Politik

Italien: Parlament hört nicht mehr auf Monti - und will nicht sparen

Lesezeit: 1 min
26.08.2012 00:51
Das italienische Parlament will Maßnahmen ergreifen, um die italienische Wirtschaft in Richtung Wachstum zu bringen. Doch der technokratische Premier Mario Monti fordert weiter ein Sparprogramm. Die Parteien argumentieren: Ohne Wachstum könne der Haushalt nicht saniert werden.
Italien: Parlament hört nicht mehr auf Monti - und will nicht sparen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Angela Merkel und Mario Monti scheinen sich manches Mal gar nicht so uneinig zu sein. Während Italiens Parlament versucht, die italienische Wirtschaft wieder anzukurbeln, verweist Mario Monti wieder auf die unbedingte Haushaltsdisziplin. Am Freitag beschäftigte sich das italienische Parlament mit Überlegung zur Förderung des Wirtschaftswachstums, aber viel ist letztlich nicht dabei herausgekommen.

Während der Verhandlung über Maßnahmen zur Förderung des Wachstums ließ es sich der italienische Premier nicht nehmen, wieder darauf zu verweisen, dass sich die Regierung auf die Haushaltssanierung konzentrieren müsse. Die Regierung werde sich in den kommenden Monaten auf Schuldenabbau und den Verkauf von Vermögenswerten konzentrieren. Lösungen zur Ankurbelung des Wettbewerbs werden gesammelt, Energiekosten gesenkt und Start-Up-Unternehmen sollen dann unterstützt werden, hieß es in einer E-Mail-Anweisung des Kabinetts von Mario Monti, die Bloomberg vorliegt.

„Es gibt keine Chance auf Wachstum, wenn die öffentlichen Finanzen nicht unter Kontrolle sind“, sagte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Corrado Passera, Reportern in Rom und hält damit in der Öffentlichkeit die Linie Mario Montis ein. „Wir haben wieder einmal festgestellt, dass jeder Minister Möglichkeiten hat, um sowohl zum Ziel der Haushaltsdisziplin als auch zum Ziel des Wachstums beizutragen.“ Wann die Regierung dann tatsächliche Maßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft vorweisen kann, wollte Coorado Passera nicht sagen. „Wir werden darüber reden“, sagte er. Gefragt nach dem Zeitpunkt dafür, wich er aus: „Es wird Gelegenheiten geben, dies zu tun.“Große Maßnahmen zur Ankurbelung sehen anders aus – Mario Monti setzt alles daran, nach seiner Amtszeit als Sanierer der italienischen Kassen zu gelten. Doch angesichts der Rezession im Land und der Steuererhöhungen, die auf den Unternehmen lasten, wird auch die Staatssanierung ohne Wachstumsmaßnahmen nicht ohne Probleme funktionieren.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...