An der Südküste Norwegens ist am Mittwoch eine große Lieferung verflüssigten Schiefergases aus den USA per Schiff eingetroffen. Der Gastanker dockte am Vormittag in Rafnes an, wo das petrochemische Unternehmen Ineos seinen Sitz hat. Die 27 500 Kubikmeter Ethangas aus Fracking-Förderung sollen zur Herstellung von Kunststoffprodukten verwendet werden. Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich um die erste Lieferung dieser Art nach Europa.
Das Unternehmen in Norwegen soll künftig einmal pro Woche eine Lieferung aus den USA bekommen. Das sei billiger als das in Norwegen geförderte Gas, sagte ein Firmensprecher.
Die Meldung kommt überraschend: Weil die Fracking-Methode sehr teuer ist, hatten die USA bislang Schwierigkeiten, ihr Gas nach Europa zu verkaufen. Der fallende Ölpreis verstärkte den Druck auf die US-Energieunternehmen zusätzlich. Es gab für die EU-Staaten bislang auch rechtliche Hindernisse. Im Februar hat das die EU-Kommission unbeachtet von der breiten Öffentlichkeit geändert: Künftig kann das umweltschädlich geförderte Fracking-Gas in die EU importiert werden. Die Entscheidung ist ein wichtiger Meilenstein, die es den USA ermöglichen, Russland den europäischen Energiemarkt streitig zu machen.