Panorama

Joe Chialo: Olaf Scholz soll ihn "Hofnarr" genannt haben - und erntet Shit-Storm

Bei einer privaten Veranstaltung in Berlin soll Bundeskanzler Scholz Berlins Kultursenator Joe Chialo laut einem Bericht von FOCUS herabgewürdigt haben. Der CDU-Landesverband echauffiert sich, der Kanzler spielt den Vorfall herunter. Den Rassismus-Skandal nannte er "künstlich konstruiert".
12.02.2025 17:08
Aktualisiert: 12.02.2025 17:08
Lesezeit: 1 min
Joe Chialo: Olaf Scholz soll ihn "Hofnarr" genannt haben - und erntet Shit-Storm
Joe Chialo (CDU) ist seit 2023 Senator für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Berlin. (Foto: dpa) Foto: David Hammersen

Laut einem Bericht des Magazins FOCUS soll Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei einem privaten Empfang in Berlin den Kultursenator Joe Chialo (CDU) persönlich beleidigt haben, indem er ihn einen „Hofnarr“ nannte. Ein Sprecher der Senatsverwaltung bestätigte gegenüber der Berliner Zeitung einen „Vorfall“, jedoch wolle Chialo keine weiteren Details dazu geben.

Olaf Scholz soll Joe Chialo "Hofnarr" genannt haben

Laut FOCUS sagte Scholz, als es um eine angebliche Zusammenarbeit von CDU und AfD und möglichen Rassismus in den Reihen der Christdemokraten ging, an Chialo gerichtet: „Jede Partei hat ihren Hofnarren.“ FOCUS bezeichnete die Aussage als „rassistischen Aussetzer“. Bei der Veranstaltung handelte es sich um eine Geburtstagsfeier des ehemaligen FDP-Schatzmeisters Harald Christ. Wie die BILD-Zeitung berichtete, sollen CDU-interne Kreise die Äußerung des Kanzlers bestätigt haben. In den sozialen Netzwerken löste die Nachricht einen Shitstorm aus. Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) nannte die Aussage eine "unsägliche Entgleisung des Kanzlers".

Nannte er Joe Chialo einen "Hofnarren?": Olaf Scholz weicht in Erklärung auf X aus

Bei X versuchte sich der Kanzler in einer Erklärung. "In einem Gespräch auf einer privaten Geburtstagsfeier zwischen mir und einem Journalisten ging es vor zehn Tagen um das gemeinsame Abstimmungsverhalten von CDU/CSU und AfD im Deutschen Bundestag", beginnt der Post. Scholz habe diesen Vorgang als "Tabubruch" bezeichnet. Anschließend ging es um den ausgebliebenen Widerstand innerhalb der Christdemokraten. "Auf den Hinweis, dass es auch liberale Stimmen in der CDU gebe, entgegnete ich, dass sich nur sehr wenige liberale Stimmen in der CDU gegen das Verhalten des CDU-Vorsitzenden gestellt und kritisch zu Wort gemeldet hätten."

Des Weiteren geht übergeht Scholz in seinem Statement, welche Personen in das Gespräch involviert waren. Übergangslos fährt er fort. "Der dabei von mir verwandte Begriff ist im Sprachgebrauch nicht rassistisch konnotiert und war von mir auch nie so intendiert. Der erhobene Vorwurf des Rassismus ist absurd und künstlich konstruiert. Persönlich schätze ich Joe Chialo gerade als eine wichtige liberale Stimme in der Union."

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