Panorama

Nach Corona: Aufwärtstrend bei Amateurmusik - Deutsche musizieren wieder

Den Flohwalzer klimpern, ein Liebeslied singen, auf der Gitarre schrammeln – Hobbymusik hat viele Facetten. Doch wie viele Menschen musizieren überhaupt in ihrer Freizeit? Und welches Instrument führt die Hitliste an? Eine Umfrage gibt Auskunft.
18.04.2025 08:03
Lesezeit: 1 min

Singen, Klavier, Schlagzeug oder irgendein anderes Instrument spielen – das liegt einer Umfrage zufolge im Trend.

Aufwärtstrend bei Amateurmusik seit Corona

Rund 16,3 Millionen Menschen machen in ihrer Freizeit Musik, zwei Millionen mehr als 2020, berichtet das Deutsche Musikinformationszentrum (miz) und beruft sich auf eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach.

Für die repräsentative Untersuchung wurden 1.190 Menschen ab 16 Jahren befragt. 81 Prozent der Freizeitmusizierenden gaben an, ein Instrument zu spielen, 41 Prozent singen. Und etwa jede fünfte Person macht beides.

Die Ergebnisse legten nahe, dass viele Menschen nach oder auch während der Pandemie das Musizieren für sich entdeckt oder ihr musikalisches Hobby wieder aufgegriffen haben, sagt Studienleiter Michael Sommer.

Viel Klavier, weniger Blockflöte

Die Hitliste der Instrumente bei Kindern: Klavier (24 Prozent), gefolgt von Blockflöte (19 Prozent) und schließlich Gitarre (18 Prozent). Außerdem nennt die Studie auch Keyboard oder Schlagzeug.

Auch die Älteren ab 16 Jahren wählen gerne Gitarre (28 Prozent) und Klavier (24 Prozent). Die Blockflöte begeistert in dieser Altersgruppe demnach nur 9 Prozent, ebenso wie das Akkordeon. An die Violine trauen sich 3 Prozent, an Klarinette oder Saxofon nur 1 Prozent. 6 Prozent gaben an, digital zum Beispiel am Computer zu musizieren.

Hohe Ausgaben für Eltern

Besonders aktiv sind der Studie zufolge Kinder zwischen 6 und 15 Jahren sowie Menschen über 30 Jahre. Aber es gibt soziale Unterschiede. Leute mit höherem gesellschaftlichen Status und mehr Bildung musizieren demnach häufiger.

Eine Rolle dürften auch hohe Kosten für Musikunterricht spielen. Eltern investieren nach Angaben des Zentrums im Schnitt 536 Euro pro Jahr für das Hobby ihrer Kinder. 14 Prozent legen sogar mehr als 1.000 Euro jährlich hin.

Zwischen Familienmusik, Chor und Kirche

Zwei Drittel musizieren in den eigenen vier Wänden oder im Familien- und Freundeskreis. Bei den Jüngeren sind es Schulen, Erwachsene bringen ihre Künste oft in Kirchen zu Gehör. Auch Chöre, Bands, Orchester und andere Ensembles sind beliebt. Rund die Hälfte treten demnach öffentlich auf, bei Konzerten oder Festveranstaltungen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte zum Jahresende: Wie sich Anleger zwischen Rallye und Korrekturgefahr absichern
24.12.2025

Zum Jahresende verdichten sich an den globalen Finanzmärkten die Signale für Chancen, Risiken und mögliche Wendepunkte. Stehen Anleger...

DWN
Politik
Politik Cyberangriff auf Aeroflot: Wie Hacker Russlands Luftverkehr störten
24.12.2025

Ein Cyberangriff brachte die IT-Systeme von Aeroflot binnen Stunden zum Stillstand und zwang den Flugbetrieb in den Notmodus. Welche...

DWN
Politik
Politik Putins neue Gegnerin und ihr Appell an Europa
24.12.2025

Europa ringt mit seiner Haltung gegenüber Russland und der Frage nach Konsequenz und Abschreckung. Wie sollte der Westen mit einem Kreml...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handwerkspräsident: "Demokratie muss nun liefern"
24.12.2025

Die Stimmung im deutschen Handwerk ist angespannt, die Wirtschaft schwächelt seit Jahren. Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands...

DWN
Politik
Politik DWN-Jahresrückblick 2025: Schulden, Krieg, KI – und Europas Zerreißprobe
24.12.2025

Schulden in Billionenhöhe, neue Kriegsängste, technologische Abhängigkeiten: 2025 hat Gewissheiten zerlegt, die lange als stabil galten....

DWN
Technologie
Technologie The Good City: Die Stadt der Zukunft ist leise, sauber und elektrisch
24.12.2025

Lärm, Abgase, Platzmangel – urbane Probleme kennt jeder. Doch Renault Trucks zeigt: Die Zukunft der Stadt ist elektrisch, leise und...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple XRP: Zwischen ETF-Fantasie und anhaltendem Kursdruck
24.12.2025

Ripple XRP verliert an Boden, während der Kryptomarkt insgesamt vorsichtiger wird. Technische Schwäche, unterschrittene Schlüsselmarken...

DWN
Technologie
Technologie Exponentielles Wachstum durch KI: Chancen und Grenzen für Wirtschaft und Gesellschaft
24.12.2025

Die künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant und verändert zunehmend Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft. Doch kann dieser...