Unternehmen

Insolvenz-Verschleppung: Italiens Regierung zahlt ihre Rechnungen nicht

Lesezeit: 1 min
29.07.2014 00:25
Der italienische Staat kann seine Rechnungen bei den Unternehmen des Landes offenbar nicht mehr bezahlen. Viele von der Regierung geprellte Unternehmen mussten bereits Angestellte entlassen, Standorte schließen oder Konkurs anmelden. Dennoch erhält das Land auf den Finanzmärkten Geld so billig wie niemals zuvor.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der italienische Staat hat massive Schulden bei den von ihm beauftragten Unternehmen. Würde Italien seine Rechnungen zahlen, wären die Defizite des Landes deutlich höher. Obwohl die Zahlungsmoral Italiens offenbar schlecht ist, erreichten die Zinsen auf italienische Staatsanleihen am Montag einen neuen historischen Tiefstand.

Nach Angaben der Zentralbank schuldet der italienische Staat den Unternehmen des Landes 75 Milliarden Euro. Aus Geldmangel mussten die von der Regierung geprellten Unternehmen bereits Angestellte entlassen, Standorte schließen oder Konkurs anmelden, berichtet Reuters.

Im März hatte Premier Matteo Renzi noch versprochen, alle Schulden bis Juli zurückzuzahlen. Eine Woche später nannte er den September als Datum für die Schuldenrückzahlung. Anfang Juli nahm dann Italiens Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan die Versprechen des Premiers zurück und versprach, „dass die Forderungen bis zum Jahresende beglichen werden“.

Im Juni schaltete sich sogar die EU-Kommission ein und eröffnete ein formales Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien. Das Land hat gegen EU-Regeln verstoßen, welche die Regierungen der Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, Zahlungsverzögerungen auf maximal 60 Tage zu begrenzen.

Die italienischen Staatsschulden steigen von Allzeithoch zu Allzeithoch. Die Staatsschuldenquote lag zuletzt bei 135,6 Prozent. In der Eurozone steht mit 174,1 Prozent nur Griechenland noch schlechter da.

Zudem bezahlt Italien offenbar einen Teil seiner Rechnungen nicht. Dennoch fielen am Montag die Zinsen auf zehnjährige italienische Staatsanleihen erstmals in der Geschichte des Landes unterhalb von 2,7 Prozent.

 


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Sorgen über steigende Anleiherenditen und Kritik an den Magnificent Seven
15.01.2025

Die Welt der Finanzmärkte ist besorgt über die steigenden Anleiherenditen, die eine Bedrohung für Aktien darstellen könnten. Ebenso...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflationsdaten USA: Verbraucherpreise im Dezember gestiegen - Dax springt auf Rekordhoch
15.01.2025

Im Dezember 2025 stiegen die US-Verbraucherpreise um 2,9 Prozent. Die Kerninflation fiel dagegen leicht, wie das US-Arbeitsministerium...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Diesel-Spritkosten schnellen nach oben - und könnten wegen Ölpreis weiter steigen
15.01.2025

In Deutschland steigen die Spritkosten. Vor allem der Liter Diesel hat sich in den letzten fünf Wochen stark verteuert. Als Ursachen macht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Kaufkraft in Deutschland 2025: Studie sieht große regionale Unterschiede
15.01.2025

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage soll die Kaufkraft der Deutsche laut einer Studie 2025 leicht steigen. Vor allem höhere Löhne...

DWN
Politik
Politik Kalifornien untersagt Immobilienspekulation in Brandgebieten
15.01.2025

Kalifornien verbietet Immobilienspekulation in Brandgebieten. Gouverneur Newsom will Angebote unter Marktwert für drei Monate untersagen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unmotivierte Arbeitnehmer: Nur 48 Prozent der Deutschen geben am Arbeitsplatz ihr Bestes
15.01.2025

Nicht nur die Wirtschaft schwächelt in Deutschland, auch die Arbeitsmoral der Arbeitnehmer. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Nicht einmal...

DWN
Politik
Politik EPA: Elektronische Patientenakte kommt - Lauterbach betont Sicherheit der E-Patientenakte
15.01.2025

Die EPA (Elektronische Patientenakte) wird in Arztpraxen eingeführt - zunächst nur in Testregionen, später bundesweit....

DWN
Finanzen
Finanzen Aktionäre in Deutschland: Weniger Deutsche investieren ihr Geld an der Börse
15.01.2025

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist erneut rückläufig: Zum zweiten Mal in Folge sank die Anzahl, liegt aber weiterhin über der...