unternehmen teil, die bereits in der Region aktiv sind. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) rechnet damit, dass Mittel- und Osteuropa bis 2030 wirtschaftlich noch bedeutender wird.

Deutsche Unternehmen in Osteuropa: Polen als bevorzugtes Investitionsziel – auch die Ukraine im Blick

„Die bekannten Standortschwächen Deutschlands veranlassen Unternehmen hierzulande ihre Produktion ins Ausland zu verlagern“, erklärt Andreas Glunz von KPMG zu den Ergebnissen des „German CEE-Business Outlook 2025“. Mittel- und Osteuropa biete sich dabei besonders an: „Dort ist die deutsche Wirtschaft bereits massiv investiert, kennt sich aus und bleibt zugleich dem Heimatland nah.“

Laut der Umfrage planen 42 Prozent der Unternehmen innerhalb eines Jahres Investitionen in der Region, 56 Prozent wollen dies in den kommenden fünf Jahren tun.

Polen, als größte Volkswirtschaft der Region, bleibt mit 51 Prozent der Nennungen das wichtigste Investitionsziel deutscher Firmen. Danach folgen Rumänien mit 43 Prozent und die Ukraine mit 41 Prozent – trotz des andauernden Krieges.

Produktionsverlagerungen in den Osten: Herausforderungen, Risiken und Sicherheitsbedenken

Die Entscheidung für Investitionen wird laut der Umfrage maßgeblich von der Binnennachfrage (40 Prozent), der Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte (37 Prozent) und den vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten (33 Prozent) beeinflusst. Gleichzeitig bereiten politische Unsicherheiten und fehlende Sicherheit (67 Prozent), Korruption (38 Prozent) sowie bürokratische Hürden (31 Prozent) den Unternehmen Sorgen.

Aktuell bewerten 45 Prozent der befragten Firmen ihre Geschäftslage in der Region als gut oder sehr gut. Zudem gehen vier von fünf Unternehmen davon aus, dass sich die Lage in den nächsten fünf Jahren weiter verbessern wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gefahr für Trumps Zollpolitik: Klagen eingereicht – entscheidender Prozess hat begonnen
01.08.2025

Trumps Zollpolitik steht vor dem juristischen Kollaps: Fünf US-Firmen und zwölf Bundesstaaten klagen gegen die Sondervollmacht, auf deren...

DWN
Technologie
Technologie Huawei schockt die Konkurrenz: 3000-Kilometer-Batterie stellt alles Bisherige in den Schatten
01.08.2025

Huawei greift nach der Technologieführung im Batteriezeitalter: Mit 3000 Kilometern Reichweite und fünf Minuten Ladezeit droht der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zollroulette: Die Weltwirtschaft tanzt nach seiner Pfeife
01.08.2025

Donald Trump zündet die nächste Eskalationsstufe im globalen Wirtschaftskrieg – mit Zöllen, Chaos und Drohgebärden. Experten sprechen...

DWN
Politik
Politik Boomer-Soli: Rentensystem soll stabiler werden – und reiche Rentner sollen zahlen
01.08.2025

Reiche Rentner sollen künftig stärker zur Kasse gebeten werden – so die Idee eines "Boomer-Soli". Ein Vorschlag, der das Rentensystem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Industriestimmung hellt sich erneut auf
01.08.2025

Die Industrie der Eurozone sendet erste Hoffnungszeichen – doch es bleibt ein fragiles Bild. Während kleinere Länder überraschen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Urlaub trotz Selbstständigkeit: Wie Unternehmer richtig abschalten können – 7 konkrete Tipps
01.08.2025

Selbstständige genießen ihre Freiheit – doch sie hat ihren Preis. Gerade beim Thema Urlaub zeigt sich: Auszeiten zu nehmen fällt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wirtschaft dümpelt dahin – und Deutschland bremst alle aus
01.08.2025

Die Eurozone wächst kaum, Deutschland steckt in der Rezession, Italien schrumpft – nur Spanien überrascht. Europas Wirtschaft verliert...

DWN
Finanzen
Finanzen Mutares-Aktie stürzt ab: BaFin-Untersuchung besorgt Anleger
01.08.2025

Ein tiefer Kurssturz, kritische Fragen der Finanzaufsicht und Erinnerungen an frühere Skandale: Die Mutares-Aktie steht zum Ende der...